Jihadsch-Sinwar: Hamas-Chef und Drahtzieher des Israel-Angriffs

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Jihadsch-Sinwar: Hamas-Chef und Drahtzieher des Israel-Angriffs

Der Name Jihadsch-Sinwar ist in den letzten Tagen immer wieder in den Schlagzeilen aufgetaucht. Der Hamas-Chef gilt als der Drahtzieher des jüngsten Angriffs auf Israel. Doch wer ist der Mann hinter dem Namen? Jihadsch-Sinwar ist ein Hardliner, der seit Jahrzehnten im Fokus der israelischen Sicherheitsbehörden steht. Als enger Vertrauter des früheren Hamas-Führers Abdel Aziz al-Rantisi hat er maßgeblichen Anteil an der Planung und Durchführung zahlreicher Anschläge auf israelisches Territorium. Nun, nachdem er selbst die Führung der Hamas übernommen hat, stehen seine Aktivitäten mehr denn je im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft.

Israel tötet Hamas-Anführer Jihia al-Sinwar bei Militäreinsatz im Gazastreifen

Israel hat nach eigenen Angaben bei einem Militäreinsatz im Gazastreifen den Hamas-Anführer Jihia al-Sinwar getötet. Die Bestätigung seines Todes erfolgte am Donnerstagabend durch den israelischen Außenminister Israel Katz.

Die Hamas hat sich bisher noch nicht zu dem Vorfall geäußert. Der Tod von al-Sinwar markiert einen wichtigen Moment in Israels Krieg gegen die Hamas und einen herben Rückschlag für die militant-islamistische Palästinenserorganisation.

Ein wichtiger Moment in Israels Krieg gegen die Hamas

Ein wichtiger Moment in Israels Krieg gegen die Hamas

Zugleich könnte sein Tod die Bemühungen um eine Freilassung Dutzender im Gazastreifen verbliebener Geiseln der Hamas erschweren. Israels Außenminister Katz sah hingegen gerade durch die Tötung von al-Sinwar eine neue Möglichkeit für deren Freilassung.

Hamas-Führer al-Sinwar: Ein Drahtzieher des Terrors

Hamas-Führer al-Sinwar: Ein Drahtzieher des Terrors

Al-Sinwar galt als einer der Drahtzieher hinter dem Terrorangriff der Hamas und anderer Extremisten auf Israel am 7. Oktober 2023, der den Gaza-Krieg ausgelöst hat. Nach dem Attentat auf den bisherigen politischen Anführer der militant-islamistischen Gruppe, Ismail Hanija, im Juli in Teheran rückte al-Sinwar an deren Spitze.

Ein Mitglied der ersten Generation der Hamas, die 1987 gegründet wurde, stieg al-Sinwar zum Anführer des Sicherheitsapparats der Gruppe auf, der gegen Informanten für Israel vorging. Israel verhaftete al-Sinwar Ende der 1980er-Jahre. Er räumte ein, zwölf mutmaßliche Kollaborateure getötet zu haben, was ihm den Spitznamen „Der Schlächter von Chan Junis“ einbrachte.

Al-Sinwar wurde zu vier Mal lebenslänglicher Haft verurteilt, unter anderem wegen der Tötung zweier israelischer Soldaten.

Ein Anführer im Gefängnis

Ein Anführer im Gefängnis

Al-Sinwar organisierte Streiks im Gefängnis, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Er studierte auch Hebräisch und erlangte Kenntnisse über die israelische Gesellschaft. Im Jahr 2008 überlebte er einen Hirntumor, nachdem er von israelischen Ärzten behandelt worden war.

Al-Sinwar gehörte zu den mehr als 1000 palästinensischen Gefangenen, die 2011 von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu im Rahmen eines Austauschs für einen israelischen Soldaten freigelassen wurden, den die Hamas bei einem grenzüberschreitenden Überfall gefangen genommen hatte.

Der Aufstieg zur Macht in Gaza

Nach seiner Rückkehr in den Gazastreifen stieg al-Sinwar schnell in der Hamas-Führungsriege auf und war bald für seine Skrupellosigkeit berüchtigt. Gemeinhin wird angenommen, dass er hinter der Ermordung eines anderen hochrangigen Hamas-Befehlshabers, Mahmud Ischtewi, im Jahr 2016 in einem internen Machtkampf steckte.

Al-Sinwar wurde Anführer der Hamas im Gazastreifen und übernahm damit die Kontrolle über das Gebiet. Er trug gemeinsam mit Politchef Hanija dazu bei, die Gruppe mit dem Iran und den von Teheran gestützten Milizen in der Region zu verbünden und zugleich die militärischen Fähigkeiten der Hamas auszubauen.

Der Angriff auf Israel am 7. Oktober

Es wird angenommen, dass al-Sinwar gemeinsam mit Mohammed Deif, dem Chef des militärischen Flügels der Hamas, den Überraschungsangriff auf Israel am 7. Oktober plante. Die Terrorattacke kostete etwa 1200 Menschen, größtenteils Zivilisten, das Leben.

Bei der darauffolgenden israelischen Militäroffensive im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörden bislang mehr als 42.000 Palästinenser getötet worden.

Die Folgen von al-Sinwars Tod für die Hamas

Al-Sinwar hielt sich seit dem 7. Oktober versteckt. Unterhändler, die um eine Waffenruhe in Gaza ringen, hatten erklärt, dass es mehrere Tage dauern könne, bis Nachrichten vom Hamas-Chef abgeschickt oder empfangen würden.

Schon vor seinem Aufstieg zum Anführer der Gruppe galt al-Sinwar als derjenige, der das letzte Wort über die Freilassung der von der militanten Gruppe festgehaltenen Geiseln gehabt haben soll. Im Gazastreifen befinden sich noch rund 100 Geiseln, von denen etwa ein Drittel tot sein soll.

Es ist unklar, wer an die Stelle al-Sinwars rücken würde und was dies für die Bemühungen um eine Waffenruhe bedeuten könnte, die im August nach monatelangen Verhandlungen unter Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars zum Stillstand gekommen sind.

Klaus Schmitz

Ich bin Klaus, ein Experte und leidenschaftlicher Autor für Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport. Ich bin stets bestrebt, unseren Lesern fundierte und aktuelle Informationen zu liefern, die sie informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Journalismus und meiner Liebe zur deutschen Sprache bin ich stolz darauf, Teil des Teams von Real Raw News zu sein.

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