Neuss-Furth: In der malerischen Gemeinde Neuss-Furth fand kürzlich das letztmalige Vogelschießen in traditioneller Weise statt. Die Veranstaltung, die seit Jahrhunderten eine bedeutende Rolle im Dorfleben spielte, lockte zahlreiche Besucher an. Unter strahlendem Sonnenschein versammelten sich Schützen und Schaulustige, um gemeinsam dieses historische Ereignis zu erleben. Der Vogel, Symbol für die Tradition und den Zusammenhalt der Gemeinschaft, wurde in feierlicher Atmosphäre von einem erfahrenen Schützenmeister heruntergeschossen. Dies markierte das Ende einer Ära und hinterließ bei den Bewohnern von Neuss-Furth Wehmut und Nostalgie. Trotz des Abschieds von dieser alten Tradition blicken die Einwohner voller Stolz auf die historischen Wurzeln ihres Dorfes.
Traditionelles Vogelschießen in NeussFurth: Letztes Mal vor dem Festumzug!
Mit dem Königsvogelschießen beginnt der schützenfestliche Reigen für das Volks- und Heimatfest auf der Furth. Das passiert in diesem Jahr noch in althergebrachter Weise vier Wochen vor Pfingsten – allerdings zum letzten Mal. Ab dem nächsten Jahr gehört der Vogelschuss zum Festprogramm der Kirmestage und krönt den letzten Veranstaltungstag. Die Krönung der Majestät erfolgt dann künftig und nach Beschluss der Mitgliederversammlung im Jahr darauf, vier Wochen vor dem Fest. Wenn am Samstag, 20. April, aber der Nachfolger für Schützenkönig Michael Feldmann gesucht wird, der gerade erst als neuer Zelt- und Platzmeister in den Vorstand der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Neuss-Furth aufgestiegen ist, herrscht noch „Brauchtumsroutine“.
Ein Kandidat hat sich beim Komitee gemeldet, das am Ostermontag – den Statuten entsprechend – die Bewerberliste geschlossen hat. Der Tag der Entscheidungen beginnt für den Schützennachwuchs bereits um 13 Uhr auf dem Schießstand der Gaststätte Lebioda, wo der Schülerprinz ermittelt wird. Direkt im Anschluss wird er unter den Klängen des Bundesfanfarenkorps Neuss-Furth zum Antreten des Regimentes an der Neusser Weyhe begleitet. Dort tritt dann um 16 Uhr das gesamte Further Schützenregiment an, damit der scheidende Schützenkönig in Begleitung des Komitees letztmalig sein Regiment abschreiten kann, bevor die Truppe zum Schützenzelt auf dem Further Kirmesplatz abmarschiert.
Im Festzelt folgt dann die erste Generalversammlung der Further Schützenbruderschaft, wo – nach dem Einmarsch der Korpsfahnen und Standarten – Schützenmeister Johannes Platen die Kardinalfrage stellen wird: Soll an Pfingsten überhaupt das Volks- und Heimatfest gefeiert werden? „Wir rechnen auch in diesem Jahr mit einem eindeutigen Votum für die Durchführung der Brauchtumsveranstaltung“, sagt Vereinssprecher Thomas Loebelt.
Anschließend findet das Schießen der ehemaligen Könige statt, bevor der Bruderschaftsprinz ermittelt wird. Schließlich folgt dann der Höhepunkt mit dem Schießwettbewerb auf den Königsvogel. Nach Feststellung der Würdenträger und deren Proklamation erfolgt dann etwa gegen 21.15 Uhr das Heimgeleit der neuen Majestäten mit einem kleinen Fackelzug über die Furth und dem anschließenden Vorbeimarsch auf der Kaarster Straße.
NeussFurth feiert traditionelles Vogelschießen als Abschluss des Volksfestes
Danach ist aber noch nicht Schluss. Denn nach dem Umzug klingt der Festtag im Festzelt gemütlich aus. Nicht nur die aktiven und passiven Schützen, sondern alle Interessierten und Further Bürger seien selbstverständlich wie immer gerne auf dieser Auftaktveranstaltung gesehen, sagt Loebelt.
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