Säbelfechter Matyas Szabo aus Dormagen hat noch nicht abgeschlossen mit Olympia

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Säbelfechter Matyas Szabo aus Dormagen hat noch nicht abgeschlossen mit Olympia

Der Säbelfechter Matyas Szabo aus Dormagen ist noch lange nicht mit seinen Olympischen Erfolgen fertig. Der 24-Jährige hat sich bereits einen Namen in der Fechterszene gemacht und will sich weiterhin auf die größten Turniere der Welt konzentrieren. Trotz seiner bisherigen Erfolge will Szabo noch mehr erreichen und seine Karriere auf dem Olympischen Podest fortsetzen. Seine nächste Herausforderung wartet bereits und wir sind gespannt, was der junge Fechter noch alles erreichen wird.

Säbelfechter Matyas Szabo aus Dormagen: Olympia-Finale war zu emotional

Nein, sagte Vilmos Szabo mit belegter Stimme, das olympische Finale, in dem sich der Koreaner Oh Sanguk im Duell mit Fares Ferjani aus Tunesien Gold holte, habe er sich nicht angesehen – und werde er wahrscheinlich auch nie. „Ich bin für so was zu emotional.“

Das Leiden der deutschen Fechter geht in Paris weiter. Auch am Tag danach bekam der Bundestrainer der deutschen Säbelfechter die beiden umstrittenen Szenen, die seinen Sohn Matyas Szabo vor 7000 Zuschauern im edlen Ambiente des Grand Palais in Paris den Einzug ins Halbfinale gekostet hatten, einfach nicht aus dem Kopf.

Olympische Säbelfecht: Matyas Szabo hat noch nicht abgeschlossen mit Olympia

Olympische Säbelfecht: Matyas Szabo hat noch nicht abgeschlossen mit Olympia

Nachdem er einen 5:7-Rückstand in eine 11:8-Führung gedreht hatte, lag der 32-Jährige im Zweikampf mit dem Weltranglistenersten Ziad El-Sissy vorne, beim 14:13 fehlte dem ehemaligen Mannschaftsweltmeister des TSV Bayer Dormagen nur noch ein Treffer zum Einzug in die Medaillenrunde. Dann wurde es dramatisch: Gleich zweimal waren beide Kontrahenten der festen Überzeugung, dass sie ihren Gegner getroffen und einen Punkt erzielt hatten. Doch beide Entscheidungen fielen hauchdünn zu Gunsten des Ägypters aus.

Ein Moment tiefster Niedergeschlagenheit: Matyas Szabo nach dem bitteren Aus im Viertelfinale der Olympischen Spiele von Paris. Foto: dpa/Sina Schuldt

Weinen und Kampfgeist: Matyas Szabo nach bitterem Aus im Viertelfinale

Weinen und Kampfgeist: Matyas Szabo nach bitterem Aus im Viertelfinale

„Ich hatte das Gefühl, die Schiedsrichter haben gar nicht richtig draufgeguckt.“ TSV-Fechtkoordinator Olaf Kawald haderte zwar mit der Entscheidung beim Stand von 14:13 für den Dormagener, stellte aber beschwichtigend fest: „Darüber zu diskutieren, ist müßig. Das sollte man wirklich lassen. Natürlich tut das weh, Olympia ist nur alle vier Jahre, aber so isses halt.“

Obwohl ihm nach dem so unglücklich verlorenen Viertelfinale die Tränen in die Augen geschossen waren, „es tat halt sehr, sehr weh, weil es wieder so eng war“, blieb Matyas Szabo im Gespräch mit dem Internetportal Sport1 besonnen. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass die knappen Entscheidungen gegen mich gegeben wurden.“

Der Franzose Sébastien Patrice hält nach seiner Niederlage im heißen Achtelfinale anerkennend den Arm von Matyas Szabo hoch. Foto: AP/Andrew Medichini

Trotz seiner Pechsträhne bei Olympia, 2016 in Rio stand er im Einzel ebenfalls unter den Top 8, vor drei Jahren in Tokio verletzte er sich im Halbfinale und musste tatenlos mitansehen, wie Max Hartung, Benedikt Wagner und Richard Hübers im Kampf um Bronze den Ungarn unterlagen, ist er mit seinem Sport noch nicht fertig. „Ich habe Lust weiterzumachen. Mein Körper fühlt sich gut an. Ich bin ja erst 32.“

Die Vorbereitung für Paris stimmte, dabei hatte sich der Dormagener noch eine Woche vor der geplanten Abreise eine Corona-Infektion zugezogen. „Er ist zu Hause fast durchgedreht“, verriet sein Vater, versicherte indes: „Entscheidend war das nicht. Er war super in Form.“

Das zeigte sein Weg ins Viertelfinale: Zunächst hatte sich der Neunte der Weltrangliste mit 15:6 gegen Yousef Alshamlan (Kuwait) durchgesetzt. Und während der ungarische Ausnahmefechter Aron Szilagyi, der zuletzt dreimal in Folge die Goldmedaille gewonnen hatte, bereits in der Runde der letzten 32 ausschied, zog Szabo auf hochdramatische Art und Weise ins Achtelfinale ein.

Gegen den vom Publikum leidenschaftlich unterstützten Lokalmatador Sébastien Patrice behielt er nach etlichen Diskussionen und Videobeweisen – beide Fechter wurden zudem verwarnt – mit 15:13 die Oberhand.

Dass es dann gegen Ziad El-Sissy, der übrigens im Gefecht um Bronze dem Italiener Luigi Samele unterlag, schiefging, betrifft nicht ausschließlich den Athleten, sondern hat auch Auswirkungen auf den ganzen Fechtverband, der in Paris nur mit Szabo und Anne Sauer (Florett), die am Sonntag ebenfalls im Viertelfinale mit 12:15 an der Italienerin Alice Volpi scheiterte, vertreten war und bei Olympischen Spielen nun zum dritten Mal in Folge ohne Medaille blieb.

„Nach den ganzen Negativerlebnissen wäre eine Medaille natürlich eine super Sache gewesen, denn unsere Gelder sind abhängig von Ergebnissen“, sagt Vilmos Szabo, der ab Herbst im Säbelbereich zusätzlich zu den Herren auch die nicht für Paris qualifizierten Damen übernimmt. „Der Verband versucht, andere Wege zu gehen.“

Kawald bestätigt das: „Wir sind gerade dabei, uns so ein bisschen neu aufzustellen.“ Er möchte indes ausdrücklich festgehalten wissen: „Wir dürfen nicht vergessen, dass das die Olympischen Spiele sind und Matyas dort einen herausragenden fünften Platz gemacht hat. Das ist eine grandiose Leistung.“

Mut für einen neuen Anlauf macht Luigi Samele, der am Samstag zwei Tage nach seinem 37. Geburtstag Bronze einbrachte.

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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