Kempen: Siedlergemeinschaft Kamperlings feiert 90-jähriges Jubiläum der Siedlung

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Kempen: Siedlergemeinschaft Kamperlings feiert 90-jähriges Jubiläum der Siedlung

Die Siedlergemeinschaft Kamperlings in Kempen kann in diesem Jahr auf ein beeindruckendes Jubiläum zurückblicken: Die Siedlung feiert ihr 90-jähriges Bestehen. Seit 1932 haben sich die Bewohner der Siedlung für eine lebenswerte Nachbarschaft und eine starke Gemeinschaft eingesetzt. In den letzten neun Jahrzehnten hat sich die Siedlung zu einem wichtigen Teil der Stadt Kempen entwickelt. Die Siedlergemeinschaft hat sich stets für die Belange der Anwohner eingesetzt und zahlreiche Projekte und Initiativen ins Leben gerufen, um das Zusammenleben in der Siedlung zu fördern. Nun soll das Jubiläum mit einem großen Fest gefeiert werden.

Kamperlings feiert 90-jähriges Jubiläum: Tradition und Gemeinschaft im Fokus

Seit die Straße vor dem Haus gepflastert wurde und Bäume gepflanzt wurden, sieht es an der Straße An der Flöth in Kamperlings aus wie an der Champs-Elysées, sagt Fritz Müller und lacht. Er kann das sagen, er war mal in Paris. Da war es schön, aber noch schöner ist es zu Hause in Kamperlings, findet er.

Dort ist er aufgewachsen, dort hat er selbst mit seiner Frau Karin eine Familie gegründet, und dort leben die beiden immer noch, An der Flöth. In diesen Tagen feiert die Siedlergemeinschaft Kamperlings das 90-jährige Bestehen.

Ein Sommerfest für alle

Ein Sommerfest für alle

Für Samstag, 13. Juli, ist ab 14 Uhr am Pappelweg ein großes Sommerfest geplant, nicht nur für die Familien, die in Kamperlings wohnen, sondern für alle, die mitfeiern wollen. Für Speisen und Getränke ist gesorgt, am Nachmittag gibt es Kaffee und Kuchen, für die Kinder wird eine Hüpfburg aufgestellt, und ab 17 Uhr gibt es Live-Musik.

Die Siedlergemeinschaft Kamperlings lud alle Interessierten ein, nicht nur Einwohner aus Kamperlings. Das Fest soll den Einwohnern der Siedlung auch die Möglichkeit geben, einander besser kennenzulernen. Gleichzeitig freut sich die Siedlergemeinschaft über neue Mitglieder, Ansprechpartner ist Vorsitzender Christian Gehlen.

Eine Geschichte von Anfang an

1934 wurden die ersten 20 Siedlungshäuser am Rande der Kempener Innenstadt, am Kamperlingsbusch, gebaut. Das Projekt sollte dazu beitragen, die Wohnungsnot in den 1930er-Jahren zu lindern. In Eigenleistung bauten die Siedler ihre Häuser und legten ihre Gärten an.

Die Grundstücke waren groß, denn die Arbeiterfamilien sollten sich selbst versorgen können. Sie bauten Obst und Gemüse an und hielten auch Tiere: Jeder Siedler war verpflichtet, zwei Schweine und sechs Hühner zu halten. Oder ein Schwein, eine Ziege und sechs Hühner.

Ein Dorf in der Stadt

Die Siedlung wuchs schnell. In den 1960er-Jahren wurden auch auf der anderen Seite der Oedter Straße Häuser gebaut, in denen viele Vertriebene und Kriegsflüchtlinge, vor allem aus dem Osten, eine neue Heimat fanden, in „Kamperrechts“, wie Einheimische augenzwinkernd sagen.

Die Siedler wuchsen schnell zu einer Gemeinschaft zusammen. Das begann mit der nachbarschaftlichen Hilfe beim Hausbau und mündete in vielen Festen. 1945 wurde die Siedlergemeinschaft gegründet.

Traditionen und Feste

Fritz Müller erinnert sich an Veranstaltungen, die vor allem für Familien organisiert wurden – an Kinderschützenfest und Erntedank, Martinszug und Nikolausfeier und Seifenkistenrennen in Klixdorf. Seit 1960 hat Kamperlings mit der KG Weiß und Blau sogar einen eigenen Karnevalsverein.

Ein Dorf, das sich entwickelt

Christian Gehlen, Vorsitzender der Siedlergemeinschaft Kamperlings, sagt, dass es in Kamperlings ein bisschen wie in St. Hubert ist, „wir haben hier alles, was wir brauchen.“ Mit Penny ist ein Discounter gut zu erreichen, Anja’s Eck gibt es in Kamperlings, einen Bäcker, einen Friseur, die Kirche St. Josef und die Kita Spatzennest, „Kamperlings ist ein Dorf in der Stadt.“

Und wenn man doch etwas mehr braucht, ist es bis zur Innenstadt ein Katzensprung, „in kürzester Zeit ist man mit dem Fahrrad in der Stadt“, sagt Iris Schrickel.

Die 47-Jährige ist Müllers Tochter und wohnt gleich neben den Eltern. „Kempen an sich ist sehr schön“, sagt Schrickel, „es gibt viele Geschäfte und schöne Restaurants, die Stadt hat einfach Flair.“

Auch deshalb genießt sie es, in Kamperlings zu wohnen. Dass die Tochter im Haus nebenan wohnt, macht die Eltern glücklich, „das ist das Schönste, was es gibt, wenn die Familie zusammen ist“, sagt Müller.

Ein neuer Generationenwechsel

Früher gab es in der Siedlung sehr viele Kinder. Manche Familien hatten fünf, andere zehn, und man kann sich vorstellen, dass es in niedrigen Häusern, die sich an der Straße An der Flöth aneinander reihen, ziemlich eng wurde.

Im Laufe der Zeit sah man nicht mehr so viele Kinder, doch es werden wieder mehr: Der Generationenwechsel ist da, junge Familien ziehen in die alten Siedlungshäuser und bringen sie in Schuss.

Die Grundstücke in Kamperlings sind begehrt. Wer verkaufen will, muss keine Anzeige in ein Immobilienportal stellen, „die Häuser gehen durch Mund-zu-Mund-Propaganda weg“, sagt Gehlen.

Mit den Familien kommen die Kinder, nebenan oder zwei Häuser weiter findet sich jemand zum Spielen. Nachwuchsmäßig gehe es in Kamperlings bergauf, sagt Gehlen, „es ist schön zu sehen, dass die Kinder hier Anschluss haben.“

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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