Fussball: Horst Hrubesch benötigt 'umfassende' Veränderung bei DFB-Frauen

Fussball: Horst Hrubesch benötigt 'umfassende' Veränderung bei DFB-Frauen

Der ehemalige Bundestrainer Horst Hrubesch hat in einem aktuellen Interview eine umfassende Veränderung im Deutschen Fußball-Bund (DFB) bei den Frauen gefordert. Nach der enttäuschenden WM-Qualifikation der DFB-Frauen, die nur knapp den Einzug in die Playoff-Runde schafften, sieht Hrubesch dringenden Handlungsbedarf. Laut Hrubesch müssen strukturelle Änderungen vorgenommen werden, um die Frauen-Nationalmannschaft wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Der 69-Jährige kritisierte auch die mangelnde Unterstützung der Frauenfußball-Abteilung innerhalb des DFB und forderte eine bessere Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen. Die Frage ist nun, ob der DFB auf die Forderungen Hrubeschs hören wird.

DFB-Frauen in Notfall-Modus: Hrubesch fordert umfassende Veränderung nach Niederlage gegen Island

Die deutschen Fußballerinnen stehen nach ihrer 0:3-Niederlage gegen Island unter Druck. Bundestrainer Horst Hrubesch fordert eine umfassende Veränderung vor den Sommerspielen in Frankreich. Jetzt sind wir ganz klar in der Verpflichtung, es im nächsten Spiel komplett zu verändern. Richtung Olympia natürlich auch, sagte Hrubesch vor der Partie gegen Österreich in der EM-Qualifikation am Dienstag (19 Uhr/ARD) in Hannover.

Höchste Niederlage seit über sechs Jahren

Die DFB-Frauen sind bereits für die EM 2025 in der Schweiz qualifiziert, aber der Auftritt im kalten und windigen Reykjavik hat Ernüchterung und Verunsicherung ausgelöst. Es war die höchste Niederlage in Hrubeschs beiden bisherigen Amtszeiten bei den deutschen Frauen und seit dem 0:3 gegen Frankreich im März 2018 unter Steffi Jones, die danach gehen musste.

Um Olympia-Medaillen mitspielen, streben die deutschen Frauen das Finale in Paris an. Ich habe da jetzt keine Bedenken, das war – glaube ich – der richtige Warnschuss, sagte Hrubesch. Er beschwichtigte mit der ganzen Erfahrung seiner 73 Jahre: Ich habe nach wie vor ein gutes Gefühl, das ist nicht das Problem.

DFB-Frauen erhalten gegen Island einen herben Dämpfer

Die 33 Jahre alte Alexandra Popp ist die einzige verbliebene Spielerin, die beim Gold-Triumph 2016 in Rio de Janeiro auf dem Platz stand. Die Stürmerin vom VfL Wolfsburg, die in Island ebenso gefehlt hatte wie die gelbgesperrte Lena Oberdorf, ist inzwischen im Quartier in Hannover eingetroffen, wie der Deutsche Fußball-Bund bestätigte. Ob sie gegen Österreich spielen kann, ist unklar.

Einfach schlecht

Man hat gesehen, dass vorher Urlaub war. Jetzt wieder den Anfang zu kriegen, war schwierig, sagte Hrubesch. Aber eines ist auch klar: Wir müssen von Anfang an diese Zweikämpfe annehmen, und das, was wir gespielt haben, war einfach schlecht. Die Niederlage sei auch in dieser Höhe verdient.

Bundestrainer Horst Hrubesch sprach von einer Vernunftentscheidung mit Blick auf die Sommerspiele. Er sagte nach Popps Abreise auch: Über 90 Minuten wird sie nicht alle Spiele gehen können.

Anderes Gesicht in Hannover?

Außenverteidigerin Sarai Linder sprach von einem Wachmacher, einem Wachruf, Innenverteidigerin Kathrin Hendrich von einem Wachrüttler. Die von der TSG Hoffenheim zum VfL Wolfsburg gewechselte Linder versprach für die Generalprobe in Hannover: Wir wollen einfach ganz anders auftreten. Wir wollen noch mal ein ganz anderes Gesicht zeigen, was uns dann auch Rückhalt gibt für Olympia.

Gegen das Austria-Team werden an die 40 000 Zuschauer erwartet, um die Fußballerinnen gen Olympia zu verabschieden.