Schirrhof Kamp-Lintfort: Die geheime Welt des Kunstklosters​

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Schirrhof Kamp-Lintfort: Die geheime Welt des Kunstklosters​

Im Herzen des Ruhrgebiets, in der Nähe von Kamp-Lintfort, liegt ein verborgenes Kleinod: das Schirrhof-Kloster. Lange Zeit war dieses Kunstkloster ein Geheimtipp unter Kennern, aber nun sollen seine Türen endlich für die Öffentlichkeit geöffnet werden. Die Geschichte des Schirrhof-Klosters reicht zurück bis ins Mittelalter, als es als Zisterzienserabtei gegründet wurde. Heute beherbergt es eine einzigartige Sammlung an Kunstwerken und historischen Schätzen. Doch was macht diesen Ort so einzigartig, und was können wir von seiner reichen Geschichte lernen?

Erste Künstlerresidenz im Schirrhof des Zechenparks Friedrich Heinrich

Die erste Künstlerresidenz im Schirrhof des Zechenparks Friedrich Heinrich dauerte eine Woche lang. Das Projekt wurde von Rüdiger Eichholz vom Verein Kulturprojekte Niederrhein in Zusammenarbeit mit der Stadt Kamp-Lintfort initiiert. Ziel ist es, den Schirrhof als Dritten Ort für Begegnung und Kultur zu etablieren und ihm ein nachhaltiges kulturelles Profil zu geben.

Erster Artist in Residence

Erster Artist in Residence

Der erste Artist in Residence war der studierte Geisteswissenschaftler und vielseitige Künstler Jan Tengeler. Er und Eichholz hatten sich 2021 auf dem Moers Festival kennengelernt und begannen, das neue Kamp-Lintforter Kulturprojekt inhaltlich zu schmieden. Tengeler scharte weitere zwei Künstler um sich und zusammen gründeten sie das Projekt Kunstkloster.

Das Projekt Kunstkloster wird auf der Internetseite https://kunstkloster.eu vorgestellt. Dort heißt es: Franziskus Klarname, der Gründer, ist mit Schriften und Organisation beschäftigt. Pascale befasst sich mit Heiliger Geometrie, er ist der Maler von 'The New Yantra'. Jim Baker, Tonsetzer, verantwortet spirituelle Gesänge und Musik, er vertritt das Kloster nach außen.

Die Geschichte des Schirrhofs

Der Schirrhof wurde 2021 zu seinem 100. Geburtstag restauriert und neu eröffnet, gefördert vom Land NRW. Neben dem Versammlungsort Pferdestall befinden sich darin auch das SCI-Kita-Kinderhaus und Räume für Künstler. Die Stadt arbeitet mit dem Verein Kulturprojekte Niederrhein, um den Schirrhof als Dritten Ort zu etablieren.

„Es gibt eine geheime Welt“, sagt Jim Baker alias Jan Tengeler, „und die findet man im Kunstkloster.“ Doch auch die Historie des ehemaligen Zechengeländes spielt eine große Rolle für den Geist und die Atmosphäre hier. Man spüre förmlich den Bergbau noch, schwärmt der Residenzkünstler.

Das Programm des Kunstklosters

Das Programm des Kunstklosters war ein künstlerisches Gesamtkonzept mit einer Ausstellung in Heiliger Geometrie, verschiedenen Konzerten, Yoga und Mantra-Singen sowie Musik- und Kunst-Workshops mit Schülerinnen und Schülern der Europaschule.

Abschlussveranstaltung

Der letzte Tag der Residenz am Donnerstag war als Abschlussveranstaltung konzipiert und beinhaltete eine Vernissage mit Musik, vorgetragen von der diesmal vierköpfigen Klosterband, bestehend aus Jan Tengeler (Kontrabass, Didgeridoo und Gesang), John-Dennis Renken (Trompete und Electronics), Daniel Schröteler (Schlagzeug) und Rolf Springer (Gitarren).

Ihre Musikfolge umfasste zehn Titel, plus einer Zugabe als Abendmeditation. Alle Musiktitel bestanden aus meditativen Klängen und Ausflügen in den Jazz, die Improvisationsmusik und die Kunst der Fluxus-Bewegung à la Helge Schneider.

Beim Vortrag Den Segen sägen strich Tengeler wie ein Berserker mit seinem Bogen die Saiten seines Kontrabasses. Ein anderer Song hieß schlicht und ergreifend Wenn sich die Franken in Xanten zanken. Statt eines Kohle-Tangos gab es als Skiffle erst ein Kinderlied aus Das Dschungelbuch (King Louie: Ich wär' so gern wie du) und dann als Cha-Cha-Cha den Song Der Schattentanz.

Lyrischer dagegen wurde es bei Weltlauf, nach dem gleichnamigen Gedicht von Heinrich Heine, als auch bei der Vertonung von Der Mensch steht aufrecht zwischen Himmel und Erden. Wenn er mit beidem im Gleichklang steht, ist er heil. Der Himmel jubelt, die Erde frohlockt. Eine weitere religiös und sinnlich gefärbte Musik trug den Titel Ein Gott oder kein Gott.

Am Schluss war noch einmal die Nonsense-Abteilung Helge Schneiders dran mit dem Lied Schrebergarten Schrabbelmodus. Dem überschaubar erschienenen Publikum gefiel der zweistündige Abend sehr. Es bedankte sich mit Applaus.

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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