- Zwölf Jahre japanischer Buchkultur in Düsseldorf - Jubiläum wird gefeiert
- Zwölf Jahre japanischer Buchkultur in Düsseldorf - Eine Tradition zu feiern
- Die Anfänge
- Die Geburt einer Buchhandlung
- Ein neuer Anfang
- Die Eröffnung
- Ein Erfolg
- Weiterentwicklung
- Übertragung an die nächste Generation
- Die heutige Buchhandlung
- Öffnungszeiten und Angebot
Zwölf Jahre japanischer Buchkultur in Düsseldorf - Jubiläum wird gefeiert
Seit 2009 hat die japanische Buchkultur in Düsseldorf eine besondere Bedeutung erlangt. In diesem Jahr feiert die Stadt ihr 12-jähriges Jubiläum als Zentrum der japanischen Literatur und Kultur in Deutschland. Durch die gemeinsame Initiative der Stadt Düsseldorf, des japanischen Generalkonsulats und der japanischen Buchhandlung Eslite konnten zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen realisiert werden, die die japanische Kultur einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht haben. Heute ist Düsseldorf ein wichtiger Treffpunkt für alle, die sich für die japanische Literatur und Kultur interessieren. Das Jubiläum bietet die Gelegenheit, auf die Erfolge der letzten Jahre zurückzublicken und auf die Zukunft zu blicken.
Zwölf Jahre japanischer Buchkultur in Düsseldorf - Eine Tradition zu feiern
Die erste japanische Buchhandlung in Europa gibt es seit dem 17. Oktober 1974. Damals hat sich das Ehepaar Tsunejiro und Atsuko Takagi dazu entschlossen, an der Immermannstraße 31 den Laden zu eröffnen.
Die Anfänge
Heute ist er immer noch an der gleichen Stelle zu finden, und die Buchhandlung Tagaki ist weiterhin in Familienhand, auch wenn sich einige Dinge mittlerweile verändert haben. Schon 1964 kam das Paar nach Deutschland, damals brauchten Nachrichten aus Japan noch lange, um bis nach Europa zu kommen, so ganz ohne Internet.
Tsunejiro Takagi hatte seine Heimatstadt Fukuoka im Süden Japans verlassen, um zunächst in Tokio und später in Hamburg für den Overseas Courier Service (OCS) zu arbeiten – und arbeitete in der Firma mit daran, die Verbindung zwischen dem Inselstaat und dem fernen Europa zu stärken.
Die Geburt einer Buchhandlung
Damals kamen etwa Zeitungen aus Japan in Hamburg an und wurden dann von Takagi mit dem Zug weiter nach Düsseldorf verschickt, denn schon zu dieser Zeit gab es dort eine aufstrebende japanische Gemeinschaft. So aufstrebend, dass festgestellt wurde: Selbst das dauert noch zu lange.
Deshalb ging es für die Familie, die inzwischen zwei Kinder, Yurie und Kenji, bekommen hatten, weiter an den Rhein, um dort eine neue OCS-Agentur zu gründen.
Ein neuer Anfang
In Düsseldorf warteten nicht nur neue Herausforderungen, sondern auch neue Kontakte und mehr Landsleute auf die Takagis. So wollte etwa der damalige Geschäftsführer der Bank of Tokyo in Düsseldorf gerne einen aktuellen Bestseller der japanischen Autorin Yamazaki Toyoko lesen – in Europa war das Buch aber nicht zu bekommen.
„Ich sprach mit unserem Großhändler, mit dem wir bis heute zusammenarbeiten und fragte ihn, ob sich eine Buchhandlung für Japaner in Deutschland lohnt“, erinnert sich Tsunejiro Takagi. Die Antwort: „Nur wenn die Kunden aus ganz Europa kommen.“
Die Eröffnung
Das Paar wagte den Schritt und eröffnete die Buchhandlung am 17. Oktober 1974 mit Büchern, die direkt von der Frankfurter Buchmesse kamen und brandaktuell waren. Danach wurde direkt aus Japan bestellt und einmal im Monat auf dem Seeweg über Rotterdam geliefert.
Das Sortiment war breit gefächert: Kinderbücher und Romane standen neben Tageszeitungen und Magazinen – darunter auch die japanische Ausgabe des „Playboy“.
Ein Erfolg
Zweimal im Jahr reiste Tsunejiro Takagi nach Japan, um dort die Neuerscheinungen zu sichten. „Verkaufsschlager in den 70er Jahren waren übrigens Reiseführer, da viele Japaner, die hier oft wegen ihrer Arbeitsplätze lebten, auch das übrige Europa bereisen wollten.“
Daneben bot Takagi seinen Kunden noch eine weitere Informationsquelle: „Bis Mitte der 90er Jahre habe ich mit ‚Das Leben in Europa‘ eine Zeitung in japanischer Sprache herausgegeben. Das meiste habe ich selbst recherchiert und geschrieben, aber es waren auch Gastautoren für mich tätig“.
Weiterentwicklung
Als wäre das nicht genug, gab es ab 1977 die aktuellen Nachrichten aus Japan auch zum Hören: Takagi sprach sie täglich auf Tonband ein, abrufbar waren sie dann telefonisch über die Deutsche Post. „Das Angebot wurde von Japanern aus aller Welt genutzt.“
Der nächste Schritt des Unternehmers war die Organisation der besseren Verknüpfung der deutschen Presseagentur dpa mit dem japanischen Pendant Jiji-Press, woraus sich ein reger Austausch zwischen den Journalisten entwickelte.
Übertragung an die nächste Generation
Seit 2004 ist Tsunejiro Takagi in Ruhestand und verkaufte sein Unternehmen. 2005 übernahm Tochter Yurie mit ihrem Lebensgefährten Stefan Böhm die Tradition ihrer Eltern und führte sie mit eigenen Ideen fort.
„Das Handwerk habe ich von klein auf erlernt. Von meiner Mutter habe ich Büroarbeit gelernt, aber auch die Sprache. Während meines Studiums in Tokio habe ich eng mit unserem Großhändler zusammengearbeitet.“
Die heutige Buchhandlung
Inzwischen, erklärt Yurie Takagi, habe sich der Schwerpunkt bei „Takagi – Books & More“ verändert. „Zeitungen als Printausgabe gibt es hier kaum noch. Wichtiger ist Japan und seine (Pop-)Kultur und unsere Kunden sind längst nicht mehr nur Japaner, sondern Menschen, die sich für unser Land interessieren, Sprache, Menschen und Geschichte kennen und lieben lernen.“
Dazu gehören nicht nur Bücher, sondern auch Merchandise und andere oft niedliche Waren aus Japan. „Vor allem Mangas sind seit Jahren stark im Trend.“
Für Yurie Takagi ist dieser Mix aus Europa und Japan in der Buchhandlung besonders wertvoll. „ich freue mich immer auf den Japantag, der viele Besucher nach Düsseldorf lockt und jedes Jahr aufs Neue Menschen für meine Heimat begeistert.“
Öffnungszeiten und Angebot
Öffnungszeiten: Montags bis samstags von 11 bis 18 Uhr, sonn- und feiertags geschlossen. Donnerstag, 31. Oktober, bis 22 Uhr.
Adresse: Immermannstraße 31
Online: Unter www.takagi-books.de online bestellen und weitere Informationen rund um Japan erhalten.
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