Referendum in Moldawien: Kleine Mehrheit für EU-Beitritt
In der Republik Moldawien hat sich am vergangenen Wochenende ein wichtiger Schritt in Richtung Europäische Union (EU) getan. Bei einem landesweiten Referendum sprachen sich knapp 56 Prozent der Abstimmenden für den Beitritt Moldawiens zur EU aus. Damit hat sich die Mehrheit der Bevölkerung für eine enge Anbindung an die EU und gegen eine stärkere Orientierung nach Osten ausgesprochen. Die Entscheidung ist von großer Bedeutung für die Zukunft des Landes und seine Beziehungen zu Europa. Der EU-Beitritt könnte Moldawien zu mehr Stabilität, Wohlstand und Sicherheit verhelfen. Allerdings ist der Weg dahin noch lang und mit vielen Herausforderungen verbunden.
Moldawien stimmt für EU-Beitritt mit hauchdünner Mehrheit
Die Menschen in der Ex-Sowjetrepublik Moldau haben bei einem Referendum nach Auszählung fast aller Stimmen allem Anschein nach mit hauchdünner Mehrheit für die Verankerung des EU-Kurses in der Verfassung gestimmt.
Zuvor hatte es lange so ausgesehen, als lägen die Gegner vorn. Der Anteil der Ja-Stimmen wurde am Montag mit 50,39 Prozent angegeben bei weniger als einem Prozent noch ausstehender Stimmen.
Die amtierende EU-freundliche Präsidentin Maia Sandu sprach in einer ersten Reaktion von einer ersten schwierigen Schlacht, die beim Kampf um einen Beitritt gewonnen worden sei. Mutmaßliche Versuche zum Kauf von Stimmen nannte sie einen Angriff auf die Souveränität ihres Landes.
Zusammen mit dem EU-Referendum fand auch die Präsidentenwahl statt. Präsidentin Sandu hatte in der Nacht massenhafte Wahlfälschung beklagt.
Präsidentenwahl und EU-Referendum
In der Präsidentenwahl muss die amtierende Präsidentin Maia Sandu in die Stichwahl am 3. November. Mit 42 Prozent der Stimmen zu 26 Prozent für ihren aussichtsreichsten Gegenspieler, den EU-Kritiker Alexandr Stoianoglo, verfehlte sie im ersten Anlauf die 50-Prozent-Marke.
Die Republik Moldau hat rund 2,5 Millionen Einwohner. Sowohl die EU als auch Russland ringen um Einfluss in der ehemaligen Sowjetrepublik. Das verarmte Agrarland mit 2,5 Millionen Einwohnern ist zwischen dem Westen und Russland traditionell hin- und hergerissen.
Moldau, gelegen zwischen EU- und Nato-Mitglied Rumänien und der von Russland angegriffenen Ukraine, ist ein EU-Beitrittskandidat.
Hintergrund
Moldau ist ein wichtiger Akteur in der Region und hat eine strategische Bedeutung für die EU und Russland. Die ehemalige Sowjetrepublik ist traditionell zwischen dem Westen und Russland hin- und hergerissen und hat eine fragile politische Lage.
Die EU hat Moldau als Beitrittskandidat anerkannt und unterstützt das Land bei seiner Annäherung an die EU. Russland hingegen versucht, seinen Einfluss in der Region zu erhalten und zu stärken.
Die Wahl und das Referendum in Moldau sind von großer Bedeutung für die Zukunft des Landes und die Relationen zwischen der EU und Russland.
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