Wermelskirchen: Kinder verabschieden sich traurig von der Kinderstadt
In der Stadt Wermelskirchen ist ein trauriger Tag angebrochen. Die Kinder der Stadt müssen sich von einem wichtigen Teil ihres Lebens verabschieden: der Kinderstadt. Die Nachricht von der Schließung dieser beliebten Einrichtung hat bei den jungen Bürgern große Betroffenheit ausgelöst. Die Kinderstadt war für viele Jahre ein wichtiger Treffpunkt für die Kinder der Stadt, ein Ort der Freude und des Spiels. Doch jetzt muss sich die Stadt von diesem wichtigen Bestandteil ihres Lebens verabschieden.
Kinder verabschieden sich von der Kinderstadt - ein bittersüßer Abschluss
Carlotta und Sophia klettern ein bisschen wehmütig von der Bühne. „Das ist unsere letzte Kinderstadt“, erzählen die beiden Zwölfjährigen unisono und dann ergänzen sie erklärend: „Wir werden bald 13.“ Damit endet das beliebte Sommerferienprojekt der Kattwinkelschen Fabrik für die beiden Mädchen endgültig.
Tränen und Applaus - die Kinderstadt sagen Abschied
Das Bedauern ist Carlotta und Sophia ins Gesicht geschrieben. „Es war auch dieses Jahr einfach mega“, erklärt Sophia. Zum ersten Mal habe sie in einer Theatergruppe mitspielen dürfen, erzählt Sie. Und auch für Carlotta waren die Proben für Goethes „Zauberlehrling“ eindeutig der Glanzpunkt der vergangenen Wochen.
Am Samstag zeigen sie ihr Können auf der Bühne – und verabschieden sich mit riesigem Applaus des Publikums damit auch von dem Projekt. Für viele Bewohner der Kinderstadt war das Abschiedsfest am Samstag mit Wehmut verbunden.
„Zwei Wochen lang haben die Kinder hier die Möglichkeit gehabt, das Erwachsenenleben zu simulieren“, sagt Erster Beigeordneter Stefan Görnert und erinnert an Werkstätten, Sparkasse und Reisebüro. Aber das große Team der 60 Mitarbeitenden sieht es eigentlich noch ein bisschen anders: „Wir lernen hier jedes Jahr gemeinsam: Es geht auch anders als in der realen Welt. Es geht auch besser.“ Die Kinder sollen Selbstwirksamkeit erleben. „Ja, mach mal“ statt „Nein, geht nicht“.
Für viele Akteure war das Abschiedsfest am Samstag ein besonderer Moment: Das Team der Katt um Kolja Pfeiffer, heimische Betriebe, Vereine und Institutionen. Sie sind auch beim Abschiedsfest dabei. Am Stand der Firma Hausmann holen die Kinder ihre selbst gebauten Lampen ab. Bei Ortlinghaus bildet sich eine lange Schlange, weil die Kinder hier ihre selbst gestalteten Kreisel einsammeln.
„Das hat Spaß gemacht“, erzählt Emily. Manchmal sei es ihr ein bisschen laut und voll in der Kinderstadt gewesen, sagt die Sechsjährige. Aber vor allem, wenn sie kreativ werden konnte, war sie in ihrem Element.
Nun freut sie sich über ihren Kreisel, den ihr die Ortlinghaus-Azubis überreichen. Über die positive Bilanz der Kinder freut sich auch Kolja Pfeiffer. Ob es schon Pläne für nächstes Jahr gibt?
„Der Stadtrat der Kinderstadt ist in diesem Jahr zum ersten Mal auch politisch über die Kinderstadt hinaus aktiv geworden“, erinnert er. Die Kinder hatten ihre Wünsche für Wermelskirchen zusammengetragen. „Das würden wir nächstes Jahr gerne noch ausbauen“, sagt Pfeiffer, „jenseits von Parteipolitik natürlich.“ Aber er wünsche sich für die Kinderstadt-Bewohner eine Stimme. „Und wir wollen noch mehr damit nach draußen gehen“.
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