Balkonkraftwerke: Eine halbe Million sind am Netz – “vereinfacht”
Die Balkonkraftwerke haben einen bedeutenden Meilenstein erreicht: mittlerweile sind über eine halbe Million dieser kleinen, aber feinen Solaranlagen an das deutsche Stromnetz angeschlossen. Dieser Erfolg ist auch auf die Vereinfachung der Genehmigungsverfahren und der Bürokratie zurückzuführen. Durch diese Maßnahmen konnten die Hürden für die Installation von Balkonkraftwerken gesenkt werden, was zu einer starken Nachfrage nach diesen Anlagen geführt hat. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Vorteile und Chancen von Balkonkraftwerken und wie sie zum Klimaschutz beitragen können.
Balkonkraftwerke erreichen Rekordmarke
Über 500.000 registrierte Anlagen in Deutschland
Die Zahl der bei der Bundesnetzagentur registrierten Steckersolaranlagen hat am Wochenende die Marke von einer halben Million übersprungen. Das ist mehr als eine Verdoppelung seit Mitte 2023. Alleine im laufenden Quartal sind nach etwas mehr als zwei Monaten bereits mehr als 94.000 Mini-Solaranlagen in Betrieb gegangen.
Erstmals mehr als eine halbe Million Anlagen war am Samstag mit 500.810 erreicht worden. Am Montagmorgen zeigte der Zähler - mit Stand Sonntag - bereits 503.134. Die tatsächliche Zahl der Balkonkraftwerke dürfte höher sein, da Betreiber nach Inbetriebnahme einen Monat Zeit für die Anmeldung haben. Außerdem wird ein Teil der Geräte - trotz Pflicht - schlicht nicht angemeldet.
Neue Registrierungsvorschriften
Seit dem 1. April reicht eine Registrierung im Marktstammdatenregister. Früher war auch eine Anmeldung beim Netzbetreiber vorgeschrieben. Die neuesten Erleichterungen für Nutzer aus dem Solarpaket sind dagegen erst Mitte Mai in Kraft getreten.
Seit dem 16. Mai dürfen etwa übergangsweise alte Stromzähler genutzt werden, die rückwärtslaufen, wenn Strom eingespeist wird. Diese vorübergehende Duldung ermöglicht das unmittelbare Einstecken des Gerätes nach der Installation, unabhängig davon, welcher Stromzähler verbaut ist, erklärte die Verbraucherzentrale NRW.
Vorteile und Nutzen des Balkonkraftwerks
Geld sparen und in die Zukunft investieren. Die kleinen und vergleichsweise billigen Balkonkraftwerke haben seit 2022 an Popularität gewonnen. 2022 waren gut 65.000 neue registriert worden, 2023 schon knapp 280.000, und im laufenden Jahr liegt der Wert bei mehr als 150.000.
Die Anlagen, die es teils bereits für einige hundert Euro gibt, bestehen aus Solarmodulen mit einem Wechselrichter, der den Solarstrom in Haushaltsstrom umwandelt, der über eine Steckdose direkt in das eigene Leitungsnetz eingespeist werden kann. Sonnenenergie vom Balkon senkt Stromrechnung.
Ob sich ein solches System lohnt, hängt laut Verbraucherzentrale unter anderem von Anschaffungspreis und Strompreis ab, aber auch davon, ob das Modul an seinem Standort möglichst lange und viel Sonne bekommt.
Zukunft der Balkonkraftwerke
Weitere Änderungen werden derzeit vorbereitet: Unter anderem könnte es für Vermieter und Eigentümergemeinschaften schwieriger werden, Balkonkraftwerke von Mietern oder einzelnen Eigentümern zu verhindern. Eine Einigung könnte es bald geben.
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, begrüßte die Entwicklung. Wir haben die Registrierung von Balkonkraftwerken vereinfacht und entbürokratisiert, betonte er auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Das eröffnet vielen die Möglichkeit, bei der Energiewende mitzumachen. 500.000 registrierte Balkonkraftwerke sind ein starkes Signal.
Auf Deutschlands Balkonen findet derzeit eine kleine Energie-Revolution statt, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft, Carsten Körnig. Endlich ist die Energiewende auch bei den Mieterinnen und Mietern angekommen.
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