Schutz und Sicherheit im Freibad: Familien-Beitrag

Schutz und Sicherheit im Freibad: Familien-Beitrag

In Zeiten steigender Temperaturen und sommerlicher Freizeitaktivitäten steht für viele Familien ein Besuch im Freibad auf dem Programm. Doch wie kann man sicherstellen, dass die kleinen und großen Badegäste während des Sommers unbeschwert schwimmen und spielen können? Die Sicherheit im Freibad ist ein wichtiger Aspekt, den Eltern und Erziehungsberechtigten beachten sollten. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Ihr Familien-Outing im Freibad zu einem sicheren und stressfreien Erlebnis machen können.

Sicherheit im Freibad: Ein Beitrag für die Familie

Sommerferien im Freibad: Eine Zeit der Freude und Erholung

Endlich sind sie da, die heiß ersehnten Sommerferien. Das bedeutet: Hochsaison in den Freibädern. Das Freibad als Ort der Freude und Erholung. Getrübt werden kann diese Freude allerdings dann, wenn es im Freibad zu sexueller Belästigung kommt.

Sexuelle Belästigung: Eine Straftat mit Konsequenzen

Davon berichten die Medien jedes Jahr aufs Neue. Es mögen (noch) Einzelfälle sein, jedoch ist jeder Fall von sexueller Belästigung einer zu viel! Als sexuelle Belästigung versteht man jede Verhaltensweise mit sexuellem Bezug, die von einer Seite unerwünscht ist. Wer eine andere Person in sexuell bestimmter Weise körperlich berührt und dadurch belästigt, kann zu einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder zu einer Geldstrafe verurteilt werden. In schweren Fällen sind sogar fünf Jahre Freiheitsentzug möglich. Dies regelt Paragraf 184i des Strafgesetzbuches. Sexuelle Belästigung ist eine Straftat und kein Kavaliersdelikt.

Die Grenze zwischen einem harmlosen Flirt und sexueller Belästigung scheint auf den ersten Blick schwierig festzumachen zu sein. Doch es gibt eine einfache Regel: Ausschlaggebend ist nicht die Absicht der handelnden Person, sondern wie das Verhalten bei der betroffenen Person ankommt und welche Gefühle es auslöst.

Sexuelle Grenzüberschreitungen und ihre Auswirkungen

Sexuelle Grenzüberschreitungen finden oft schon lange vor einer offensichtlichen Berührung statt. Schon Sprüchen wie „Hab dich doch nicht so“ oder „Das ist doch normal“ sollte entschieden begegnet werden. Auch sogenanntes Catcalling, also „hinterherpfeifen“ oder „anmachen“, beschreibt unangemessene Kommentare, Geräusche oder Gesten gegenüber einer Person, meist in der Öffentlichkeit und häufig auf sexuelle oder anzügliche Art und Weise.

Das Schweigen brechen und Hilfe holen

Für Betroffene erfordert es viel Mut, sich zu wehren oder sich Hilfe zu holen. Nur allzu oft suchen Mädchen und Frauen die Schuld für den Übergriff bei sich selbst oder erleben, dass das Umfeld die „Geschichte“ bagatellisiert. Deshalb ist es für sie wichtig, ernst genommen zu werden und Mitarbeitende im Freibad anzutreffen, die für das Thema sensibilisiert und geschult wurden.

Null-Toleranz bei Gewalt und sexuellen Grenzverletzungen

Schulungen und Aufklärungskampagnen wie sie aktuell in den Kölner Bädern durchgeführt werden, sind ein absolut notwendiges Signal an alle Badegäste für „Null-Toleranz“ bei Gewalt und sexuellen Grenzverletzungen. Es sollte unser aller Anliegen sein, dass in öffentlichen Räumen diejenigen, die die Grenzen anderer verletzen, gehen müssen und nicht umgekehrt. Jede und jeder hat das Recht, sich im Freibad sicher und geschützt zu fühlen. Ohne Blicke, ohne Übergriffe, ohne sexistische Bemerkungen.

Cornelia Wagner, Diplom-Sozialpädagogin und systemische Familientherapeutin und Traumafachberaterin bei der Frauenberatungsstelle Impuls im Kreis Kleve.