Wie die Philosophie uns helfen kann, die Angst vor der Krise zu überwinden.

Wie die Philosophie uns helfen kann, die Angst vor der Krise zu überwinden.

In Zeiten von Unsicherheit und Krise spielt die Philosophie eine wichtige Rolle dabei, uns zu unterstützen und Ängste zu überwinden. Durch die Reflexion über unsere Existenz und die Betrachtung philosophischer Lehren können wir neue Perspektiven gewinnen. Die Philosophie ermutigt uns, die Angst nicht als Feind, sondern als Möglichkeit zur persönlichen Entwicklung zu sehen. Indem wir uns mit philosophischen Konzepten wie Achtsamkeit und Resilienz auseinandersetzen, können wir einen inneren Frieden finden und gestärkt aus Krisensituationen hervorgehen.

Philosophie als Schlüssel zur Überwindung der Angst vor Krisen, Jürgen Wiebicke: Neue Perspektiven in turbulenten Zeiten durch philosophisches Denken

Philosophie als Schlüssel zur Überwindung der Angst vor Krisen, Jürgen Wiebicke: Neue Perspektiven in turbulenten Zeiten durch philosophisches Denken

Was tun, wenn es brennt? Wenn es an allen Ecken und Kanten der Welt mächtig kriselt? Nicht nur Ruhe bewahren, sondern auch nachdenken, sagt Jürgen Wiebicke. Der Radiophilosoph hat dazu jetzt ein Buch geschrieben. Das ist mit seinen 150 Seiten überschaubar, absolut lesenswert und immens hilfreich. Vor allem für jene, die wegen all der Umbrüche in Schockstarre verfallen und chronisch pessimistisch durchs Leben stapfen. Warum auch nicht? Gibt es dafür nicht schrecklich viele Gründe? Ganz einfach: Weil die Welt nie eine Sackgasse gewesen ist, sondern seit jeher aus Anfängen besteht. Das lässt sich leicht sagen, und es dürfte nur wenige geben, die das abstreiten wollten. Unsere Reaktionen auf das Krisenhafte der Zeit aber sprechen eine andere Sprache. Denn vielfach dominiert nach Wiebickes Beobachtung eine Sehnsucht nach Dauer. Diese Einstellung kennt etliche Ausdrucksformen, eine davon sind die Aktionen der sogenannten Letzten Generation, die der 62-jährige Gegenwartsbeobachter eine „Rebellion der Verzweifelten“ nennt. Natürlich versucht Wiebicke keine Bedrohung schulterzuckend kleinzureden. Aber er gibt uns Gelegenheit, über unsere eigenen Verhaltensweisen ohne Hysterie nachzudenken. Denn was steht eigentlich hinter der ansteckenden Angst vieler Menschen? Die Vorstellung, dass alles Gewohnte unweigerlich zu Ende und verloren geht. Mag sein, dass es so ist. Dazu sollte man dann auch bedenken, sagt Wiebicke, dass sich alle Dinge verändern, dass sich weder im Leben noch in der Welt alles von selbst versteht. Diese Sicht löst zwar nicht die aktuellen Probleme; sie kann aber dazu befähigen, grundsätzlich anders mit ihnen umzugehen. Denn auch diese Gefahr besteht: Als Reaktion auf den Verlust von Sicherheit und Kontrolle treten viele Menschen den Rückzug an in eine Welt, die notgedrungen überschaubar ist. Die eigene Blase wird zum Umfeld, das beherrschbar erscheint und das vor allem die eigene Meinung spiegelt. Diese Haltung zielt auf permanente Selbstvergewisserung. Der Wunsch danach, das alles so bleiben soll, wie es gerade ist, mag verständlich sein. Vor allem nach einer „Ära der relativen Windstille“, wie Wiebicke die zurückliegenden Jahrzehnte beschreibt. In einer sich dauernd wandelnden Welt aber ist er trügerisch und zum eigenen, endlichen Leben widersprüchlich. Weil mit dem Tod uns allen eine Frist gesetzt wird. Und die ist für Jürgen Wiebicke Anlass, Freiheit nicht gänzlich neu, aber anders zu denken. Wir haben keinen Anspruch auf diese Welt, folglich sei es geboten, mit unseren Möglichkeiten und Lebensansprüchen Maß zu halten, umsichtig die Welt zu gestalten.

Vielleicht kapieren wir dann auch, dass Krisen nicht den Untergang des Abendlandes bedeuten und nicht immer nur negativ sein müssen. Ihrem Wortsinn nach bedeutet Krise nichts anderes als Beurteilung und Entscheidung. Sie ist demnach auch keine Einladung zum verzagten Rückzug, sondern zum aktiven Handeln. Gelobt sei also die Krise! Info Jürgen Wiebicke: „Emotionale Gleichgewichtsstörung. Kleine Philosophie für verrückte Zeiten“. Kiepenheuer & Witsch, 152 Seiten, 20 Euro

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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