Wie Erkelenz von extremer Hitze und heftigen Regenfällen betroffen ist

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Wie Erkelenz von extremer Hitze und heftigen Regenfällen betroffen ist

Die Stadt Erkelenz im Kreis Heinsberg befindet sich derzeit in einem ungeheuren Wetterchaos. Innerhalb kürzester Zeit hat sich die Wetterlage extrem geändert, von einer unerbittlichen Hitze zu heftigen Regenfällen. Die Einwohner der Stadt müssen sich auf extreme Wetterbedingungen einstellen, die massive Auswirkungen auf das tägliche Leben haben. Die Temperaturen stiegen in den letzten Tagen auf rekordhohe Werte, bevor sich das Wetter schlagartig änderte und starke Regenfälle die Region heimsuchten. Die Frage, wie die Stadt und ihre Einwohner mit dieser extremen Wetterlage umgehen, steht im Mittelpunkt dieser Berichterstattung.

Erkelenz muss sich auf extremen Wetterlagen vorbereiten

Die Stadt Erkelenz muss sich auf den Klimawandel und die bereits jetzt immer häufiger vorkommenden Extremwetterlagen wappnen. Das Planungsbüro BKR aus Aachen hat in einem ersten Schritt eine Risikoanalyse Klimawandelfolgen unternommen, Daten zur Temperatur- und Niederschlagsentwicklung und zu Luftströmungen im Stadtgebiet ausgewertet.

Klimawandel in Zahlen

Klimawandel in Zahlen

Die Durchschnittstemperatur in der Stadt ist in den vergangenen Dekaden auf 11,3 Grad gestiegen - sie lag einst bei 9,5. Die Analyse zeigt, dass es vor allem in der Innenstadt im Sommer nicht mehr gelingt, die Stadt herunterzukühlen. Auch die Verteilung und Intensität von Wetterereignissen wie Niederschlag, Hitze und Kälte, Trockenheit und Dürre haben sich verändert.

„Der Klimawandel ist auch in Erkelenz angekommen“, so Experte André Simon. Viele Erkelenzer Siedlungsbereiche weisen eine ungünstige thermische Situation auf.

Prognosen für die Zukunft

Stadtplaner Stefan Frerichs erklärte, dass die durchschnittliche Temperatur schon ab 2030 um voraussichtlich um noch mal 1,3 Grad steigen dürfte. Und auch die Zahl der heißen Tage mit mehr als 30 Grad soll von bisher zehn auf elf bis 16 pro Jahr steigen. Gleichzeitig steigt durch eine hohe Luftfeuchtigkeit auch die gefühlte Temperatur.

Die Erkelenzer werden also viele Tage bei gefühlten 35 bis 41 Grad Celsius verbringen müssen. Gerade im Herbst werde der Klimawandel besonders deutlich. Die Frühjahre, das hat man beispielsweise in den vergangenen Monaten schon gespürt, sollen künftig erheblich feuchter werden.

Extremwetterereignisse

Für die Anzahl an Extremwetterlagen wird kein erheblicher Anstieg angenommen, allerdings wird die Intensität einzelner Ereignisse ansteigen. Im Sommer bedeutet dies häufigere kurzzeitige Starkregenereignisse und in den Wintermonaten ergiebigere, länger anhaltende Niederschläge.

„Es wird mehr Räume geben, in denen es unangenehm wird, in denen ein angenehmer Nachtschlaf nicht mehr möglich sein wird. Die sogenannten Wärmeinseln, die es derzeit bei Ihnen nur am Markt gibt, werden sich ausweiten“, so Frerichs.

Vorsorge ist gefragt

Um Vorsorge geht es auch in einer Analyse zum Starkregenrisikomanagement, die das Ingenieurbüro Hydrotec für die Stadt angefertigt hat. Auf einer interaktiven Karte zeigte Experte Leandro Mücke, welche Stadtteile bei Starkregen besonders anfällig für Überflutungen sind.

Die Ortskanalisation ist nicht für solche Wassermengen vorgesehen und kann bei extremen Niederschlagsmengen das Wasser nicht aufnehmen. Dass Erkelenz bei der Flutkatastrophe im Jahr 2021 beispielsweise im Vergleich zu Hückelhoven und Wassenberg glimpflich davonkam, war in weiten Teilen auch pures Glück.

„Wir werden es nicht schaffen, Überflutungen zu verhindern, das ist einfach so. Aber wir können uns auf sie vorbereiten“, so Planer Leandro Mücke. Ein wesentlicher Baustein des Starkregenrisikomanagements sei deshalb die Sensibilisierung potenziell betroffener Zielgruppen und die Vermittlung entsprechenden Wissens.

Die Stadt will in Kürze aktiv auf ihre Bürger zugehen. Unternehmen sowie landwirtschaftliche Betriebe könnten ihren Besitz durch Vorsorgemaßnahmen wie Rückhaltebecken und Zisternen schützen. In Wohnhäusern könnte es beispielsweise helfen, statt eines Garangentors ein durchlässiges Gitter zu installieren.

Uwe Köhler

Ich bin Uwe, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns findest du Artikel zu Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Inhalte für unsere Leser zu erstellen und sie stets über die neuesten Entwicklungen in Deutschland informiert zu halten.

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