Jüdische Feste im Frühling: Diese religiösen Feierlichkeiten stehen bevor
In der jüdischen Tradition stehen im Frühling bedeutende religiöse Feste bevor. Diese Feierlichkeiten markieren wichtige Ereignisse und Gedenktage im jüdischen Kalender. Zu den bevorstehenden Festen zählen unter anderem das Pessach und das Shavuot. Pessach, auch bekannt als das Passahfest, erinnert an den Auszug der Israeliten aus Ägypten und wird mit rituellen Speisen und Zeremonien gefeiert. Shavuot, das Fest der Wochen, markiert die Zeit, als die Tora am Berg Sinai offenbart wurde. Gläubige Juden auf der ganzen Welt bereiten sich auf diese bedeutenden Feierlichkeiten vor, um ihre religiöse Identität zu stärken und die Verbindung zu ihrer Geschichte zu feiern.
Jüdische und christliche Frühlingsfeste: Gemeinsamkeiten und Unterschiede in religiösen Feierlichkeiten
Wir Juden feiern kein Ostern. Sowohl Christen als auch Juden feiern zwar Feste in der beginnenden Frühlingszeit, jedoch verschiedene. Was uns verbindet, ist der Glaube, dass Gott jene Macht ist, die zur Befreiung führt. Was uns unterscheidet, ist nicht nur die Rolle von Jesus in diesem Prozess, sondern auch wie wir Zeit rechnen. Ostern und Pessach sind nicht immer termingleich; dieses Jahr feiern wir Pessach vom 23. bis 29. April.
Einblick in religiöse Traditionen
Zeit wahrzunehmen und über sie zu verfügen, gehört zu den wichtigsten Merkmalen nicht nur des Menschseins, sondern auch der Freiheit: Nur freie Menschen verwalten ihre Zeit selbst. Die Zeit der Sklaven gehört ihren Herren. Das sagt auch die Bibel: Als Gott Moses mit Vorbereitungen zum Auszug aus Ägypten (auch als „Bedrängnis“ zu verstehen) beauftragt, gibt Er zuallererst den Hinweis: „Dieser Monat soll für euch der Anfang der Monate sein“ (Ex 12,2). „Für euch“ heißt, dass wir selbst für unser Zeitmanagement verantwortlich sind. Nicht Gott, sondern Menschen sind für die Zeitrechnung zuständig.
Zeitrechnung im Judentum: Pessach und Ostern nicht termingleich
Ob wir ab der Welterschaffung (5784), Jesu Geburt (2024) oder der Ankunft Mohammeds in Kuba (1445) rechnen – Menschen verständigen sich auf ein für sie bedeutsames Ereignis ihrer mythischen Geschichte als Ausgangs- beziehungsweise Wendepunkt, der ihre Identität prägt. Dabei fällt auf, dass entgegen der verbreiteten Annahme, das Judentum sei eine ethnische Religion, die jüdische Zeitrechnung mit der Erschaffung der Welt beginnt. Dabei ist unwesentlich, ob das wissenschaftlich plausibel ist. Es betont den universalen Charakter des Judentums. Wir zählen zwar die Monate ab dem Monat des Auszugs aus Ägypten, die Jahre aber ab der Welterschaffung. Beides ist wichtig: eine partikuläre kulturelle Identität, die aber in die universal-menschliche eingebettet ist. Und dies ist heute aktuell wie nie: Wir sind nicht nur Mitglieder einer Fangemeinde, Nation oder Religion, wir sind vor allem Menschen.
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