Giorgio Armani, Modeschöpfer mit legendärem Style, wird 90 Jahre alt

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Giorgio Armani, Modeschöpfer mit legendärem Style, wird 90 Jahre alt

Am 11. Juli 2023 feiert der italienische Modeschöpfer Giorgio Armani seinen 90. Geburtstag. Der Mann, der die Welt der Mode revolutionierte, kann auf ein Leben voller Erfolg und Kreativität zurückblicken. Mit seinem legendären Stil, der sich durch Eleganz, Raffinesse und italienische Leidenschaft auszeichnet, hat Armani die Modebranche nachhaltig geprägt. Von Hollywood-Stars bis hin zu Wirtschaftsführern - alle tragen seine Kreationen mit Stolz. Wir gratulieren dem Modemogul zum runden Geburtstag und werfen einen Blick zurück auf seine beeindruckende Karriere.

Giorgio Armani, Modeschöpfer mit legendärem Stil, wird 90 Jahre alt:

Die kleinen Lügen seines Gewerbes beherrscht Giorgio Armani nach all den Jahren perfekt. Man konnte es erst vor ein paar Tagen wieder sehen, bei der Fashion Show in Paris, wo der Italiener, schlank, weißes Haar und braun gebrannt, Kundschaft und Prominenz großzügig mit Komplimenten für die Wahl ihrer Kleidung umschmeichelte. Und sich am Ende selbst bejubelte fürs eigene Werk: „Meine schönste Kollektion überhaupt“, wieder einmal.

Der Mann, der die Mode neu definierte, wird 90

Der Mann, der die Mode neu definierte, wird 90

Der Mann aus Mailand kann sich das leisten. Die Konkurrenz von einst ist nicht mehr. Karl Lagerfeld, Yves Saint-Laurent, Gianni Versace: alle tot. Armani wiederum kann an diesem Donnerstag seinen 90. Geburtstag feiern. Luxusmarke Emporio Armani zieht in den Breidenbacher Hof.

Viele halten ihn für den letzten großen Modeschöpfer mit unverkennbarem Stil: lässig, edel und schlicht. Er erfand das Sakko neu und ermöglichte es, dass man zum Anzug T-Shirt tragen kann - was er bis heute selbst noch vormacht, vorzugsweise in Blau.

Sophia Loren gratuliert Giorgio Armani mit Liebeserklärung

Sophia Loren gratuliert Giorgio Armani mit Liebeserklärung

Die italienische Filmdiva Sophia Loren (89) hat dem befreundeten Modemacher Giorgio Armani mit einer Liebeserklärung zu dessen 90. Geburtstag gratuliert. „Mein Giorgio, heute bist Du 90 Jahre alt, aber Dein kreatives Genie macht Dich alterslos“, heißt es in einem Schreiben, das die italienische Nachrichtenagentur Ansa verbreitete.

Ein Leben lang Mode: Giorgio Armani, der Principe della Moda, feiert 90. Geburtstag

Ein Leben lang Mode: Giorgio Armani, der Principe della Moda, feiert 90. Geburtstag

Zuhause in Mailand Im Unterschied zu vielen sonstigen Größen seiner Branche war Armani nie in Paris zuhause, sondern immer in Mailand. In der Via Borgonuovo, einer überaus eleganten Straße, gehören ihm mehrere Gebäude. Der Firmensitz ist ein Palast aus dem Jahr 1662.

Neue Kollektionen zeigt er auch im Keller seines Wohnhauses. Viermal pro Jahr Mailand, zweimal Herren-, zweimal Damenmode, dazu noch zweimal pro Jahr Paris. Alle kommen. Seit Lagerfelds Tod 2019 ist er für viele der bekannteste Modemacher der Welt.

Der Principe della Moda - ein Leben für die Mode

Geboren wurde der „Principe della Moda“ („Fürst der Mode“), wie sie ihn in Italien nennen, nicht in Mailand, sondern eine Autostunde weiter, in der Kleinstadt Piacenza, als zweites Kind einer Hausfrau und eines Speditionskaufmanns. Die Mutter legte Wert auf Kleidung, auch in den Kriegsjahren.

