Travis Scott in Köln: 40.000 Fans feiern wie in Trance

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Travis Scott in Köln: 40.000 Fans feiern wie in Trance

Am vergangenen Wochenende erlebte die Domstadt Köln ein Musikereignis der Extraklasse. Der US-amerikanische Rapper Travis Scott trat im Rahmen seiner aktuellen Tournee im Lanxess Arena auf und sorgte für ein unvergessliches Konzert. Mehr als 40.000 Fans strömten in die Arena, um den Superstar live zu erleben. Die Stimmung war elektrisch, als Travis Scott seine größten Hits wie Sicko Mode und Antidote spielte. Die Menge war wie in Trance, als der Rapper die Bühne betrat und sein Publikum mit seiner unvergleichlichen Energie in seinen Bann zog.

Travis Scott in Köln: Fans feiern wie in Trance

Travis Scott in Köln: Fans feiern wie in Trance

Um es gleich zu sagen: Einige Dinge des Konzerts, das der amerikanische Rapper, Sänger und Musikproduzent Travis Scott gestern Abend im ausverkauften Kölner Rheinenergie-Stadion vor rund 40.000 Zuschauern auf seiner „Circus Maximus“-World Tour spielte, sind fragwürdig.

Und das nicht alleine deswegen, weil der im Vorfeld der Show von den Fans hinterlassene Müll auf den Stadionwiesen bergeweise schnellstmöglich mit Schubkarren wegtransportiert werden muss. Die Aussage eines Vertreters des Veranstalters – „Das sind eben junge Fans“ – wirkt in diesem Kontext völlig am Kern des Problems vorbei. Nachhaltigkeit, morgen gerne wieder, nur heute bitte nicht? Es ist schwül.

Ein paar wenige Blitze zucken im Westen Kölns auf, zu all dem Grillenzirpen aus den Lautsprechern. Keine Musik. Die scottsche Tropennacht in Köln-Müngersdorf ist angerichtet, die Fans des gebürtigen 33-jährigen Texaners, der im vergangenen Sommer sein viertes Album „Utopia“ veröffentlichte und vor drei Jahren in die Schlagzeilen geriet, weil auf einem seiner Konzerte durch eine Massenpanik zehn junge Menschen ums Leben kamen, sind spürbar aufgeregt.

„Oh mein Gott, ich glaube, er kommt gleich da herausgesprungen!“, schreit ein Kumpel seinem Freund nervös ins Ohr. Mit „da“ meint eben er den langen steinartigen Bühnensteg, der sich mit eingebauten Stufen und kleinen Tunnelanlagen bis weit in die Mitte des inneren Zuschauerraums schlängelt und an eine „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“- Kulisse erinnert.

Neben einer klassischen Hauptleinwand in XXL-Format zieren vier hohe Leinwandtürme – einer in jeder Ecke der Szenerie – das Bühnengesamtbild. Wenn schon Maxi, dann auch richtig. Toll daran: Scott steht so während des gesamten Auftritts inmitten seiner Fans.

Travis Scott veröffentlicht neues Album „Utopia“ Beyoncé und Drake mischen mit. Und die fackeln nicht lange, als „Greetings From Utopia“ vom Band abgespielt wird und der Star des Abends in schusssicherer Weste, dunkelgrauer Camouflage-Hose, mit Sonnenbrille und rotem Stirnband regelrecht aus dem Steg herausgespuckt wird.

Denn: Ungezügelt und entfesselt schmeißen sich die Abertausenden zu den dröhnenden Beats sodann in riesige Moshpits. Alleine der Anblick schmerzt. Gefährlich sieht das aus. Und endet die eine Nummer, geht es auch schon sofort mit der nächsten weiter.

Scott peitscht die Menge vor ihm wie ein Dompteur in der Manege an, gönnt sich und ihr keine Atempause. Bässe und in sich zurücknehmende Drums von den Turntables knallen einem zusammen mit den blendenden Laserstrahlen ums Ohr und Auge.

Die Energie eines Wurmlochs wirkt gegen den Beginn des Konzerts fast wie eine lächerliche Randnotiz. Travis Scott schafft es mithilfe kleinster Sprünge und Armbewegungen, eine Art Singularität des Massenwahns bei seiner Anhängerschaft zu entfachen: Willkommen beim scottschen Urknall.

Etwas später dann wählt er drei seiner Fans aus, die mit ihm zusammen dort oben auf dem kleinen Bühnen-Vulkan den Song „Sdp Interlude“ tanzen und singen dürfen. Die sind vollkommen aus dem Häuschen, versteht sich, und lassen sich bejubeln.

Der Rest, schaut man in die Gesichter, ist wie hypnotisiert. Das Mitrappen der 40.000 wird von Nummer zu Nummer intensiver und ist an Textsicherheit und ausufernden wie auch an teils aggressiven Körperschwenkungen kaum zu überbieten.

Für nicht Eingeweihte könnte das gesamte Show-Geschehen mit einer religiösen Kult- oder gar Huldigungshandlung verwechselt werden. Dem Hauptprotagonisten wird sein starker Einfluss auf dessen Fans bewusst sein; nicht ohne Grund wiederholt er den Refrain von „Fe!n“ mit seinen halluzinatorischen Beats ein ums andere Mal.

Das Stadion schüttelt sich in Trance. „Fein', fein', fein', fein'-fein' (yeah)“. Nach 80 Minuten wacht es auf. Ganz plötzlich. Denn Scott verschwindet. Zugabe: Fehlanzeige.

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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