Praktikanten übernehmen Sparkassen-Filiale in Erkelenz

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Praktikanten übernehmen Sparkassen-Filiale in Erkelenz

In einer ungeheuerlichen Aktion haben sich Praktikanten der Sparkasse in Erkelenz zum Ziel gesetzt, eine Filiale der Sparkasse komplett selbst zu übernehmen. Dieses unconventionelle Projekt hat das Ziel, die Kundenorientierung und die Effizienz in der Filiale zu verbessern. Die jungen Talente werden während eines bestimmten Zeitraums die Führung der Filiale übernehmen und ihre eigenen Ideen und Konzepte umsetzen. Dieses Projekt bietet den Praktikanten die Chance, praxisnahe Erfahrungen zu sammeln und ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.

Azubis übernehmen SparkassenFiliale in Erkelenz: Projekt zeigt Erfolg

Azubis übernehmen SparkassenFiliale in Erkelenz: Projekt zeigt Erfolg

Wer in den vergangenen Wochen in der Gerderather Filiale der Kreissparkasse Heinsberg war oder dort angerufen hat, der hat sich vielleicht über die jungen Mitarbeiter gewundert, die ihn begrüßt haben. Denn im Juni war die Filiale fest in der Hand der Azubis.

Lucia Anselm, Aldina Bahor, Tim Lengersdorf und Adam Mlodawski haben sich in Gerderath um alles gekümmert: Von der Hausfinanzierung und Altersvorsorgeberatung bis zum Auf- und Abschließen der Filiale und der Klopapierbestellung – der Laden war fest in der Hand des Quartetts.

Die eigentliche Besetzung der Filiale um Leiter Pascal Peikert hat für diese Zeit andere Aufgaben zugewiesen bekommen und ist nicht in Gerderath vor Ort. „Die Kollegen waren für uns aber immer greifbar, wenn wir eine Frage hatten. Trotzdem war es unser ganz klarer Anspruch, dass wir zunächst einmal versuchen, alles selbst zu lösen“, erklärt Adam Mlodawski.

Das gelte vor allem für den Kundenkontakt: „Wir haben den Kunden erst einmal unsere Hilfe angeboten, und das hat auch super funktioniert.“ In den Beratungsgesprächen habe es so ausschließlich positives Feedback gegeben.

Eine Kundin sei dabei besonders im Gedächtnis geblieben, sagt Lucia Anselm: „Die Frau hat nach der Beratung extra noch mal in der Zentrale angerufen, sich für das nette Gespräch bedankt und gesagt, dass sie es klasse findet, dass wir diese Chance bekommen.“ Darauf sei das Team stolz gewesen.

Natürlich gebe es auch Fälle, in denen Kunden nach den erfahrenen Kollegen gefragt haben, die sie schon lange kennen. „Ich sage dann immer, dass ich mindestens genau so gut bin“, sagt Adam Mlodawski augenzwinkernd. „Dann lachen wir beide und das Eis ist gebrochen.“

Vor dem Start des Projekts haben sich die vier Azubis zusammengesetzt und über ihre Vorstellungen gesprochen. „Jeder von uns hat unterschiedliche Stärken und Schwächen, deshalb war es für uns klar, dass auch jeder das macht, was er besonders gut kann“, erklärt Tim Lengersdorf.

Beratung und Kundenservice soll aber jeder machen, das sei schließlich die wichtigste Aufgabe. Da Gerderath eine vergleichsweise kleine Filiale mit weniger Laufkundschaft ist, läuft vieles über die telefonische Ansprache der Kundinnen und Kunden.

Eine spezielle Software erkennt beispielsweise, bei welchen Kunden es finanzielle „Optimierungsbedarfe“ gibt. Die Berater gehen dabei auch ganz aktiv auf ihre Kunden zu, vor allem auf jüngere Menschen. „Da geht’s zum Beispiel um die Finanzierung eines Hauses und die Kosten, die auf einen zukommen, um Altersvorsorge oder die Absicherung mittels einer Berufsunfähigkeitsversicherung“, erläutert Aldina Bahor.

„Viele hören davon zum ersten Mal.“

Denn vor allem junge Menschen haben in Sachen Finanzwissen häufig große Lücken. Das bestätigt auch Kreissparkassen-Chef Thomas Giessing: „Es ist kein Geheimnis, dass die finanzielle Bildung bei jungen Leuten in Deutschland stark unterdurchschnittlich ist. Da sehen wir uns als Sparkasse auch explizit gefordert, sowohl in der Beratung als auch in den Schulen.“

Das Azubi-Projekt läuft seit 2011. „Wir haben damit bisher immer nur gute Erfahrungen gemacht“, sagt Giessing. „Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen. Was bedeutet das, so eine Filiale zu führen? Das ist für die jungen Menschen eine sehr wichtige Erfahrung.“

Dementsprechend begehrt ist das Azubi-Programm auch. „Bis auf eine Person hat sich in unserem Jahrgang jeder darauf beworben“, sagt Aldina Bahor.

Tim Lengersdorf erklärt: „Gerade in den Kundengesprächen kann man sich auch selber ausprobieren. In unseren Ausbildungen arbeiten wir mit Coaches zusammen, lernen Gesprächstechniken. Aber dann wirklich sehen zu können, was beim Kunden funktioniert und was nicht, ist noch einmal etwas ganz anderes. So haben wir sicherlich auch einen Vorsprung.“

Für das Azubi-Quartett ist die Ausbildung bald abgeschlossen, im Januar stehen die Abschlussprüfungen an. Dass die Erfahrungen aus Gerderath danach nur hilfreich sein können, da sind sich alle vier einig.

Klaus Schmitz

Ich bin Klaus, ein Experte und leidenschaftlicher Autor für Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport. Ich bin stets bestrebt, unseren Lesern fundierte und aktuelle Informationen zu liefern, die sie informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Journalismus und meiner Liebe zur deutschen Sprache bin ich stolz darauf, Teil des Teams von Real Raw News zu sein.

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