Das sind die UNESCO-Welterbekulturgüter in Nordrhein-Westfalen

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Das sind die UNESCO-Welterbekulturgüter in Nordrhein-Westfalen

In Nordrhein-Westfalen, einem der größten und wirtschaftsstärksten Bundesländer Deutschlands, finden sich eine Vielzahl an kulturellen Schätzen, die von der UNESCO als Welterbekulturgüter anerkannt wurden. Diese Auszeichnung wird nur denjenigen Stätten und Orten verliehen, die einen besonderen Wert für die Menschheit und die Weltkultur haben. In diesem Bundesland gibt es insgesamt vier UNESCO-Welterbekulturgüter, die wir Ihnen in diesem Artikel vorstellen möchten. Von der Römischen Hafenstadt Colonia Ulpia Traiana bis hin zur Zollverein-Kohlenwäsche, erfahren Sie mehr über die bedeutendsten kulturellen Denkmäler Nordrhein-Westfalens.

Deutschland hat eine neue Unesco-Welterbestätte: das Schweriner Schloss

Die Entscheidung wurde am Samstag im indischen Neu-Delhi bekanntgegeben. Damit verzeichnet die Liste des Kultur- und Naturerbes jetzt insgesamt 1223 Einträge, 54 davon in Deutschland. Sechs dieser Stätten liegen in Nordrhein-Westfalen.

Die sechs Unesco-Welterbekulturgüter in Nordrhein-Westfalen

Die sechs Unesco-Welterbekulturgüter in Nordrhein-Westfalen

Wir stellen sie in kurzen Porträts vor:

Aachener Dom

Der Aachener Dom nimmt eine besondere Rolle ein, weil er das erste deutsche Kulturdenkmal ist, das 1978 in die Unesco-Liste aufgenommen wurde. Das sehr gut erhaltene Bauwerk stammt aus der Karolingerzeit, den Grundstein legte um 790 n. Chr. Karl der Große. Seine Gebeine liegen im Schrein, der wiederum zum Domschatz gehört, der als einer der bedeutendsten Kirchenschätze Europas gilt.

Weil im Dom bis 1531 mehr als 30 Herrscher gekrönt wurden, angefangen von Otto I. im Jahr 936 n. Chr., kommt dem Bauwerk auch als Krönungskirche eine wichtige Bedeutung zu. Nicht zuletzt ist der Dom auch wegen des Marienschreins mit Marienkleid, den Windeln Jesu, dem Enthauptungstuch Johannes des Täufers und dem Lendentuch Christi ein wichtiger Wallfahrtsort. Bei einer Führung kann man den Schrein besichtigen. Mehr unter www.aachenerdom.de

Schlösser Augustusburg und Falkenlust

Zwei herausragende Bauwerke des Barock und Rokoko, die Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl, wurden 1984 gemeinsam mit ihren Parkanlagen in die Liste des Unesco-Welterbes aufgenommen. Das prachtvolle Schloss Augustusburg wurde 1725 auf Betreiben von Clemens August aus dem Hause Wittelsbach, dem Kölner Kurfürsten und Erzbischof, errichtet, vier Jahre später ließ er sich noch ein Jagdschloss dazu bauen.

Beide Gebäude verbindet eine Allee im weitläufigen Schlosspark, der als Großtat der Gartenkunst einen internationalen Ruf genießt. Verantwortlich zeichnete der französische Gartenkünstler Dominique Girard, der auch die Gärten von Nymphenburg und des Oberen Belvedere in Wien entworfen hatte. Später wurde der Park im Stil eines englischen Landschaftsgartens gestaltet. Gelände und Bauten lassen sich bei Führungen erkunden. Mehr unter www.schlossbruehl.de

Kölner Dom

Mehr als sechs Millionen Menschen besuchen den Kölner Dom jedes Jahr, er ist damit die beliebteste Sehenswürdigkeit Deutschlands. Im Jahr 1996 wurde das Meisterwerk gotischer Architektur in die Liste der Unesco-Welterbestätten aufgenommen. Die Grundsteinlegung für den Dom erfolgte 1248, fertiggestellt wurde er nach einer jahrhundertelangen Baupause erst im Jahr 1880.

