Hilden: Ein Ire geht in Rente – mit ihm schließt das Irish Pub

Hilden: Ein Ire geht in Rente – mit ihm schließt das Irish Pub

Die Nachricht schockiert die Gemeinde in Hilden: Nach vierzig Jahren erfolgreichen Dienstes geht der Ire Seamus O'Connor in den Ruhestand. Doch das ist nicht die einzige Überraschung: Mit seinem Abschied schließt auch das legendäre Irish Pub, das zu einem beliebten Treffpunkt in der Stadt wurde. Das Pub, das seit 1982 die Herzen der Einheimischen und Gäste erobert hat, wird seine Türen zum letzten Mal schließen. Die Nachricht hat in der Stadt für beträchtliche Aufregung gesorgt und viele Fragen aufgeworfen. Was bedeutet dies für die Zukunft der Stadt? Und wie wird sich das Stadtbild ohne das Irish Pub verändern?

Ein Ire geht in Rente - mit ihm schließt das Irish Pub

Stephen Leech, der Inhaber des Irish Pub in Hilden, hat nach 43 Jahren beschlossen, den Betrieb zu schließen. Der Ire, der ursprünglich nur einen Golf GTI kaufen und zurück nach Irland fahren wollte, hat letztendlich sein Rentenalter erreicht.

Das Irish Pub in Hilden schließt nach 43 Jahren

Das Irish Pub, das zu einer Institution in Hilden geworden ist, wird nicht mehr weitergeführt. Der Grund dafür ist, dass Stephen Leech, der Inhaber und Gastronom, sein Rentenalter erreicht hat und sich nun auf seine Familie und seinen Ruhestand konzentrieren möchte.

Rentenalter erreicht - Irish Pub in Hilden ging zu Ende

Stephen Leech erinnert sich an seine Zeit in Deutschland, als er 1981 mit 22 Jahren nach Deutschland kam, um einen Golf GTI zu kaufen. Doch die Lieferzeit für den Volkswagen war länger als erwartet, und Stephen Leech beschloss, in Deutschland zu bleiben und sich eine Wohnung sowie einen Job zu suchen. So begann seine Karriere als Gastronom in Deutschland.

Im Irish Pub in der Hildener Altstadt traf Stephen Leech auf den Manager Brian Byrne, der ihm anbot, in der englischsprachigen Kneipe zu arbeiten. Ich habe bis dahin noch nicht in der Gastronomie gearbeitet, erinnert sich Stephen Leech. Doch Brian Byrne sagte, dass dies nicht wichtig sei, sondern nur, dass er Ire sei und Englisch spreche.

Stephen Leech blieb in Deutschland und übernahm 1990 das Irish Pub in der ehemaligen Blende an der Gabelung. Er sollte den Geschäftsführer und die vier Mitarbeiter einarbeiten. Doch anders als in der Altstadt sprachen die Menschen in Hilden vor allem Deutsch, die Mitarbeiter aber nur Englisch. Nach zwei Wochen hatten fast alle Mitarbeiter wieder gekündigt, und Stephen Leech übernahm das Hildener Pub als Geschäftsführer.

Das Irish Pub in Hilden wurde zu einem beliebten Treffpunkt für die Menschen in der Region. Stephen Leech erzählt von der wilden Zeit in den 90er-Jahren, als er und seine Mitarbeiter um die Zukunft bangten. Die katholische Kirche wollten den Reichshof abreißen, um dort neu zu bauen. Wir haben mindestens acht Mal die Kündigung erhalten, erinnert er sich.

Doch das Irish Pub in Hilden hat auch schwere Zeiten durchgemacht, wie die Corona-Krise. Im November 2019 standen Gäste vor der Tür, die sonst eigentlich erst Mitte Dezember vorbeikamen, erinnert sich Stephen Leech. Die Ingenieure eines Autokonzerns, der seine Belegschaft aus China abgezogen hatte, waren die ersten, die von der kommenden Pandemie ahnten.

Stephen Leech hat letztendlich beschlossen, den Betrieb zu schließen, um mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Ich freue mich sehr auf die Zeit mit meiner Familie, sagt er. Außerdem möchte er sich um den großen Garten kümmern.

Was aus dem Irish Pub wird, kann er nicht sagen. Ich habe alles erst einmal so gelassen, wie es ist, sagt er. Vielleicht finde sich ein Nachfolger, der Theke und Interieur übernehmen möchte. Dann könnte es weiterhin Guinness in Hilden geben.