Forstleute äußern sich gegen den Nationalpark Reichswald
In Bayern ist ein heißer Streit entbrannt, der die Waldwirtschaft und den Naturschutz betrifft. Forstleute haben sich gegen die geplante Errichtung eines Nationalparks Reichswald ausgesprochen. Die Kritiker argumentieren, dass ein solcher Park die Forstwirtschaft in der Region massiv einschränken würde und den Arbeitsplätzen in der Branche schaden könnte. Zudem befürchten sie, dass die Naturschutzbestrebungen zu einer Vertreibung von Menschen aus dem Gebiet führen könnten. Die Unterstützer des Nationalparks hingegen sehen in ihm eine Chance, die biodiverse Natur des Reichswaldes zu schützen und zu erhalten.
Förster sprechen sich gegen Reichswald-Nationalpark aus
Die im Bund Deutscher Forstleute Nordrhein-Westfalen (BDF NRW) organisierten Förster und Försterinnen sprechen sich gegen die Umwidmung des Reichswalds in einen Nationalpark aus. Nicht jeder Wald sei für die Ausweisung als Nationalpark geeignet, heißt es.
Der Reichswald, der als möglicher Standort für einen neuen Nationalpark ins Gespräch gebracht wurde, erfülle die notwendigen Anforderungen nicht, so der BDF NRW. „Der Reichswald ist zu klein und hat nicht die naturschutzfachliche Einzigartigkeit, die ein Nationalpark benötigt, erklärt Fred Josef Hansen, Landesvorsitzender des BDF NRW.
Forstleute warnen vor Unrealität eines Nationalparks im Reichswald
Der Waldumbau im Nationalpark Eifel sei vergleichbar mit dem im Reichswald, erklären die Förster. Aufgrund der örtlichen Bedingungen sei der Aufwand im Reichswald jedoch deutlich höher und langwieriger.
Die Förster argumentieren, dass wenn der Reichswald als naturschutzfachlich geeignet für die Ausweisung als Nationalpark angesehen wird, nahezu jedes größere Waldgebiet als geeignet betrachtet werden könne. Dies würde zu einer Beliebigkeit führen und den Nationalparkgedanken verwässern.
Der Wald erfülle nicht nur ökologische und wirtschaftliche Aufgaben, sondern auch wichtige soziale Funktionen. Er sorge für sauberes Trinkwasser und eine sichere Versorgung, auch für zukünftige Generationen, betont der Verband.
Mehr als 100.000 Menschen im Kreis Kleve beziehen ihr Trinkwasser aus dem Reichswald. Ob der Neubau oder die Modernisierung von Anlagen und Brunnen aufgrund möglicher neuer EU-Vorschriften langfristig möglich sein wird, sei in einem Nationalpark fraglich. Ein einfacher Bestandsschutz reiche hier nicht aus. Ziel sei es, dass die Trinkwasserversorgung auch für kommende Generationen gesichert bleibt.
Ein sinnvoller Schritt für Naturschutz und Klimaschutz sei die Einrichtung eines Moornationalparks in Nordrhein-Westfalen. Moore seien wertvolle Ökosysteme, die nicht nur das Klima schützen, sondern auch vielen bedrohten Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bieten. „Ein solcher Nationalpark wäre ein wichtiger Schritt, um die biologische Vielfalt zu fördern und das Klima zu schützen“, erklären die Forstarbeiter.
Seit Jahren setze man sich für eine ökologische, soziale und wirtschaftliche Funktion des Waldes ein. Der Weg, den Reichswald in einen Nationalpark umzuwandeln, ist aus Sicht der Forstbeamten der falsche.
Schreibe einen Kommentar