Aber den größeren Einfluss in Sachen Mode hatte wohl der Großvater, der als Maskenbildner und Perückenmacher beim städtischen Theater sein Geld verdiente.

Ein eigenständiger Stil

Fast wäre aus Armani sogar ein echter Doktor geworden. Nach dem Abitur studierte er zwei Jahre lang Medizin. Beim Militärdienst in einem Hospital merkte er, dass das nicht seine Welt war. Eine Freundin vermittelte ihn zur Kaufhauskette „La Rinascente“, wo er als Schaufensterdekorateur begann, dann Einkäufer wurde.

So lernte er 1964 den Altmeister der italienischen Herrenmode kennen, Nino Cerruti. Ohne jede Lehre machte er bei Cerruti seine ersten eigenen Entwürfe. Dann trennten sich die Wege.

Ein Imperium der Mode

Mitte der 1970er Jahre gründete Armani mit seinem Lebensgefährten Sergio Galeotti eine eigene Firma: die Giorgio Armani SpA. Das war die Keimzelle eines Konzerns, der heute viele Milliarden wert ist: Das Geld kam anfangs durch Mode herein, dann auch durch Kosmetik, Uhren, Schmuck und Hotels.

Seit Galeottis frühem Aids-Tod 1985 gehört das Unternehmen nur Armani. Er lebt, soviel man weiß, seither auch allein. Sein Privatvermögen wird auf sieben Milliarden Euro geschätzt.

Einzigartigkeit in der Mode

Auf „Fast Fashion“-Firmen wie H&M oder Zara mit ihren schnell wechselnden Kollektionen, die ihm in den Innenstädten durchaus Konkurrenz machen, blickt Armani mit Missachtung herab. „Ein Designer muss Mode kreieren, die einzigartig ist und sich nicht jede Woche ändert.“

Sein Markenzeichen: Er reduziert Mode auf das Wesentliche. Aus den früher oft noch uniformartigen Sakkos entfernte er Polster und Einlagen. Die Hemdkragen wurden weniger steif, die Knöpfe nach unten gesetzt. Dazu beschränkt er sich auf zeitlose Farben wie Grau, Beige und Weiß. Ihm selbst ist tiefes Blau am liebsten.

„80 Prozent von dem, was ich mache, ist Disziplin“, pflegt er zu sagen. „Der Rest ist Kreativität. Meine Grenze ist der gute Geschmack.“

Erfolg auch in Hollywood

Dass er aus der Herrenmode kommt, merkt man auch seinen Damenkollektionen an. Nie waren Hosenanzüge so weiblich. Die Kulturwissenschaftlerin Barbara Vinken sagt: „Armani hat unterkühlte Sexyness in die Mode gebracht.“

Das machte sich auch Hollywood zu eigen. Dort schaffte er 1980 den Durchbruch, indem er Richard Gere als „American Gigolo“ („Ein Mann für gewisse Stunden“) einkleidete. Auf der Leinwand folgten Kevin Costner („Die Unbestechlichen“), Tom Cruise („Mission Impossible“) und Leonardo DiCaprio („Wolf of Wall Street“).

Mit der TV-Serie „Miami Vice“ wurde das T-Shirt zum Sakko alltagstauglich. Für seine Landsleute ist der wohl gealterte Mann der Vorzeige-Italiener schlechthin.

Zukunft der Marke Armani

Der Nachteil aller Einzigartigkeit: Wie es einmal weitergehen wird mit der Marke Armani, ist unklar. Über das leidige Thema spricht er nicht gern. Bislang unterließ es der „Principe“, sich auf eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger festzulegen.

Aller Wahrscheinlichkeit nach wird er es auch nicht mehr tun, obwohl ihn der Gedanke, was bleibt, durchaus beschäftigt. Als ihn die Zeitung „La Repubblica“ zu seinem Geburtstag befragte, antwortete er: „Mein größter Traum ist, dass Armani ein Ausdruck des italienischen Stils bleibt, auch in 50 oder 100 Jahren noch.“

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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