Grevenbroich: Stadt plant Kindertagesstätten ausschließlich für Kinder im Alter von 3 Jahren

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Grevenbroich: Stadt plant Kindertagesstätten ausschließlich für Kinder im Alter von 3 Jahren

Die Stadt Grevenbroich setzt einen neuen Schwerpunkt in der Kinderbetreuung. Im Rahmen einer umfassenden Strategie zur Verbesserung der frühkindlichen Bildung plant die Stadt, exklusive Kindertagesstätten für Kinder im Alter von 3 Jahren zu errichten. Diese innovative Maßnahme soll dazu beitragen, die Entwicklung junger Kinder in dieser wichtigen Altersgruppe zu fördern und ihre Chancen auf einen erfolgreichen Start in das Schulsystem zu verbessern. Damit reagiert die Stadt auf die wachsende Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Betreuungsmöglichkeiten für Kleinkinder und setzt damit ein Zeichen für eine zukunftsorientierte Familienpolitik.

Neue Kindertagesstätten in Grevenbroich: Stadt plant Einrichtungen für dreijährige Kinder

Nach den Sommerferien werden insgesamt 2558 Plätze in den 33 Kindertagesstätten in Grevenbroich angeboten. Zwei neue Einrichtungen werden mit dem Kita-Jahr 2024/25 schrittweise an den Start gehen: die von der Stadt betriebene Tagesstätte an der Merkatorstraße im Bahnhofsviertel und die unter Regie der Froebel-Gruppe stehende Kita an der Wupperstraße in Neuenhausen.

Trotz der Neubauten wird es auch 2024/25 nicht für jedes Kind einen Platz geben: „Rund 100 Plätze fehlen aktuell“, sagt Jugenddezernent Florian Herpel. „Damit bleibt leider auch nach den Ferien eine Reihe von Kindern unterversorgt.“

Coens-Galerie: Projekt auf Eis gelegt

Coens-Galerie: Projekt auf Eis gelegt

Die fehlenden Plätze hätte eine Kindertagesstätte in der Coens-Galerie leicht auffangen können. Wie berichtet, soll die ehemalige Fläche des Elektronik-Anbieters „Euronics“ in eine Kita mit vier Gruppen und einem Außengelände auf dem Parkdeck umgebaut werden. Nachdem im vergangenen Jahr erste kleinere Arbeiten erfolgt waren, wurde das Projekt aber vorerst gestoppt.

Der Grund: der Betreiber der Galerie war in finanzielle Schieflage geraten. Info In der Stadt gibt es 33 TagesstättenKitas. Nach den Sommerferien gibt es 33 Kindertagesstätten in der Stadt. 17 Einrichtungen stehen unter der Regie der Stadt, 16 weitere werden von freien Trägern betrieben. Insgesamt werden 2558 Plätze angeboten.

Neue Schwerpunkt-Einrichtungen geplant

Neue Schwerpunkt-Einrichtungen geplant

Zum 1. August wird die neue städtische Kindertagesstätte an der Merkatorstraße im Bahnhofsviertel an den Start gehen. Gleichzeitig wird auch die Kita am Nett-Markt an der Wupperstraße in Neuenhausen eröffnet. Sie wird von der Froebel-Gruppe betrieben.

Dass die Coens-Kita damit gestorben ist, glaubt Florian Herpel allerdings nicht. „Nach unseren Informationen ist der Eigentümer nach Kräften bemüht, die Finanzierung dieses Vorhabens sicherzustellen“, sagt der Beigeordnete. Endgültig grünes Licht sei aber noch nicht gegeben worden.

Herpel geht davon aus, dass sich nach den Sommerferien klären wird, ob und wann es weitergeht. Gehe die Coens-Kita an den Start, gebe es genügend Plätze für die über dreijährigen Kinder. Bei den unter Dreijährigen registriert die Stadt allerdings einen stetig ansteigenden Bedarf, der gedeckt werden müsse.

Ziel: Vier Schwerpunkt-Einrichtungen in fünf Jahren

Wie viele U3-Plätze zum Start des nächsten Kindergartenjahres fehlen, lasse sich aktuell nicht abschätzen, sagt der Jugenddezernent. Fest stehe aber: „Immer mehr Eltern möchten auch ihre jüngeren Kinder versorgt wissen.“ Auf diesen Wunsch will die Stadt künftig mit dem Bau von Schwerpunkt-Einrichtungen reagieren.

Ein erstes Projekt ist für das Kita-Jahr 2025/26 vorgesehen. Ziel ist es, in den nächsten fünf Jahren möglichst vier Schwerpunkt-Einrichtungen ausschließlich für U3-Kinder zu schaffen. Diese Kitas sollen eine Größe zwischen zwei und vier Gruppen erhalten, geplant sind ausschließlich ebenerdige Gebäude.

„Diese Tagesstätten werden wir konzeptionell speziell auf den Bedarf von unter Dreijährigen ausrichten“, sagt Herpel. Zudem sei eine enge Zusammenarbeit mit anderen Tagesstätten in der Nachbarschaft vorgesehen – „damit die Kinder frühzeitig auf den Wechsel in eine Ü3-Kita vorbereitet werden können.“

Erste Schwerpunkt-Einrichtung in Wevelinghoven geplant

Die erste Tagesstätte dieser Art soll im Bereich des Neubaugebiets „An Mevissen“ in Wevelinghoven entstehen. Zu weiteren potenziellen Standorten möchte sich der Beigeordnete aktuell nicht äußern.

Nach der Sommerpause will Florian Herpel die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses über das weitere Vorgehen informieren. Was die Kosten für den Bau von Schwerpunkt-Einrichtungen betrifft: Die Stadt kalkuliert mit einem Betrag zwischen 600.000 und 700.000 Euro pro Gruppe.

Entschädigung für ausgefallene Kita-Tage

Für ausgefallene Kita-Tage gibt’s bald Geld von der Stadt. Im zurückliegenden Kita-Jahr gab es durchschnittlich zwölf Schließtage in allen Einrichtungen – größtenteils ausgelöst durch Personalmangel.

Auf das bundesweit bekannte Problem hat die Stadt mit mehreren Maßnahmen reagiert – unter anderem mit unbefristeten Beschäftigungsverhältnissen, einer Bezahlung nach Tarif oder mit finanziellen Zuwendungen für den Öffentlichen Personennahverkehr.

Schon 2022 hatte das Jugendamt einen Vorschlag erarbeitet, der das Ziel verfolgt, künftig auch Menschen mit besonderen Interessen und Talenten neben den pädagogischen Fachkräften in der Kita-Betreuung einzusetzen.

Übrigens gibt es für die Eltern erstmals in diesem Jahr ein Trostpflaster für ausgefallene Betreuungsstunden. Noch vor der Sommerpause hatte sich der Rat einstimmig für eine Beitrags-Rückerstattung entschieden. Das Geld – insgesamt sind es 88.200 Euro – soll spätestens bis zum Herbst ausgezahlt werden. Die Eltern sollen die Entschädigung „unaufgefordert und ohne Antrag“ erhalten.

Uwe Köhler

Ich bin Uwe, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns findest du Artikel zu Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Inhalte für unsere Leser zu erstellen und sie stets über die neuesten Entwicklungen in Deutschland informiert zu halten.

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