Grevenbroich: Hemmerden feiert 675 Jahre Bruderschaft mit den Rippkassern
Am Wochenende des 10. und 11. Juni feiert die Bruderschaft Hemmerden ein besonderes Jubiläum: 675 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Rippkassern. Die Geschichte dieser traditionsreichen Partnerschaft reicht zurück bis ins Jahr 1347, als die beiden Gemeinden erstmals vereint kämpften. Seitdem haben sie gemeinsam wichtige Ereignisse und Herausforderungen gemeistert. Anlässlich dieses bedeutenden Jahrestages wird in Hemmerden ein Festprogramm mit verschiedenen Veranstaltungen und Aktivitäten angeboten, um die historische Bedeutung dieser Bruderschaft zu feiern.
Hemmerden feiert 675 Jahre Bruderschaft mit den Rippkassern - Eine Tradition, die sich durch die Generationen fortsetzt
Bei Familie Rippka wird das Schützenwesen großgeschrieben – und das auch über die Generationen hinweg. So gibt es beim Fest in Hemmerden diesmal die Besonderheit, dass die Königin an der Seite von Regent Thomas Rippka dessen Mutter Christiane Rippka ist.
Das Fest selbst ist eine Nummer größer als sonst, denn die St.-Sebastianus-Bruderschaft feiert ihr 675-jähriges Bestehen. Im Zelt wurde das Jubiläum am Wochenende gebührend gefeiert. So herrschte am Samstagabend Party im Zelt, die Hemmerdener hatten die Band Booster verpflichtet, die kräftig für Stimmung sorgte.
675 Jahre St.-Sebastianus-Bruderschaft in Hemmerden - Ein Jubiläum, das sich nicht überhören lässt
Zu den Regenten: Vater und Sohn Rippka hatten eigentlich vorgehabt, gemeinsam auf den Königsvogel zu zielen. Dann verstarb der Vater. Was bei Thomas Rippka blieb, war der Wunsch, Schützenkönig in Hemmerden zu werden, gerne auch mit seiner Mutter als Königin, und das im Jubiläumsjahr.
Der König gehört dem Zug „Vorne weg“ an. Bei der Krönung am Freitagabend hatte auch die Niederlage der deutschen Nationalelf beim EM-Spiel gegen Spanien die Stimmung nicht trüben können. Die Bruderschaftler konzentrierten sich ganz auf die Feierlichkeiten. Königsadjutant Markus Wingerath machte auf Folgendes aufmerksam: „Wir sind die drittälteste Bruderschaft Deutschlands.“
Teil der Feierlichkeiten am Sonntag war auch eine Blumenparade im Ortskern. Die Schützen präsentierten prächtig gefüllte Blumenhörner. Foto: Staniek, Dieter
Am Samstag wurde das Fest unüberhörbar eingeböllert. Zu den Höhepunkten gehörte abends der Große Zapfenstreich. Den Gottesdienst hielt Präses André Kleinen, und zwar nicht in, sondern vor der Pfarrkirche. Dass es nicht regnete, konnte man ebenfalls schon als Besonderheit werten.
Am Sonntag war der Zug ein gutes Stück länger als sonst üblich: Das lag an den vielen Gastvereinen, die aufgrund des Jubiläums mitmarschierten. Für die Bruderschaft bedeutete das, dass sie einen Musikblock mehr verpflichten musste. „Das war gar nicht so leicht“, sagte der Königsoffizier. Aber die beiden Musikbeauftragten Christian Weinert und Markus Schmitz schafften es, für ausreichend Straßenmusik zu sorgen.
Am Sonntag wurde eine Tradition fortgeführt, die so manchem Langschläfer nicht gefallen haben dürfte: Es waren zwischen 6 und 7 Uhr erneut Böllerschüsse zu hören. Parallel dazu fungierte das Tambourcorps Elsen-Fürth als „Wecker“.
Der Zug am Sonntagnachmittag konnte sich sehen lassen: Rund 600 Schützen und Musiker marschierten durch den Ort, die Front nahm Oberst Ralf Rippegather ab. Ein seltenes Zugjubiläum: Recherchen haben ergeben, dass die Schützengesellschaft „Germania“ bereits seit 150 Jahren existiert.
Tradition ist wichtig, gleichzeitig sind neue Ideen gefragt. Eine davon wurde jetzt zum zweiten Mal umgesetzt: Es gab wieder ein Kinderkönigspaar. Reiner Zufall, dass es Geschwister waren, die bei den Kleinen Lust aufs Schützenwesen machten, nämlich Peter und Romina Keup.
Das Fest klingt am Dienstag mit dem Königsehrenabend aus, es spielt die Band Groove House.
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