Olympia 2024: Speedkletterer Leander Carmanns kämpft um die Teilnahme.

Der Speedkletterer Leander Carmanns wird hart für die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 kämpfen. Diese ehrgeizige Zielsetzung spiegelt sich in seinem intensiven Training und seiner unermüdlichen Hingabe wider. Carmanns strebt danach, die Höchstleistungen im Speedklettern zu erreichen und sich einen Platz im olympischen Wettbewerb zu sichern. Sein unerschütterlicher Einsatz und seine beeindruckenden Fortschritte haben bereits die Aufmerksamkeit der Sportwelt auf sich gezogen. Mit jeder Trainingseinheit rückt er seinem Traum näher, bei Olympia 2024 teilzunehmen und sein Können unter Beweis zu stellen. Die Zuschauer können gespannt sein, wie sich Carmanns weiterentwickeln wird und ob er es schaffen wird, sich einen Platz im prestigeträchtigen olympischen Wettkampf zu sichern.

Ein „Olympia-Jahr“: Für Sportler auf der ganzen Welt löst dieser Begriff eine besonderes Kribbeln aus. Denn es steht kein Sportjahr wie jedes andere an, nein, es ist ein Jahr, in dem sich für einige der größte sportliche Traum erfüllen kann – entweder schon durch eine Teilnahme an den Olympischen Spielen, oder, wer ambitionierter ist, durch die Chance auf eine olympische Medaille. 2024 ist wieder so ein „Olympia-Jahr“, im August gastieren die Spiele in der französischen Hauptstadt Paris und deren Umgebung. Und alleine die Chance auf eine Teilnahme hebt einen Sportler in einen besonderen Kreis – Leander Carmanns aus Mönchengladbach gehört in diesem Jahr mit dazu.

Die Kletterdisziplinen gehören seit den vergangenen Olympischen Spielen 2021 in Tokio zum Portfolio der olympischen Sportarten. Der Klettersport hat seitdem enorm in Sachen Aufmerksamkeit davon profitiert. Die Spitzenleute kommen insbesondere aus dem asiatischen Raum, Deutschland befindet sich derweil noch in den Anfängen. Carmanns hat sich dabei jedoch als deutscher Vorzeigeathlet im Speedklettern etabliert. Das Prinzip der Disziplin: Es geht darum, eine 15 Meter hohe Kletterwand in möglichst kurzer Zeit und schneller als ein Kontrahent zu bewältigen. Wer zuerst oben ist, hat gewonnen.

Mit 5,24 Sekunden hält der 19-jährige Carmanns derzeit den deutschen Rekord, die Weltspitze hat inzwischen allerdings schon die Fünf-Sekunden-Marke geknackt – und stellt im Moment eine andere Liga dar. Generell hätten sich die Zeiten in den vergangenen zwei Jahren enorm verbessert – was im Vorjahr noch zu einer Spitzenzeit gereicht hätte, reicht inzwischen kaum noch für eine Finalteilnahme, sagt Carmanns. „In diesem Jahr braucht man wohl eine Zeit von 5,1 Sekunden für das Finale. Das ist schon ein Brett.“ Dennoch gehörte Carmanns im Vorjahr zu den Top 30 der Weltrangliste. Damit darf er in diesem Jahr an der Qualifikationsserie für Olympia teilnehmen, die sich über zwei Wettbewerbe im Mai und Juni in Shanghai und Budapest erstreckt. Aus beiden Wettbewerben setzt sich eine Gesamtwertung zusammen, die über die letzten Tickets für Paris entscheidet.

