Kreis Kleve: Ausbau der E-Bus-Flotte in Gefahr

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Kreis Kleve: Ausbau der E-Bus-Flotte in Gefahr

Der Ausbau der E-Bus-Flotte im Kreis Kleve gerät in Gefahr. Laut aktuellen Berichten steht die von der Kreisverwaltung geplante Elektrifizierung des öffentlichen Nahverkehrs vor einem bedeutenden Rückschlag. Die Verantwortlichen haben sich aufgrund von finanziellen Engpässen gezwungen gesehen, die geplanten Investitionen in die Erneuerung der Busflotte zu überdenken. Dieser Schritt würde bedeutende Auswirkungen auf die Umwelt und die Verkehrspolitik des Kreises haben. Wir werden Ihnen in den folgenden Zeilen über die Hintergründe und Konsequenzen dieses Vorfalls berichten.

Kreis Kleve: Ausbau der EBus-Flotte in Gefahr

Auch die Kommunen am Niederrhein wollen möglichst klimafreundlich werden und haben sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Der Kreis Kleve will bis 2035 CO2-neutral sein, der Kreis Wesel sogar schon fünf Jahre früher.

EBus-Flotte in Gefahr: Kreis Kleve will CO2-Neutralität, aber Förderprogramme läuft aus

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Um den Ausstoß des Klimakillers zu reduzieren, soll auch der öffentliche Busverkehr umgestellt werden. Die Niag hat bereits E-Busse angeschafft und wollte den Ausbau ihrer Flotte mit klimafreundlichem Antrieb weiter vorantreiben. Etwa ein Dutzend der klimafreundlichen Busse sind für die Niag bislang auf der Strecke.

Mitte des Jahres hatte der erste E-Bus den Betrieb aufgenommen. Die Ankündigung der Bundesregierung, die Förderprogramme für klimaschonende Nutzfahrzeuge und für alternative Antriebe von Bussen im Personenverkehr nicht über 2025 hinaus weiterzuführen, hat diesen Plänen aber einen herben Dämpfer versetzt.

„Der mögliche Aufbau eines zentralen Standortes für die E-Mobilität in Kamp-Lintfort wird so nicht realisiert, der Ankauf weiterer Elektrobusse hängt nun von den Fördermöglichkeiten in der Zukunft ab“, hatte die Niag im September mitgeteilt.

Elektrobusse in der Region: Kreis Kleve setzt auf Klimaschutz, aber Förderung für E-Mobilität endet

Die Erfahrungen mit den ersten E-Bussen seien positiv, heißt es von der Niag. Die Busfahrer loben den Komfort der neuen Fahrzeuge, die mit Video und Klimanalage ausgestattet sind. Auch die Straßenlage sei gut, weil die Batterie unten im Fahrzeug liegt.

„Diese Entscheidung zwingt die Niag dazu, ihre Strategie zur Elektromobilität neu auszurichten“, teilte das Unternehmen jetzt mit. Wegen der Änderung bei der Förderung wird es zunächst bei den vorgesehenen 43 Elektrobussen bleiben.

Man setze auf künftige Fördermöglichkeiten für die heute noch sehr teuren Elektrobusse. „Der Preis für einen Elektrobus ist derzeit mehr als doppelt so hoch wie für einen Dieselbus“, so die Niag.

Gleichwohl läuft bei der Niag das Projekt „Ökostrom“ weiter. Am Niag-Depot in Moers wurden bereits zwölf Ladesäulen errichtet, die mit 100 Prozent Ökostrom betrieben werden. Diese Infrastruktur, die vom Land NRW zu 90 Prozent gefördert wurde, ermöglicht es, die Elektrobusse effizient und umweltfreundlich zu laden.

Die Lademöglichkeiten sollen in Moers stufenweise erweitert werden. So gibt es jetzt auch Anschlüsse für E-Fahrzeuge in den Fahrzeughallen. Ziel ist, dass es diese Stromtankstellen auch an weiteren Niag-Standorten wie Wesel, Geldern und Kleve geben soll, um die künftige Flottenerweiterung mit Elektrobussen zu unterstützen.

2024 liefert der Partner für die Energieversorgung der Elektrobusse bereits mehrere Hundert Megawattstunden an die Niag, im kommenden Jahr wird es dann voraussichtlich eine vierstellige Zahl beim Ökostrom sein.

Wann die anderen Standorte aufgerüstet werden, sei derzeit noch offen, so ein Sprecher der Niag auf Anfrage. Es ist aber wohl davon auszugehen, dass zunächst Wesel in Angriff genommen wird, weil hier der Stichtag für die Klimaneutralität bereits im Jahr 2030 liegt. Dann werden wohl Geldern und Kleve folgen.

Die bereits bestellten, elektrisch angetriebenen Busse für Niag und Look sollen nach und nach im Laufe des Jahres 2025 in das Liniennetz integriert werden. Von den 43 neuen Elektrobussen haben 12 Fahrzeuge eine Länge von 18 Metern. Hierfür sind aus Bundesmitteln gut 12 Millionen Euro Förderung vorgesehen.

Das bedeutet: Bis einschließlich 2025 übernimmt der Bund 80 Prozent der Mehrkosten im Vergleich zu neu angeschafften Dieselbussen. Wie es nach dem Wegfall der Förderung weitergeht, müsse man jetzt abwarten.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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