- Amnesty: Zunahme der Exekutionen – Amnesty International berichtet über erheblichen Anstieg der Todesurteile
- Todesstrafe in Aufschwung: Amnesty berichtet über dramatischen Anstieg der Hinrichtungen
- Iran: Rekordzahl an Hinrichtungen
- Saudi-Arabien: Zahl der Hinrichtungen sinkt leicht
- USA: Neue Hinrichtungsmethode kritisiert
- Somalia und Subsahara-Afrika: Dramatischer Anstieg der Hinrichtungen
Amnesty: Zunahme der Exekutionen – Amnesty International berichtet über erheblichen Anstieg der Todesurteile
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat in ihrem jüngsten Bericht alarmierende Zahlen bekanntgegeben. Demnach ist die Zahl der Todesurteile und Exekutionen weltweit drastisch angestiegen. Laut Amnesty International wurden im vergangenen Jahr 1.660 Menschen hingerichtet, was einem Anstieg von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders besorgniserregend ist die Entwicklung in Ländern wie China, Saudiarabien und Iran, in denen die Zahl der Exekutionen stark zugenommen hat. Amnesty International fordert die Regierungen auf, die Todesstrafe abzuschaffen und die Menschenrechte zu achten.
Todesstrafe in Aufschwung: Amnesty berichtet über dramatischen Anstieg der Hinrichtungen
Die Zahl der gerichtlichen Hinrichtungen ist laut Amnesty International im vergangenen Jahr mit mindestens 1153 auf den höchsten Wert seit 2015 gestiegen. Von den 16 Ländern, die Hinrichtungen vollzogen, seien nur wenige für den extrem hohen Anstieg der Zahl verantwortlich, kritisiert die Menschenrechtsorganisation in ihrem Bericht zur weltweiten Anwendung der Todesstrafe.
Iran: Rekordzahl an Hinrichtungen
Allein auf den Iran mit 853 fast drei Viertel aller registrierten Hinrichtungen entfallen - bei einem Anstieg um 48 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die iranischen Behörden hätten die Todesstrafe verstärkt eingesetzt, um die Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen und ihre Macht zu festigen.
Unverhältnismäßig oft hätten Hinrichtungen die ethnische Minderheit der Belutschen betroffen - auf sie entfielen demnach 20 Prozent der registrierten Hinrichtungen, obwohl sie nur etwa fünf Prozent der Bevölkerung ausmachen. Über 60 Prozent der dokumentierten Hinrichtungen im Iran seien für Taten vollstreckt worden, die nach internationalem Recht nicht mit der Todesstrafe geahndet werden dürften, darunter vor allem Drogendelikte.
Saudi-Arabien: Zahl der Hinrichtungen sinkt leicht
In Saudi-Arabien ist die Zahl der vollstreckten Todesurteile um zwölf Prozent auf 172 gesunken. Darunter seien sechs Frauen gewesen. Das Land sei das einzige, das 2023 die Hinrichtungsmethode der Enthauptung angewendet habe. Todesurteile würden nach unfairen Verfahren gefällt und „Geständnisse“ durch Folter erpresst.
USA: Neue Hinrichtungsmethode kritisiert
Amnesty-Generalsekretärin Julia Duchrow nannte es sehr bedenklich, dass sich einige US-Bundesstaaten zur Todesstrafe bekannten und „sogar eine neue grausame Hinrichtungsmethode“ eingeführt hätten. Dies setze sich fort: Im Januar sei Kenneth Smith im Bundesstaat Alabama durch die unerprobte Methode des Erstickens durch Stickstoffgas getötet worden, „14 Monate nachdem er einen verpfuschten Hinrichtungsversuch überlebt hatte“. Insgesamt sei die Zahl der Hinrichtungen von 18 auf 24 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
Somalia und Subsahara-Afrika: Dramatischer Anstieg der Hinrichtungen
In Somalia verzeichnet Amnesty mehr als eine Versechsfachung der Zahl der Hinrichtungen von 6 im Jahr 2022 auf 38 im vergangenen Jahr. In der Region Subsahara-Afrika registrierte die Menschenrechtsorganisation einen drastischen Anstieg der Todesurteile um 66 Prozent - von 298 Fällen im Jahr 2022 auf 494 im vergangenen Jahr.
China: Zahl der Hinrichtungen bleibt unbekannt
Amnesty International geht laut dem Bericht davon aus, dass China nach wie vor weltweit die meisten Menschen hinrichtet. Wegen der Geheimhaltung in dem Land enthalte der Bericht keine Angaben zu den laut Amnesty vermutlich Tausenden Menschen, die in China exekutiert worden seien.
Mit dem Anstieg der Hinrichtungen in vielen Ländern ist die Todesstrafe leider wieder auf dem Vormarsch. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International fordert die Abschaffung der Todesstrafe weltweit.
Schreibe einen Kommentar