Schauspielschule des Niederrhein-Theaters in Brüggen öffnet ihre Pforten

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Schauspielschule des Niederrhein-Theaters in Brüggen öffnet ihre Pforten

Die Schauspielschule des Niederrhein-Theaters in Brüggen hat endlich ihre Türen geöffnet! Ab sofort können sich angehende Schauspieler und Schauspielerinnen an der renommierten Schauspielschule anmelden, um ihre Fähigkeiten unter der Anleitung erfahrener Dozenten zu vervollkommnen. Die Schauspielschule des Niederrhein-Theaters bietet ein umfassendes Programm, das von der Grundlagenarbeit bis hin zu aufwendigen Inszenierungen reicht. Mit dieser Eröffnung wird die Kulturszene im Niederrhein bereichert und bietet neuen Talenten die Chance, sich zu entwickeln.

Schauspielschule in Brüggen: Jugendliche erlernen ihre Emotionen

Schauspielschule in Brüggen: Jugendliche erlernen ihre Emotionen

Sie stehen auf der Bühne, brüllen wütend und stampfen mit den Füßen, dass die Wände des Kultursaals der Burg Brüggen wackeln. Keine Zweifel an der Echtheit der Emotion! Aber Alina, Lorenz, Mia, Svenja, Anna-Maria, Elisa, Emily und Beli sind überhaupt nicht wütend, sondern sehr gut gelaunt. Seit Montag nehmen sie an dem einwöchigen Sommerschauspielkurs des Niederrheintheaters unter der Leitung von Elena Bill und Michael Koenen teil.

Das Imitieren der Wut war nur eine Übung zum Aufwärmen. Es folgen die Darstellung der Gefühle von Trauer, Freude, Erstaunen, Begeisterung. Freude sei am schwierigsten darzustellen, sagen die Acht übereinstimmend. Wut dagegen sei eine leichte Übung.

Die kleine Truppe, die sich eine Woche lang jeden Tag in der Burg trifft, ist zwischen 14 und 23 Jahre alt. Bis auf eine Teilnehmerin besuchen sie zum ersten Mal einen Schauspielkurs. Ambitionen, ihre Füße beruflich auf die Bretter zu stellen, die die Welt bedeuten, haben einige von ihnen.

Lorenz, 18 Jahre alt, hat das Abi gerade hinter sich. „Ich wollte mal gucken, wie das Fachgebiet Schauspiel so funktioniert und von Profis wie Elena und Michael Lernen“, sagt er. Beli, 16, spielt schon in einem privaten Ensemble, und auch er könnte sich vorstellen, beruflich in die Schauspielerei einzusteigen.

In der Vorstellung der 14-jährigen Svenja schwirrt ebenso die Idee der beruflichen Schauspielerin, aber Elena Bill wiegelt ab: „Die Sommerschauspielschule ist kein Angebot für zukünftige Schauspielerinnen und Schauspieler.“ Ziel des Workshops sei es vielmehr, ein besseres Verhältnis zu seinem Körper zu bekommen, eine gute und überzeugende Haltung zu erlangen, authentisch zu werden, die Stimme zu üben, eine Sache durchzuziehen und sich am Ende der Woche vor Publikum zu präsentieren.

Viele gute Dinge für das alltägliche Leben also, die hier geübt werden. Beli erinnert sich lachend an eine Geburtstagsfeier, auf der er angesprochen wurde: „So gerade sitzen wie du möchte ich auch gerne.“ Die Freude am gemeinsamen Tun, das gute Verhältnis miteinander stehen im Vordergrund der Sommerschauspielschule, auch wenn es einen Stundenplan gibt – wie in der normalen Schule. Allerdings mit unüblichen Fächern wie Aufwärmen, Atmen, Körper und Stimme üben, Szenenarbeit. Und vielen Pausen zwischendurch natürlich.

Unter den wachsamen Augen von Bill und Koenen wird gesprochen und gemimt. Sie loben die Jugendlichen und machen auf Kleinigkeiten aufmerksam. „Jetzt hast du auch auf die Hände geachtet“, heißt es – Hände sind extrem schwierige Körperteile, wie es scheint. „Versuch, deine Emotion stärker rüberzubringen. Schau uns an.“ „Denk an die Beinarbeit: Der Gang muss immer zielgerichtet sein.“

Ein Gutes hat die Arbeit in der Gruppe: Man kann vom Nachbarn lernen. Entsprechend aufmerksam beobachten die Schülerinnen und Schüler nicht nur Bill und Koenen, sondern auch die übrigen Jugendlichen. Zum Abschluss steht die Präsentation dessen, was sie gelernt haben, auf dem Programm. Jeder von ihnen hat von Elena Bill einen Text erhalten, der auswendig gelernt werden musste und an dem intensiv gearbeitet wird. zum Finale wird er vorgetragen.

Eine Stelle aus Gogols „Heirat“ ist dabei, eine aus Irmgard Keuns „Kunstseidenem Mädchen“ oder Christopher Purangs „Gebrüllt vor Lachen“. Nicht gerade die Standardlektüre von Jugendlichen. Aber beim Lesen und Vortragen geschah Erstaunliches, berichten sie. Das „Kunstseidene Mädchen“ habe sie erst gar nicht verstanden, gibt Emily, 16, zu. „Trotzdem hab ich ihn auswendig gelernt. Als ich ihn mit meiner Mutter übte, habe ich ihn plötzlich verstanden.“ So ging es auch der 17-jährigen Elisa mit „Gebrüllt vor Lachen“. „Es macht solch einen Spaß, sich in den Text hineinzuversetzen. Die Denkweise der Hauptperson ist mir beim Lernen näher gekommen.“ So eine Methode würden sie sich auch für den Deutschunterricht wünschen anstelle theoretischer Textanalysen.

Ab Freitag sind in Brüggen die Niederrheinischen Theaterfestspiele. Das Neiderrheintheater zeigt sein Stück „Die Niere“ an der Burg Brüggen. Insgesamt sind acht Termine für die Tragikomödie angesetzt. Die weiteren Vorführung sind am 20.7., 24.7., 26.7., 27.7., 31.7., 2.8. und 3.8. Bei schlechtem Wetter wird das Stück in den Burgsaal verlegt.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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