HHU Düsseldorf: Es könnten so viele Bücher mit Arsen verseucht sein​

Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf hat eine alarmierende Entdeckung gemacht: Es könnten so viele Bücher mit Arsen verseucht sein. Laut den Forschern wurden in den Büchern aus dem 19. Jahrhundert Spuren von Arsen gefunden, die auf eine verseuchte Druckfarbe hindeuten. Diese Entdeckung wirft ein neues Licht auf die Gesundheitsrisiken für Bibliothekare und Leser, die regelmäßig mit diesen Büchern in Kontakt kommen. Die Universität arbeitet nun daran, die betroffenen Bücher zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die öffentliche Gesundheit zu schützen. Es wird dringend empfohlen, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen und Bücher aus dieser Zeit nicht ohne Schutzhandschuhe zu handhaben.

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HHU Düsseldorf: Tausende Bücher auf Arsenbelastung geprüft - Erste Ergebnisse bekannt

Nicht nur Künstler wie Monet und van Gogh setzten auf die Leuchtkraft dieses Farbtons, auch in der Buchherstellung des 19. Jahrhunderts war das Giftgrün populär: Doch weil das sogenannte „Schweinfurter Grün“ gesundheitsschädliches Arsen enthält, musste die Heinrich-Heine-Uni in Düsseldorf nun Tausende Bücher einzeln prüfen.

Jetzt wurden erste Ergebnisse der Untersuchung bekannt gegeben. Einer ersten Schätzung zufolge waren rund 15.000 Bände zu sichten, tatsächlich waren es schließlich 11.048. Von diesen in Augenschein genommenen Bänden wurden 944 „grüne“ Bücher und Zeitschriftenbänden aus den frei zugänglichen Bereichen entfernt und in ein Depot gebracht. Das ist ein Anteil von weniger als neun Prozent.

HHU Düsseldorf: Bücher mit Arsen entfernt - Restaurierung und Testverfahren geplant

HHU Düsseldorf: Bücher mit Arsen entfernt - Restaurierung und Testverfahren geplant

Im Katalog der ULB sind die entfernten Bände als „temporär nicht nutzbar“ gekennzeichnet. Wenn eine digitale Version in der Bibliothek vorhanden ist, können Nutzer direkt darauf zugreifen. Digitalisierte Bände anderer Bibliotheken wurden für die separierten Titel ermittelt, sodass nach und nach rund zwei Drittel digital zugänglich gemacht werden können.

Wie viele der 944 Verdachtsfälle nun tatsächlich eine Arsenbelastung aufweisen, lässt sich erst nach einer Testung beziffern. Zu den verschiedenen Testverfahren und deren Ergebnissen bereiten mehrere Bibliotheken Veröffentlichungen vor. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse, eigener Erfahrungswerte und weiterer wissenschaftlicher Publikationen wird später ein geeignetes Verfahren für die weitere Behandlung der betroffenen Bände gewählt.

Im Magazin aufgestellte Bücher werden weiterhin bei Bedarf überprüft. Die Bibliothek der HHU verfügt über eine eigene Restaurierungswerkstatt und damit über die Expertise, derartige Testungen in Einzelfällen durchführen zu können. Bücher ohne Arsennachweis können nach den Tests wieder genutzt werden. Ob und wie belastete Bestände wieder nutzbar gemacht werden und welche Schutzvorkehrungen dafür gelten, wird derzeit erarbeitet.

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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