Rheinberg: Der Pulverturm der Orsoys soll rot leuchten

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Rheinberg: Der Pulverturm der Orsoys soll rot leuchten

Die Stadt Rheinberg hat einen wichtigen Schritt in Richtung touristische Attraktivität getan. Laut eines neuen Beschlusses soll der historische Pulverturm der Orsoys in Zukunft rot leuchten, um die Nachtszene der Stadt zu bereichern. Dieser wichtige Teil der Rheinberger Geschichte wird somit zu einem echten Hingucker werden. Die Umsetzung dieser Idee wird von der Stadtverwaltung und der lokalen Wirtschaft unterstützt. Die rot leuchtende Beleuchtung soll nicht nur die Architektur des Turms hervorheben, sondern auch die gesamte Umgebung aufwerten. Wir werden über den Fortschritt dieser Initiative berichten und freuen uns darauf, den Pulverturm in seinem neuen Licht zu sehen.

Der Pulverturm der Orsoys soll rot leuchten

Die Geschichte des Orsoyer Pulverturms reicht weit zurück. Er soll zwischen 1540 und 1550 erbaut worden und damit der jüngste von ehemals elf Türmen sein. Das jedenfalls hat Historiker Otto Ottsen geschrieben. Sein Berufskollege Dieter Kastner unterdessen geht davon aus, dass in dem angegebenen Zeitraum ein anderer Turm gebaut worden sein könnte. Eine eigene These zum Baujahr des Pulverturms stellt er jedoch nicht auf.

Von den elf Türmen der Orsoyer Festung waren vier Ecktürme. Hierzu gehörte neben dem Blauen Turm, dem Rheinturm und einem unbenannten Turm auch der Pulverturm. Im Gegensatz zu den anderen drei Ecktürmen ist er jedoch der einzige Turm, der direkt in die Mauer integriert ist. Die Mauern des Turms sind zwei Meter stark und er ist 18 Meter hoch. Ein Orsoyer Wahrzeichen – ohne Zweifel.

Eine Aktion für eine traditionsreiche Sehenswürdigkeit

Eine Aktion für eine traditionsreiche Sehenswürdigkeit

Der Verein zur Erhaltung historischer Gebäude und Örtlichkeiten in Orsoy möchte dies durch eine Aktion deutlich herausstellen. „Der Turm soll ein identitätsstiftendes Zeichen setzen“, sagt der Vereinsvorsitzende Josef Devers. „Für uns ist das ein Leuchtturmprojekt im wahrsten Sinne des Wortes. Wir haben schon eine Arbeitsgemeinschaft gegründet.“

Der Orsoyer Pulverturm soll rot angestrahlt werden und wie eine Kerze wirken. Und oben drauf soll eine Fahne wehen. Devers macht auf eine bauliche Besonderheit aufmerksam, die man nur im Innern des Turm sehen kann: eine Ziegelglocke, eine gewölbte Zwischendecke, die wie Josef Devers herausgefunden hat, um ein Haar herausgenommen worden wäre. „So eine Ziegelglocke ist eine absolute Rarität“, so der Vorsitzende.

Der Pulverturm von Orsoy erhält eine neue Farbe

Der Pulverturm von Orsoy erhält eine neue Farbe

Der Pulverturm wurde nach seiner Funktion im 17. Jahrhundert benannt. Denn damals diente er als Pulvermagazin. Dass er auch Mühlenturm genannt wurde, liegt daran, dass er vom 16. Jahrhundert bis 1865 parallel auch als Windmühle beziehungsweise als Untersatz für eine aufgesetzte Mühle diente. Das ist offenbar auch der Grund dafür gewesen, dass der Turm nicht wie der Großteil der restlichen Stadtbefestigung durch Ludwig XIV geschliffen wurde.

Orsoy ist ein geschichtsträchtiger Ort und hat mit Bernie Abel einen Mann in seiner Mitte, der fast alles über die Historie weiß. Schon seit seiner Kindheit ist Abel Hobby-Historiker. Von Beruf war er Industriemechaniker im Bergbau und ist stets auf der Jagd nach Dokumenten, Papieren, Unterlagen und Bildern, die einen Blick in die umfangreiche Geschichte der Festungsstadt gewähren.

Zu Abels Sammlung zählen auch zahlreiche Kirchenbücher von 1650 bis 1895, die über die Geburt, den Tod, die Heirat sowie die Abstammung von Orsoys Ahnen Auskunft geben. Bernie Abel hat auch ein Stadtschreiber-Outfit. Er hat es sich bei der Ossenbergerin Eva-Maria Ritt nähen lassen. Die Schneiderin ist bekannt für solche Spezialaufträge.

„Wir haben uns bei der Planung ein historisches Stadtschreiber-Kostüm der Stadt Neuss angelehnt“, erzählt der Orsoyer. Es sieht gediegen aus und kleidet Abel vorzüglich: mit Kunstpelzbesatz und Silberbrokatbändern, dazu ein Spitzenhemd aus Leinen, eine Kette und eine Barrett als Kopfbedeckung. Und natürlich Schuhe mit Absatz. Bei besonderen Anlässen wird Bernie Abel diese Robe aus dem Schrank holen und tragen.

Ein anderer Wunsch des Hobby-Historikers ging zwischenzeitlich auch in Erfüllung: ein Archivraum für den Geschichtsverein, der wegen seiner Lage im Obergeschoss des alten Orsoyer Rathauses allerdings nur als Aufbewahrungsort und nicht als Büro genutzt werden kann.

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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