Olympia 2024 in Paris: Louisa Lippmann: 'Ich habe die Halle nie vermisst'

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Olympia 2024 in Paris: Louisa Lippmann: 'Ich habe die Halle nie vermisst'

Die deutsche Turnerin Louisa Lippmann hat sich in einem Interview über ihre Erwartungen an die kommende Olympiade in Paris 2024 geäußert. Die 24-Jährige, die bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021 einen beeindruckenden 9. Platz im Mehrkampf erzielte, zeigt sich zuversichtlich, dass sie in der Hauptstadt Frankreichs ihre Medaillenchancen verbessern kann. Interessant ist, dass Lippmann, die vorher hauptsächlich in der Halle trainierte, nicht vermisst hat, als sie aufgrund der Corona-Pandemie gezwungen war, ihre Trainingsbedingungen anzupassen. In dem Interview offenbart sie, warum sie diese Erfahrung als positiv empfunden hat und wie sie sich auf die Olympiade vorbereitet.

Louisa Lippmanns Weg zum Erfolg: 'Ich habe die Halle nie vermisst'

Als Louisa Lippmann im Frühling 2022 bekannt gab, ihre Hallenkarriere vorerst zu beenden und zum Beachvolleyball zu wechseln, waren viele Fans überrascht. Schließlich galt sie als die Beste in Deutschland, war in fünf Jahren hintereinander als „Volleyballerin des Jahres“ ausgezeichnet worden.

„Den Wechsel in den Sand habe ich hauptsächlich gemacht, um das Maximum aus mir herauszuholen, weil das durch die Individualität beim Beachvolleyball mehr gegeben ist“, erklärt die Athletin ihre Entscheidung. Auch mit ein Grund war aber Olympia: Die Chancen schienen im Beachvolleyball größer zu sein – und „alles was ich in meiner sportlichen Karriere bisher gemacht habe, hatte das Ziel Olympia“, sagt Lippmann im Gespräch mit unserer Redaktion.

Beachvolleyball statt Hallenvolleyball: Lippmanns Wechsel nach Paris

Beachvolleyball statt Hallenvolleyball: Lippmanns Wechsel nach Paris

Die richtige Entscheidung. Wie sich nun zwei Jahre später zeigt, hatte sie den richtigen Riecher. Denn wie zuvor in Tokio haben die deutschen Volleyballerinnen erneut ihre Qualifikation verpasst. Anders sieht es beim Beachvolleyball aus: Gleich zwei deutsche Frauen-Duos werden auf dem Sandplatz vor dem Eiffelturm antreten – und eine der Athletinnen ist Louisa Lippmann.

„Ich habe es in den zwei Jahren nie vermisst, in der Halle zu stehen“, sagt die 29-Jährige aus Herford. Zwar habe sie die Zeit beim Hallenvolleyball sehr genossen, doch der Wechsel sei der richtige Schritt gewesen. „Ich könnte vielleicht sogar sagen: Warum habe ich das nicht schon früher gemacht? Aber ich glaube, an dem Punkt war ich einfach nicht.“

Olympia: Louisa Lippmann kehrt als Beachvolleyballerin zurück

Olympia: Louisa Lippmann kehrt als Beachvolleyballerin zurück

Das müssen Sie über die Olympischen Spiele in Paris wissen. Zeitplan, Termine, TV-Übertragung. Was der Hallenvolleyball vom Beachvolleyball lernen könne, sei die Individualität. In der Halle stehe häufig eine Gruppe im Vordergrund, „die man möglichst schnell in einer kurzen Zeit nach oben bringen muss“. Anders sei es beim Beachvolleyball, wo mehr auf die Bedürfnisse der Athleten eingegangen werde.

Auch Eigenverantwortung spiele im Beachvolleyball eine größere Rolle: In der Halle werde einem viel vorgegeben, auf dem Sandplatz organisiere man sich hauptsächlich selber. Gewöhnen musste sich Lippmann daran, dass ihr nun jeder zweite Ballkontakt gehört: „Diese Umschaltfähigkeit, die es im Sand braucht, musste ich definitiv lernen.“

Mit Laura Ludwig zu Olympia Antreten wird Louisa Lippmann (r.) in Paris 2024 mit der erfahrenen Olympionikin Laura Ludwig. Foto: Team Deutschland/Max Galys/Philipp Reinhard.

„Ich habe noch nie jemanden getroffen, der so leidenschaftlich seinen Sport lebt wie Laura“, beschreibt Lippmann ihre Spielpartnerin. Sie sei dankbar, ihre ersten Olympischen Spiele mit ihr spielen zu dürfen. Nicht nur mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen sei Ludwig für sie da, sondern in den entscheidenden Momenten auch mit einem „lustigen Seitenhieb, um die Leichtigkeit und die Lockerheit reinzubringen“.

Außerhalb des Sandplatzes unternehmen die beiden Beachvolleyballerinnen nicht viel miteinander: „Wir beide merken, dass es uns nicht guttut, weil wir sehr viel intensive Zeit auf dem Feld und im Training verbringen“, erklärt Lippmann. „Und wir beide haben so verschiedene Leben.“ Ludwig sei, wenn sie nicht auf dem Feld stehe, Familienmensch und Mutter von zwei Kindern.

Ein konkretes Ziel hätten sie und Ludwig für Paris 2024 nicht festgesetzt. Dass sie die Qualifikation erreicht haben, sei bereits etwas Besonderes, da sie nur zwei Jahre Zeit hatten, sich kennenzulernen, zumal Lippmann den Beachvolleyball neu gelernt hat und Ludwig von der Babypause zurückgekommen ist. „Sich jetzt über Medaillen oder eine Platzierung auszusprechen, würde diesem Weg nicht gerecht werden“, sagt Lippmann. „Für uns ist es wichtig, dass wir jedes Spiel gut spielen. Wir möchten natürlich aus der Gruppe rauskommen und nehmen alle K.o.-Spiele mit, die wir bekommen können.“

Die Einkleidung in der Düsseldorfer Messe sei für Lippmann die Zielgerade eingeläutet. Was es wirklich bedeutet, vor Ort bei den Olympischen Spielen zu sein, könne sie aber auch wenige Tage vor Start noch nicht so richtig einschätzen. Was sie fühle, sei „ein Mix aus ‚Ich kann es noch nicht glauben‘ und absoluter Vorfreude“.

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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