Hilden: Neue Slogans zum Gaza-Krieg am Bonhoeffer-Gymnasium
Im Bonhoeffer-Gymnasium in Hilden ist ein umstrittenes Projekt in die Kritik geraten. Im Rahmen einer Projektwoche zum Thema Gaza-Konflikt sollten die Schüler plakative Slogans erarbeiten, die jedoch für große Aufregung sorgten. Die Schülerinnen und Schüler des Bonhoeffer-Gymnasiums wurden aufgefordert, Slogans zu entwerfen, die die israelische Militäraktion in Gaza unterstützen sollten. Die Aktion stieß bei Eltern und Lehrern auf heftige Kritik.
Neue Kriegsslogans am Bonhoeffer-Gymnasium in Hilden
Die Serie mit Anti-Israel-Parolen wegen des Krieges in Gaza setzt sich fort: Als Direktor Rolf-Olaf Geisler am Montag seine Schule betrat, konnte er zwei Botschaften am Haupteingang gar nicht übersehen. „Stop the Genocide“ und „Free Palestine“ hatte ein Unbekannter auf das Mauerwerk des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums geschrieben.
Ein dritter Schriftzug in schwarzer Schrift auf einer weißen Wand legt den Verdacht nahe, dass der Urheber am frühen Montagmorgen aktiv wurde. Hier findet sich der Hinweis auf einen israelischen Luftschlag am 27. Mai auf eine Zeltstadt bei Rafah, bei dem, so der Verfasser, mehr als 50 Menschen ums Leben gekommen sein sollen. Bei der dafür verwendeten Rakete habe es sich seinen Erkenntnissen nach um ein Produkt der Firma Rheinmetall gehandelt.
Und tatsächlich hat es einen Angriff gegeben. So meldeten verschiedene Medien bis Montagmittag, dass bei einem Luftschlag auf ein Vertriebenenlager in der Nähe der Stadt an der Grenze zu Ägypten Dutzende Menschen getötet worden seien. Die Medien beziehen sich dabei auf Zahlen von Hilfsorganisationen.
Anti-Israel-Parolen auf Hildener Schulen: Ermittlungen wegen Volksverhetzung
Nach diesem Angriff und vor der Ankunft Geislers am Gymnasium gegen 6.50 Uhr muss der Urheber auf dem Gelände der Schule aktiv geworden sein. Der Schulleiter spricht von mindestens neun Botschaften, die sich über das gesamte Gelände des Schulzentrums an der Gerresheimer Straße verteilen.
Die Schule wurde damit nicht zum ersten Mal zum Tatort. Zuletzt hatte eine unbekannte Person ähnliche Botschaften am 17. Mai hinterlassen. Auf einigen Mauerwerken finden sich noch helle Spuren des Reinigungsmittels, mit denen die alten Parolen beseitigt wurden, nur wenige Tage später stehen dort die neuen.
Anti-Israel-Sprüher greifen Bürgermeister an
Anti-Israel-Sprüher greifen Bürgermeister an. Die Schulleiter befürchten, dass die Reinigungsfirma überhaupt noch bezahlt werden kann, denn die bisherigen Ausgaben dürften vermutlich zu Lasten von zukünftigen Renovierungen gehen. Doch was wäre die Alternative? Eine Videoüberwachung des Geländes habe man bisher aus Kostengründen gescheut, erklärt der Schulleiter. Zwar sei das Evangelische Schulzentrum am vergangenen Wochenende abgesperrt gewesen, doch wer wolle, könne natürlich den Zaun überwinden und auf dem verwinkelten Gelände sein Tun ziemlich unbemerkt verrichten.
In Richtung Augustastraße hätten Unbekannte darüber hinaus auch nicht davor zurückgescheut, einen Zaun zu zerschneiden, um sich Zugang zu einem Schulgelände zu verschaffen, berichtet Geisler weiter. Dass ein Schüler seiner Schule hier illegal aktiv geworden sein könnte, hält er für unwahrscheinlich. Der Krieg in Gaza sei im Unterricht thematisiert worden, besitze aber großes Konfliktpotenzial in seiner Schülerschaft.
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