Washington: Gaza-Abkommen-Verhandlungen setzen in Rom fort
In der italienischen Hauptstadt Rom setzen die Verhandlungen über ein Gaza-Abkommen zwischen Israel und den Palästinensern erneut an. Nach Angaben von Diplomaten werden die indirekten Gespräche unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen und der Europäischen Union in den kommenden Tagen fortgesetzt. Ziel der Verhandlungen ist es, ein dauerhaftes Friedensabkommen für die Region zu erreichen. Die USA unterstützen die Bemühungen, wie ein Sprecher des Außenministeriums in Washington bestätigte. Rom wurde als Verhandlungsort gewählt, um eine neutrale Atmosphäre zu schaffen. Die Verhandlungen werden von hohen diplomatischen Repräsentanten beider Seiten geführt.
Washington dringt zu schnellem Friedensabkommen im Gazakonflikt
Die USA drängen Israel zu einem raschen Abschluss eines Waffenruhe- und Geiselabkommens im Gaza-Krieg. Die derzeit stockenden Verhandlungen darüber sollen am Sonntag in Rom weitergehen. Ich hoffe, dass wir eine Einigung erzielen werden, sagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Freitag nach einem Gespräch mit Ex-US-Präsident Donald Trump.
Allerdings hatte Netanjahu zuletzt zusätzliche Forderungen erhoben, sodass unklar ist, ob seine Delegation bei den indirekten Gesprächen mit der islamistischen Hamas den nötigen Verhandlungsspielraum haben wird. Die USA, Katar und Ägypten vermitteln bei den indirekten Gesprächen zwischen Israel und der Hamas.
Netanjahu unter Druck
US-Präsident Joe Biden und seine Vize Kamala Harris hatten Netanjahu auf dessen US-Reise am Donnerstag bei Gesprächen zum raschen Abschluss eines Waffenruhe- und Geiselabkommens gedrängt. Die beiden Demokraten forderten Netanjahu zudem auf, mehr für den Schutz der notleidenden Bevölkerung im Gazastreifen zu tun.
Das Verhältnis zwischen Biden und Netanjahu war zuletzt frostig. Nach Ansicht der Vermittler, aber auch israelischer Verhandlungsteilnehmer, stellen Netanjahus Zusatzforderungen ein schwer überwindbares Hindernis für eine Einigung dar.
Einigung in Reichweite?
Aus amerikanischer Sicht liegt eine Einigung dennoch in Reichweite, es müssten nur noch die letzten Differenzen ausgeräumt werden, teilten hohe US-Regierungsvertreter mehrfach mit. Aber selbst nach der dreistündigen Unterredung am Donnerstag im Weißen Haus sei für Biden und seine Berater unklar geblieben, ob Netanjahu überhaupt ein Abkommen wolle, schrieb der israelische Journalist Barak Ravid im US-Portal Axios.
Oder ob Netanjahu ein solches hinauszögere, um das Platzen seiner Regierungskoalition mit rechtsextremen Parteien zu vermeiden. Die israelischen Verhandler würden jedenfalls auf keinen Durchbruch hoffen.
Treffen in Rom
Zu dem Treffen in Rom sollen nach israelischen Medienberichten der Leiter des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani und der ägyptische Geheimdienstminister Abbas Kamel kommen.
Der gut vernetzte Journalist Ravid schrieb auf Axios unter Berufung auf israelische und amerikanische Regierungsbeamte, CIA-Direktor William Burns werde sich in Rom mit israelischen, katarischen und ägyptischen Verhandlern treffen. Netanjahu kündigte an, er werde Anfang der Woche ein Team entsenden.
Die Zeit werde zeigen, ob es zu einem Deal kommen werde. Wir sind auf jeden Fall sehr daran interessiert, und wir arbeiten darauf hin, zitierten US-Medien den israelischen Regierungschef.
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