Olympia 2024: Mihambo fordert mehr Zivilcourage gegen Rassismus
Die Olympischen Spiele 2024 in Paris sind noch einige Zeit entfernt, doch Maja Mihambo, die deutsche Weitspringerin und Olympiasiegerin von 2021, hat bereits ihre Stimme gegen Rassismus erhoben. In einem Interview forderte sie mehr Zivilcourage gegen Diskriminierung und Ausgrenzung. Mihambo, die selbst Erfahrungen mit Rassismus gemacht hat, betonte die Notwendigkeit einer offenen Diskussion und die Verantwortung, die alle tragen, um ein Klima der Akzeptanz und des Respekts zu fördern. Ihre Forderung nach mehr Zivilcourage richtet sich insbesondere an die Sportwelt und die Gesellschaft, um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen.
Olympia: Mihambo fordert mehr Zivilcourage gegen Rassismus und Hass
Die Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo appelliert an die Gesellschaft, im Kampf gegen Rassismus wieder mehr Zivilcourage zu zeigen. Laut Mihambo sei es wichtig, Dinge klar anzusprechen: Wir haben in Deutschland ein Problem mit Rassismus. Das ist nicht neu, aber mittlerweile bringen mehr Menschen ihre rassistischen Gedanken zum Ausdruck. Das muss für uns alle ein Weckruf sein, dass hier etwas falsch läuft.
Jeder ist betroffen, sagte die 30-Jährige. Jeder nimmt in einer Rolle am Rassismus teil: Als Opfer, Täter oder als Zuschauer. Als Gesellschaft sind wir aber gefordert, dass es keine Zuschauer gibt und jeder, ob Betroffener oder nicht, Tätern aktiv Grenzen aufzeigt.
Es gehe um Werte, die man mit Leben füllen müsse, betonte Mihambo. Deshalb sei es notwendig, definitiv wieder mehr Zivilcourage zu zeigen.
Rassistische Beleidigungen gegen Owen Ansah
In der Leichtathletik hatte es zuletzt rassistische Kommentare gegen Sprinter Owen Ansah gegeben, der als erster deutscher Sprinter in 9,99 Sekunden unter der besonderen 10-Sekunden-Marke geblieben war. Der 23-Jährige vom Hamburger SV sah sich im Anschluss rassistischen Beleidigungen ausgesetzt.
Ansah sagte, dass er sich diese Kommentare gar nicht anschaue, räumte aber ein, dass sie ihn anspornen würden. Mihambo äußerte sich solidarisch mit Ansah: Owen macht es genau richtig, dass er das nicht an sich herankommen lässt, optimistisch bleibt und sich an den positiven Dingen orientiert. Denn es gibt eben auch sehr viele Menschen, die sich mit ihm und für ihn gefreut haben.
Konsequenzen ziehen
Mihambo betonte, dass es wichtig sei, Konsequenzen aus Fällen wie diesem zu ziehen. Und wenn das strafrechtlich möglich ist, auch rechtliche Schritte einleitet. Leider bewegen sich viele Äußerungen immer in einer Grauzone der Meinungsfreiheit und da ist es mitunter schwierig, eine juristische Grenze zu ziehen.
Als Konsequenz aus den rassistischen Beleidigungen gegen Ansah kooperiert der Deutsche Leichtathletik-Verband mit der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt. Der Verband hatte zudem angekündigt, juristische Schritte zu prüfen.
Es ist wichtig, dass wir über Rassismus sprechen, sagte Mihambo. Jahrelang wurde das nicht getan, aber nun hat das Thema die Präsenz bekommen, die so ein wichtiges Thema braucht. Und wir spüren die Folgen des langen Schweigens.
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