Goethe-Museum präsentiert Spezialausstellung ‚Werther – ein europäisches Ereignis‚

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Goethe-Museum präsentiert Spezialausstellung ‚Werther – ein europäisches Ereignis‚

Das renommierte Goethe-Museum in Weimar eröffnet ab sofort eine neue, aufwendig kuratierte Spezialausstellung, die sich dem Leben und Werk des bedeutenden Dichters und Denkers Johann Wolfgang von Goethe widmet. Unter dem Titel ‚Werther – ein europäisches Ereignis‚ lädt die Ausstellung Besucher ein, die Bedeutung von Goethes epochalem Roman „Die Leiden des jungen Werthers“ neu zu entdecken. Die Ausstellung bietet einen umfassenden Einblick in die Entstehung und Wirkung des Romans, der nicht nur die deutsche Literatur, sondern auch die europäische Kulturgeschichte nachhaltig prägte.

GoetheMuseum präsentiert Spezialausstellung: Werther – ein europäisches Ereignis – 250 Jahre nach der Veröffentlichung

Vor 250 Jahren erschien in Deutschland ein Buch, das bei den europäischen Zeitgenossen ein wahres „Fieber“ auslöste. An der Berühmtheit des Autors kann es noch nicht gelegen haben. Denn Goethes Roman „Die Leiden des jungen Werthers“ wurde zunächst als anonymes Werk veröffentlicht.

Doch innerhalb weniger Jahre begannen junge Leser, sich wie der Protagonist zu kleiden, trugen blaue Fräcke, gelbe Westen, und eiferten Werthers Lebensweise nach. Aus Anlass des Jubiläums widmet sich das Goethe-Museum Düsseldorf in einer eigenen Sonderausstellung diesem „Werther-Fieber“.

Die Ausstellung: Werther – ein europäisches Ereignis

Die Ausstellung: Werther – ein europäisches Ereignis

Unter dem Titel „Werther – ein europäisches Ereignis“ wird die Ausstellung bis 31. Dezember auf Schloss Jägerhof zu sehen sein. Noch muss man das Museum über den Garteneingang betreten, aber auf der Frontseite ist das Werk seit 2016 präsent. Als XXL-Buchausgabe der Erstausgabe erinnert es an Goethes Erstlingsroman.

Wenige Monate vor dessen Erscheinen führte eine Rheinreise den jungen Schriftsteller zum ersten Mal in die aufstrebende Kunstmetropole Düsseldorf, wo er bei der befreundeten Familie Jacobi wohnte. Die Kabinettausstellung zeigt 74 Objekte. Man hätte mühelos weit mehr zeigen können, sagte Museumsdirektor Christof Wingertszahn bei der Eröffnung.

Doch mit 50 Exponaten wollte man eine zeitgleich stattfindende Ausstellung in Wetzlar unterstützen. Jetzt finden sich in sechs Vitrinen grafische Illustrationen, Handschriften und Bücher. Einen Blickfang bilden vergrößerte Idealporträts der Romanfiguren Werther und Lotte, die über einem Sofa in „Werther-Blau“ hängen.

Ebenso faszinierend ist es, die zahlreichen europäischen Übersetzungen zu betrachten, die bereits wenige Jahre nach Erscheinen des „Werther“ auf den europäischen Buchmarkt kamen. Unter den weiteren Themen sind „Brief- und Lesekultur“ sowie „Wertheriaden“.

Die Dreiecksbeziehung zwischen Werther, Lotte und Albert

Die Dreiecksbeziehung zwischen Werther, Lotte und Albert bildet den Kern der Romanhandlung, in der Ausstellung erfährt man die historischen Hintergründe: Goethes Aufenthalt in Wetzlar und die Bekanntschaft mit Charlotte Buff und Johann Christian Kestner. Aufschlussreich ist zudem der Einblick in die Brief- und Lesekultur des 18. Jahrhunderts.

Geplant und kuratiert wurde die Ausstellung von Regina Müller, die als wissenschaftliche Volontärin im Goethe-Museum arbeitet und zeitgleich im Masterstudiengang der Heinrich-Heine-Universität eingeschrieben ist. Bei ihrer Einführung erzählte sie, dass Napoleon ein eifriger Leser des „Werther“ war. Sieben Mal soll er den Roman gelesen und sich bei einem Treffen mit Goethe in Erfurt auch über seine Beobachtungen geäußert haben.

Die Kuratorin verwies zudem auf die Nachahmungssuizide der Zeit, den „Werther-Effekt“. Goethe selbst fügte der zweiten Auflage einen Vierzeiler hinzu, in dem es heißt: „Sey ein Mann und folge mir nicht nach.“

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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