Athletin des Monats Juni: Katleen Spörecke, Kapitänin des HTC SW Neuss

Athletin des Monats Juni: Katleen Spörecke, Kapitänin des HTC SW Neuss

Die Wahl für den Athleten des Monats Juni fiel auf eine herausragende Sportlerin: Katleen Spörecke, Kapitänin des HTC SW Neuss. Die 25-jährige Athletin hat sich in den letzten Wochen durch ihre beeindruckenden Leistungen auf dem Feld hervorgetan und sich verdientermaßen den Titel als Athletin des Monats erarbeitet. Als Kapitänin des HTC SW Neuss hat sie ihre Mannschaft zu zahlreichen Erfolgen geführt und sich selbst als eine der besten Spielerinnen in ihrer Disziplin etabliert. Wir gratulieren Katleen Spörecke herzlich zu dieser Auszeichnung und freuen uns auf ihre weiteren Erfolge.

HockeySpielerin des Monats Juni: Katleen Spörecke, Kapitänin des HTC SW Neuss

In der vergangenen Woche hatte Katleen Spörecke einen der wahrscheinlich coolsten Arbeitsplätze in Deutschland. Parallel zu ihrem Job als Rechtsreferendarin beim Deutschen Tennisbund (DTB) fanden nämlich direkt vor der Haustüre die Hamburg Open statt.

Und da die Geschäftsstelle des mit rund 1,5 Millionen Mitgliedern drittgrößten Sportverbandes der Republik direkt neben dem Tennisstadion am Rothenbaum liegt, konnte die 26 Jahre alte Hockey-Spielerin des gerade in die 2. Bundesliga zurückgekehrten HTC SW Neuss Topstars wie Alexander Zverev, der am Sonntag im Finale dem Franzosen Arthur Fils in drei Sätzen unterlag, quasi von ihrem Schreibtisch aus bei der Arbeit zusehen.

Alexander Zverev verliert Marathon-Finale in Hamburg knapp

Niederlage gegen Fils

„Ich habe die ganze Woche über nur Tennis geguckt“, gibt die NGZ-Sportlerin des Monats Juni lächelnd zu. Für einen erklärten (Sport-) Nerd wie sie ein absolutes Traumszenario, denn in ihrer Freizeit ist sie entweder selbst als Aktive oder Zuschauerin auf dem Sportplatz oder sitzt vor dem Fernseher, vorzugsweise beim Fußball oder Tennis.

Katleen Spörecke: Von Rechtsreferendarin zu HockeySpielerin des Monats Juni

Darum sei es ihr nach dem Staatsexamen an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf ganz wichtig gewesen, in ihr zweijähriges Referendariat unbedingt eine Stelle mit Sportbezug zu integrieren. Ihr Aufgabengebiet beim DTB ist umfangreich: „Wir sind so ein bisschen wie Allgemeinmediziner“, sagt sie.

Arbeitsrecht, Verlagsrecht, Markenrecht, Urheberrecht oder öffentliches Recht – da ist eigentlich von allem was dabei. In ihr Ressort fallen auch Anfragen von Mitgliedsvereinen und Landesverbänden.

Kapitänin des HTC SW Neuss: Katleen Spörecke, die Rechtsreferendarin mit dem Traumszenario

In Freude vereint: Katleen Spörecke herzt Celine Reinsch. Foto: Lana Schrader

InfoVerlosung Sportlerwahl der NGZ für Monat Juni

Gewinn 1 Der Trainingsgutschein der Medicoreha in Neuss (Preußenstraße 84a) inklusive Eingangscheck und Trainingsplaneinweisung geht an Verena Sedlaczek aus Kaarst.

Gewinn 2 Die zwei Gutscheine für das Apollo-Varieté in Düsseldorf erhält Ingrid Sinzig aus Neuss.