Bis zum Vorjahr trat Leander Carmanns auch in Junioren-Wettbewerben an, unter anderem bei der WM in den USA. Eine erste Chance auf Olympia hatte Carmanns im vergangenen September bei einem Europa-Wettbewerb: Nur der Erstplatzierte bekam damals den Startplatz, Carmanns schied im Halbfinale aus und landete auf Rang vier. Ein Knackpunkt dabei war sein letzter Zug an der Kletterwand, der ihm nach eigener Angabe um ein besseres Ergebnis brachte. „Das hat mir bestimmt ein Zehntel gekostet“, sagt er. Der letzte Zug an der Kletterwand sei auch zuvor etwas das Sorgenkind in seiner Klettertechnik gewesen. Entsprechend arbeiteten er und Bundestrainer Peter Schnabel in der Saisonpause an diesem Manko – mit den Ergebnissen im Training ist Carmanns augenblicklich sehr zufrieden. Es sind indes nur kleine Anpassungen. Anders als im Vorjahr: Damals änderte Carmanns komplett seine Route zum Erklimmen der Kletterwand, in der Szene als Beta bekannt. Es geht dabei um die Reihenfolge der Griffe und Tritte. Carmanns brachte das entscheidend nach vorne, unter anderem gewann er 2023 die Deutsche Meisterschaft und die Junioren-Europameisterschaft.

Den diesjährigen Saisoneinstand beim Europacup im polnischen Lublin Mitte März beendete er auf Rang acht. In dieser Woche geht es für Carmanns nach China zum ersten Weltcup. Für ihn ist es die erste Saison komplett in der Elite, da er bis zum Vorjahr auch noch für die Junioren-Wettbewerbe startberechtigt war. Allerdings nahm er bereits da am Weltcup teil, daher ändere sich kaum etwas für ihn – außer, dass die Jugend-Europa- und Weltmeisterschaften als Saisonhöhepunkt nun wegfallen. Seit November befindet sich der Gladbacher, der inzwischen in Düsseldorf wohnt, wieder im Training. Die Form sei gut. Statt Ergebnisse steht dieses Jahr für ihn aber insbesondere die Kletterzeit im Mittelpunkt. „Ich will die Fünf-Sekunden-Marke knacken, unabhängig vom Wettkampf“, sagt er. Beim Europacup im Polen startete er mit einer Zeit von 5,34 Sekunden in die Saison. „Bislang habe ich mich in der Saison immer gesteigert. Das macht Bock auf mehr“, sagt er weiter. Bereits beim Weltcup in China hat er die Verbesserung seiner deutschen Rekordzeit ins Auge gefasst. „Die Kletterwand in China ist unfassbar gut“, so Carmanns. Die Olympia-Wolke hängt dieses Jahr allerdings über der gesamten Kletterszene, das hat auch Carmanns schnell festgestellt. Diesem Event ordnet jeder Athlet in dieser Saison alles unter. Der Mönchengladbacher ist da keine Ausnahme. Grundsätzlich: Aus jeder Nation dürfen pro Geschlecht maximal zwei Athleten zu Olympia. Das ist die gute Nachricht für Carmanns. Die nicht so gute: Aus den bisherigen Qualifikationsmöglichkeiten hat sich noch kein Land bei den Männern mit zwei Sportlern qualifiziert. Umso hochklassiger wird nun die Qualifikationsserie besetzt sein. „Das ist ein bisschen unglücklich gelaufen. Wir hatten gehofft, dass schon beide Chinesen oder Indonesier fix wären. Denn dann wären einige ihrer Landsleute schon für den Wettbewerb raus gewesen“, so Carmanns. Das hätte dann in den einzelnen Runden womöglich leichtere Gegner bedeutet. Doch diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt. Entsprechend geht Carmanns zurückhaltend mit seinen Aussichten auf ein Olympia-Ticket um. „Es muss schon sehr, sehr viel, sehr gut laufen. Da reicht das aktuelle Trainingsniveau noch nicht aus, da muss ich noch zwei Stufen drauflegen. Und das dann zweimal konstant bei beiden Wettbewerben.“ Sollte es mit Paris derweil nicht klappen, sieht er die Europameisterschaft im August in der Schweiz als sein großes Ziel.

Uwe Köhler

Ich bin Uwe, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns findest du Artikel zu Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Inhalte für unsere Leser zu erstellen und sie stets über die neuesten Entwicklungen in Deutschland informiert zu halten.

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