Zu den kostbarsten Werken, die er beherbergt, zählt der Dreikönigsschrein, der größte erhaltene romanische Reliquienschrein mit Gebeinen, die den Heiligen Drei Königen zugerechnet werden. Dazu kommen Petrusstab und Petruskette, alles zusammen macht den Dom zu einer der wichtigsten Wallfahrtskirchen Europas. In einem unterirdischen Gewölbe befindet sich zudem die Domschatzkammer mit wertvollen Reliquien. Im Dom werden für Besucher verschiedene Führungen angeboten. Mehr unter www.koelner-dom.de

Zeche Zollverein

Als weltweit bekanntes und imposantes Industriedenkmal wurde die Zeche Zollverein in Essen im Jahr 2001 zum Unesco-Welterbe erklärt. Rund 1,5 Millionen Menschen besuchen den zu einem Kulturort umgewandelten Industriekomplex heute im Jahr, schauen sich dort Ausstellungen im Ruhrmuseum an oder buchen Führungen auf dem Denkmalpfad Zollverein, der den Weg der Kohle nachzeichnet.

Die letzte Schicht erlebte die Anlage im Jahr 1986, heute geht es darum, kulturellen Mehrwert zu fördern, beispielsweise im alten Kesselhaus, das Architekt Norman Foster zum Red-Dot-Design-Museum umbaute. Im Sommer finden auch Konzerte auf dem Zechengelände statt, es gibt ein kostenloses Werksschwimmbad und im Winter eine Eisbahn. Die Zeche Zollverein hat ganzjährig geöffnet, die Außenanlagen sind kostenfrei, einzelne Attraktionen aber kostenpflichtig. Mehr unter www.zollverein.de

Kloster Corvey

Eines der ältesten Bauwerke Westfalens wurde im Jahr 2014 in die Liste der Welterbestätten aufgenommen: das Kloster Corvey in Höxter. Das ehemalige Benediktinerkloster wurde im neunten Jahrhundert gegründet, Turmgebäude und Eingangshalle sind bis heute gut erhalten.

Von der Blütezeit des Klosters im Barock zeugt heute noch die prachtvolle Innenausstattung der Abteikirche. Im Kaisersaal sind wertvolle französische Tapeten aus der Biedermeier-Zeit zu sehen, dazu gibt es eine 75.000 Bände umfassende Privatbibliothek des Herzogs von Ratibor. Hoffmann von Fallersleben, Dichter der deutschen Nationalhymne, war dort ab 1860 der Bibliothekar des Herzogs. Mehr unter www.corvey.de

Niedergermanischer Limes

Als bislang letzte Welterbestätte wurde 2021 der niedergermanische Limes in die Unesco-Liste aufgenommen. Auf dem 220 Kilometer langen Teilstück, das durch Nordrhein-Westfalen verläuft und einst das römische Reich von Germanien trennte, finden sich römische Baudenkmäler und Kulturstätten.

So lassen sich etwa in Köln die Grundmauern des früheren Statthalterpalastes entdecken, die Überreste des Kastells Divitia-Deutz (im historischen Gewölbekeller der ehemaligen Abteikirche Alt St. Heribert), der Römerturm, das Römische Nordtor und die römischen Fundamente des Kölner Doms. Im archäologischen Park in Xanten kann man dagegen das Leben in der ehemaligen Hafenstadt Colonia Ulpia Traiana (etwa von 100 bis 275 n. Chr.) nachempfinden. Und im historischen Gutshof Haus Bürgel, im Naturschutzgebiet Urdenbacher Kämpe zwischen Monheim und Düsseldorf liegt, lässt sich viel über das dortige ehemalige Römerkastell erfahren. Mehr unter www.roemer.nrw

Hier geht es zur Bilderstrecke: Das sind die Weltkulturerbe-Stätten in NRW

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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