Alexei Nawalnyys Autobiographie Der Patriot erscheint

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Alexei Nawalnyys Autobiographie Der Patriot erscheint

Der russische Oppositionspolitiker und Menschenrechtsaktivist Alexei Nawalny hat seine lang erwartete Autobiographie unter dem Titel Der Patriot veröffentlicht. In seinem ersten Buch gibt Nawalny Einblick in sein Leben und seine politische Karriere, die von seiner Kindheit in der Sowjetunion bis hin zu seiner Rolle als prominentester Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin reicht. Das Werk ist ein wichtiges Zeugnis seiner Entschlossenheit, die politische Landschaft Russlands zu ändern. Durch seine offenen Worte und seine unbeugsame Haltung gegenüber der Regierung hat Nawalny bereits viele Anhänger und Sympathisanten gewonnen. Nun bietet seine Autobiographie eine einzigartige Gelegenheit, tiefer in die Gedankenwelt des russischen Oppositionsführers einzutauchen.

Alexej Nawalny: Seine Autobiografie Patriot erscheint

Am 16. Februar starb Alexej Nawalny im Alter von 47 Jahren in einem Straflager in der Arktisregion. Heute, am 1. März, wird sein Buch Patriot veröffentlicht. Nawalny, der selbst Präsident werden wollte, galt lange als der schärfste Gegner von Kremlchef Wladimir Putin. Seine Familie und Anhänger werfen Putin Mord vor.

Ein wichtiges Zeugnis vom Mut des schärfsten Gegners Putins

Ein wichtiges Zeugnis vom Mut des schärfsten Gegners Putins

Nawalnys Witwe Julia Nawalnaja sieht Patriot als eine Art Vermächtnis ihres Mannes Alexej. Das Buch erscheint zwar nicht in Russland, aber auf Russisch und in 19 weiteren Sprachen, darunter auf Deutsch im Verlag S. Fischer. Es sei ein wichtiges Zeugnis vom Mut des schärfsten Gegners von Russlands Präsident Putin und vom Glauben an eine bessere Zukunft Russlands, sagt die 48-Jährige Nawalnaja.

Ein Buch über Korruption, Liebe und politischen Kampf

Ein Buch über Korruption, Liebe und politischen Kampf

Das mehr als 500-seitige Werk gibt intime Einblicke in das Leben des Oppositionsführers. Nawalny erzählt, wie er als Kind eines Offiziers in der zerfallenden Sowjetunion über das Jurastudium und die Arbeit als Anwalt zum bedeutendsten Kämpfer gegen Korruption in dem Riesenreich wurde. Die Biografie ist nicht nur ein Zeugnis, wie ein politisch sehr wacher Mensch Zeitgeschichte erlebte.

Ein Nachschlagewerk für politische Graswurzelarbeit

Ein Nachschlagewerk für politische Graswurzelarbeit

Der Leser erfährt auch von Nawalnys Versuch, mit einer umstrittenen Zusammenarbeit mit Rechtsextremen gegen den Kreml Front zu machen. Über weite Strecken ist das Buch auch ein Nachschlagewerk, wie politische Graswurzelarbeit weitab westlicher Vorstellungen in einem autoritären System funktioniert - oder eben nicht.

Ein breites politisches Netzwerk

Der mit internationalen Preisen ausgezeichnete Nawalny schaffte es, ein breites politisches Netzwerk aufzubauen, mit seiner Anti-Korruptions-Stiftung die Mächtigen bloßzustellen, bis Putins Apparat immer stärker zur Gegenwehr überging. Nawalny schildert die zahlreichen Angriffe auf ihn, die mit dem Giftanschlag mit dem Nervengift Nowitschok 2020 in Sibirien ihren Höhepunkt erreichten.

Ein Todeskampf und ein Buchprojekt

Der Kremlgegner überlebte damals nur knapp. Er erschüttert seine Leser mit Details zum Todeskampf im Flugzeug und lässt sie dann auf der Zeitreise aufatmen, als er in der Charité in Berlin – viel langsamer als in einem Hollywood-Film – aus dem Koma erwacht. Der weltweit beachtete Kriminalfall, den der Machtapparat in Moskau nie untersuchen wollte, war letztlich auch der Auslöser für das Buchprojekt.

Ein Balanceakt zwischen politischen Überzeugungen und Familienglück

Nawalny antwortet ausführlich auf die immer wieder gestellte Frage, warum er trotz drohender Inhaftierung und Todesgefahr von Berlin nach Moskau zurückgeflogen sei. Nur so könne er glaubhaft in seiner Liebe zu Russland sein. Alles andere wäre Verrat. Seine Biografie beleuchtet nicht zuletzt den schwierigen Balanceakt, für politische Überzeugungen Familienglück und das eigene Leben zu opfern.

Ein Vermächtnis für die Zukunft

„Mir war von Anfang an bewusst, dass ich lebenslang im Gefängnis sitzen werde“, heißt es an einer Stelle und an einer anderen: „Ich werde den Rest meines Lebens im Gefängnis verbringen und dort sterben. Es wird niemand da sein, von dem ich mich verabschieden kann.“ Nawalny starb am 16. Februar allein im Straflager „Polarwolf“ unter nicht geklärten Umständen.

Julia Nawalnaja hat schon kurz nach seinem Tod erklärt, sie werde seinen politischen Kampf gegen Putin fortsetzen. Sie lebt wie ihre Kinder im Ausland. Nawalnys Anti-Korruptions-Stiftung ist in Russland als extremistisch verboten. Aber die prominentesten Vertreter seines Teams arbeiten im Ausland weiter.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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