Vortrag über Frauen in der NS-Zeit in Mettmann

Mettmann: Vortrag über Frauen in der NS-Zeit

Am kommenden Dienstag wird in Mettmann ein interessanter Vortrag über die Rolle der Frauen in der NS-Zeit gehalten. Die Veranstaltung, die von der örtlichen Geschichtswerkstatt organisiert wird, beleuchtet die vielschichtige Beteiligung von Frauen am nationalsozialistischen Regime. Historikerinnen und Expertinnen werden Einblicke in das Leben und Wirken von Frauen während dieser dunklen Periode der deutschen Geschichte geben. Dabei soll auch auf die Rollenbilder und Herausforderungen eingegangen werden, denen Frauen in der NS-Zeit gegenüberstanden. Der Vortrag verspricht eine fundierte Analyse und eine reflektierte Diskussion über ein Thema, das bis heute von großer Relevanz ist.

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Mettmann: Vortrag von Rainer Köster beleuchtet die Rolle von Frauen im NS-Regime

Rainer Köster ist auf der Suche nach Wahrheit und Authentizität. Seit Jahrzehnten befasst sich der pensionierte Lehrer mit der Geschichte des sogenannten Dritten Reichs, sucht und forscht in Unterlagen, Gerichtsakten und Bibliotheken. Bereits in den 1980er-Jahren hat er ein Buch verfasst, in dem er die Rolle seiner Heimatstadt in dieser unseligen Zeit beschrieb: Mettmann unterm Hakenkreuz.

Rainer Köster ist es dabei wichtig, zu dokumentieren, dass es auch Widerstand gab. Nicht nur große Namen wie Graf Stauffenberg oder Sophie Scholl sollen im Gedächtnis bleiben, auch die Menschen aus der eigenen Heimatstadt und deren Umgebung, die mit großem Mut gewagt hatten, sich dem barbarischen System entgegenzustellen.

Mutige Frauen im Widerstand: Rainer Köster erinnert an vergessene Heldinnen

In seinem Vortrag im evangelischen Gemeindehaus hatte sich Rainer Köster auf Frauen konzentriert, die zum einen als die größten Unterstützerinnen des Regimes gelten, wie Magda Goebbels oder aus dem lokalen Bereich die Ehefrau des Ortsgruppenleiters Wiel in Wülfrath.

Auch im heimischen Raum gab es mutige Frauen wie Emilie Dietl aus Velbert, Charlotte Müller aus Neviges, Anna Klingendahl und Hilde Steinbrink, deren Enkel anwesend war. Rainer Köster erinnerte auch an Frauen im Widerstand aus den Reihen der Zeugen Jehovas. Im Velberter Gewerkschaftsprozess 1935 und in den Wuppertaler Prozessen wurden Hunderte von Menschen aus dem Niederbergischen Raum verhaftet und verurteilt.

Auch Hilde Coppi gehörte mit ihrem Mann Hans der Widerstandsgruppe an. Sie organisierten Papier für den Druck von Flugblättern, hörten Radio Moskau. Mithilfe abgehörter Funksprüche waren sie informiert über den geplanten Angriff auf die UdSSR. Sie vermittelten Unterkünfte für verfolgte Juden und politische Gegner des Regimes, besorgten Lebensmittelkarten und gefälschte Papiere.

Am 12. September 1942 wurde das Ehepaar verhaftet und Hans Coppi am 27. November hingerichtet. Hilde Coppi war schwanger und gebar ihren Sohn Hans in der Haft. Sie wurde erst am 5. August 1943 enthauptet, da sie ihren Sohn noch stillte und man wartete, bis sie abgestillt hatte – perfider geht es nicht.

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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