RWE AG: Zwei Gesichter bei der Tagebaufolgelandschaft
Die RWE AG zeigt zwei unterschiedliche Seiten bei der Gestaltung der Tagebaufolgelandschaft. Einerseits lässt sich der Konzern viel Zeit, um die Spuren der Tagebau-Bautätigkeit zu verwischen, andererseits ist er schnell dabei, wenn es um die Weichen für die eigene Zukunft der Energieversorgung auf dem Tagebaugelände geht.
Verzögerte Rekultivierung
Bei der Verfüllung des östlichen Tagebaulochs auf Jüchener Stadtgebiet ist RWE zehn Jahre im Verzug. Bereits 2020 sollten die Flächen für eine Nutzung zur Verfügung stehen. Doch erst 2030 soll die Rekultivierung abgeschlossen sein. Bis eine bauliche Überplanung der Fläche möglich ist, muss noch ein weiteres Jahrzehnt vergehen.
Die Planungshoheit und die Expansionsmöglichkeiten der Stadt Jüchen wurden dadurch erheblich eingeschränkt und verzögert. Nur durch die massive Intervention von Rat und Verwaltung sei es nun überhaupt dazu gekommen, dass der Bergbautreibende die Verfüllung endlich vorantreibe, so CDU-Sprecher Helmut Kreutz.
Schnelles Tempo bei der Windenergie
Im Gegensatz dazu legt der Konzern bei der Ausweitung der Windenergieanlagen und der Photovoltaik-Nutzung ein ganz anderes Tempo vor. So soll bereits Ende 2025 entlang der A44 auf RWE-eigenen Flächen Strom aus Solaranlagen gewonnen werden.
Elf Windenergieanlagen sind geplant, die fast dreimal so viel Energie erzeugen, wie durch die sechs bestehenden Anlagen an der A44n gewonnen wird. Die Umsetzung des neuen Windparks soll ab Mitte 2026 erfolgen.
Kooperation zwischen RWE und der Stadt Jüchen
Als Mitglied der Betreibergesellschaft soll die Stadt am wirtschaftlichen Erfolg teilhaben. „Unsere Beteiligung schafft Akzeptanz bei den Menschen in Jüchen“, sagt Thomas Dederichs, Fraktionschef der Grünen.
Helmut Kreutz mahnte einen ausreichenden Abstand zur Neubausiedlung-Jüchen-Süd an. Dieser Abstand sei gegeben, versichert RWE. Windräder und Bebauung sollen mindestens zwei Kilometer voneinander entfernt sein.
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