Platzierungen Katleen Spörecke 41,38 Prozent der Stimmen, Imad Annaji 27,59 Prozent, Olivia Clotten 18,72 Prozent, Max Dücker 11,33 Prozent, Deni Nakaev 0,89 Prozent

Ein Tätigkeitsgebiet, in dem sie sich auch nach Abschluss ihrer Referendariatszeit gerne sähe. Vielleicht beim Deutschen Fußball-Bund? „Im Oktober muss ich mich entscheiden, was ich tatsächlich machen will.“

Sicher ist indes, dass sie mit Schwarz-Weiß Neuss in die 2. Liga startet. An der Jahnstraße hatte die Krefelderin nach Einsätzen in der Ersten (Halle) und Zweiten Bundesliga (Feld) schließlich vor sieben Jahren ihre verloren gegangene Leidenschaft fürs Hockey wiederentdeckt.

Zunächst unter Trainer Matthias Gräber, dann vor allem unter Jules Smolenaars legten die Neusser Mädels einen rasanten Aufstieg hin. Seit der Niederländer, der trotz eines 40-Stunden-Jobs regelmäßig vier Mal in der Woche aus dem knapp 80 Kilometer von Neuss entfernten Weert anreist, 2020 das Ruder übernahm, hat die Mannschaft fünf Aufstiege hingelegt: Zwei auf dem Feld und drei in der Halle, in der im Winter ebenfalls die Rückkehr in die neu geschaffene 2. Liga auf dem Plan steht.

„Jules macht das total professionell“, lobt die Kapitänin ihren Coach, der mit seinen Schützlingen inzwischen sogar ziemlich gut auf Deutsch kommuniziert. „Er hat das Potenzial, das immer schon in dieser Mannschaft war, voll entwickelt.“

Unterstützt von für den HTC schon in der Bundesliga tätigen Rückkehrerinnen wie Malou Holthausen, Nadine Hampel (früher Ritterbach) und Henrike Geyken ist es ihm gelungen, jede Spielerin besser zu machen und von ihrem Wert für das Team zu überzeugen.

Entscheidend für eine Formation, die immer wieder schmerzliche Ausfälle wie den von Abwehrstrategin Puk van Wagenfeld (Kreuzbandriss) zu verkraften hatte.

Besonders deutlich wurde das in der abgelaufenen Spielzeit, in der sich die Neusserinnen auf dem Weg zum Titel in der Regionalliga West ein enges Rennen mit BW Köln, HC Essen 99 und dem THC Bergisch Gladbach lieferten.

„Wir mussten fast bis zum Ende zittern“, sagt Katleen Spörecke, die sich in den vergangenen Monaten wegen ihres Referendariats in Hamburg unter der Woche beim ebenfalls ins Bundesliga-Unterhaus aufgestiegenen THC von Horn und Hamm fitgehalten hatte.

Dass die Chose nach Essens überraschender 0:1-Pleite beim HTC SW Bonn bereits nach der vorletzten Runde durch war und dem Duell mit dem vom Ex-Neusser Carsten Fischbach trainierten Rivalen am letzten Spieltag die Schärfe nahm, war ihr ganz lieb.

Auf den Showdown bei den Herbstmeisterinnen in Essen habe sie sehr gut verzichten können, gesteht sie, fügt indes an: „Wir waren einfach konstanter als alle anderen.“

Obwohl sie demnächst auch beruflich voll durchstartet, will die Spielführerin in Neuss auf jeden Fall weitermachen. Sie hängt an der Truppe, die schon am 3. August mit einem lockeren Testspiel in die Vorbereitung auf die Feldsaison einsteigt.

„Wir sind alle enge Freundinnen und keine Zweckgemeinschaft.“

Ihr ganz persönliches Ziel, verrät sie noch, sei immer die Rückkehr in die Erste Bundesliga gewesen. Das sei an der Jahnstraße auf jeden Fall zu schaffen, findet sie.

„Nur bin ich dann wahrscheinlich schon aus dem Hockey-Alter raus …“