Grevenbroich: Millioneninvestitionen für neue Schulräume erforderlich
Die Offenen Ganztagsgrundschulen (OGS) in Grevenbroich haben bei der Raumkapazität ihre Grenzen erreicht. Das zeigt eine Statistik der Verwaltung, nach der momentan 185 Schüler auf der Warteliste stehen.
Schafft es die Stadt vor diesem Hintergrund, den ab Sommer 2026 geltenden Rechtsanspruch auf Betreuung sicherzustellen? Planlos geht sie jedenfalls nicht ins Rennen: Schulamtsleiter Thomas Staff stellte dem Fachausschuss jetzt Möglichkeiten zur Lösung des Problems vor.
Machbarkeitsstudien für alle elf OGS-Standorte
Im vergangenen Jahr sind Machbarkeitsstudien für alle elf OGS-Standorte im Stadtgebiet in Auftrag gegeben worden. Die Untersuchungen, in die unter anderem auch die möglichen Auswirkungen von künftigen Neubaugebieten einbezogen wurden, sind nun abgeschlossen, die Ergebnisse liegen vor.
Zwar lediglich als „Vorschläge und Denkmodelle“ – doch die machen eines deutlich: Das könnte teuer werden, denn rund 40 Millionen Euro müssten investiert werden. „Das ist jedenfalls der Stand, wenn wir die Machbarkeitsstudien eins zu eins umsetzen würden“, sagt Staff.
Ergebnisse der Machbarkeitsstudien
Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudien sehen wie folgt aus:
- Gebrüder-Grimm-Grundschule Wevelinghoven: Neubau Mensa, Herstellung Vierzügigkeit, 5,7 Millionen Euro
- Grundschule Kapellen: Anbau Mensa, Sanierung im Bestand, 4,9 Millionen Euro
- Viktoria-Schule Frimmersdorf: Umbau Mensa und Sanierung im Bestand, 1,1 Millionen Euro
- Erich-Kästner-Schule Elsen: Anbau Mensa, zwei neue Klassenräume, Lehrerzimmer, Mehrzweckraum, 4,9 Millionen Euro
- Arche Noah Noithausen: Anbau Mensa, Verwaltung, Differenzierungsräume, 3,9 Millionen Euro
- Grundschule Erftaue Gustorf: Anbau Mensa, Umbau Verwaltung, 2,5 Millionen Euro
- Jakobus-Schule Neukirchen: Umbau Turnhalle, Neubau eines Verwaltungsgebäudes, 2,5 Millionen Euro
- Grundschule Am Welchenberg Neuenhausen: Anbau der Mensa, Umbau der Verwaltung, 6,0 Millionen Euro
- Katholische Grundschule St. Martin Stadtmitte: Herstellung Zweizügigkeit, Anbau der Verwaltung, Abriss der Pavillonklasse, 1,6 Millionen Euro
Rund 17 Millionen Euro sind in den städtischen Haushalten bis 2027 für die Erfüllung des Rechtsanspruchs vorgesehen. „Das ist ein starker Aufschlag“, meint der Schulamtsleiter. Ziel sei es, mit diesem Geld in den nächsten drei Jahren vor allem den Neubau von Mensen voranzutreiben, der an fast allen Grundschul-Standorten erforderlich wird.
„Die Kinder müssen versorgt sein, das ist erst einmal wichtig“, sagt Thomas Staff.
Für den OGS-Ausbau erhält die Stadt vom Land rund 2,6 Millionen. Dieser Zuschuss muss bis zum Ende dieses Jahres beantragt und mit einer konkreten Planung belegt werden.
„Das heißt: Wir müssen jetzt Gas geben und Architekten beauftragen, um im nächsten Jahr mit dem Bauen beginnen zu können“, so der Schulamtsleiter. Denkbar sei, mit dem ersten Projekt in Kapellen zu starten. Dort sei die Grundschule bereits vierzügig ausgebaut, nur eine Mensa fehle. Kostenpunkt an dieser Stelle: Schätzungsweise 4,9 Millionen Euro, inklusive der Sanierung bestehender Räumlichkeiten.
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