Hückeswagen: Die Stimmung ist gedrückt nach kleiner Kirmes und Dauerregen

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Hückeswagen: Die Stimmung ist gedrückt nach kleiner Kirmes und Dauerregen

In der Stadt Hückeswagen herrscht derzeit eine gedrückte Stimmung. Der Grund dafür liegt in der enttäuschenden Ausgabe der jüngsten Kirmes, die aufgrund der geringen Besucherzahl und des damit einhergehenden Umsatzrückgangs für die ortsansässigen Händler und Gastronomen eine herbe Enttäuschung darstellte. Doch das war nicht das einzige Ungemach, das die Einwohner von Hückeswagen zu beklagen hatten. Der Dauerregen, der in den letzten Tagen über die Region hereingebrochen ist, hat zusätzlich zu einer niedergeschlagenen Atmosphäre beigetragen.

Hückeswagen: Kleine Kirmes, große Enttäuschung

Der Besuch der diesjährigen Schützenkirmes in Hückeswagen begann für viele Besucher mit einer großen Enttäuschung. Der Jahrmarkt fiel diesmal sehr klein aus, und die Attraktionen waren begrenzt.

Ein Autoscooter, ein Kinderkarussell, eine Schießbude und Entenangeln mussten als Kirmesattraktionen reichen. Dazu noch ein Verkaufswagen mit Süßkram, ein Crêpesstand, ein Getränkewagen und ein Imbissstand – fertig ist die Hückeswagener Kirmes 2025.

Für Besucher David (35) aus Wermelskirchen war dies sehr überraschend und ziemlich dürftig. „Wir sind eigentlich nur kurz zum Einkaufen gekommen, wussten gar nicht, dass hier Kirmes ist“, sagte er, während er sich achselzuckend umschaute. „Ist eine recht kleine Kirmes.“

Der zweijährige Sohn fuhr gerade mit der Mama ein paar Runden im Kinderkarussell, während Papa David schaute, was er seinem Sohn sonst noch gönnen konnte. „Außer Karussell und Entenangeln gibt es ja nicht mehr“, äußerte er überrascht. „Wir sind ja jetzt hier unwissend hergekommen. Aber für jemanden, der sich extra für die Kirmes auf den Weg macht, ist das schon echt enttäuschend.“

Feiertagsprogramm

Feiertagsprogramm

Das Schützenfest-Montag startet vormittags vereinsintern mit dem traditionellen Königsfrühstück auf dem Schießstand, ehe es am Nachmittag mit dem Ehrenscheiben- und Königsschießen um den Pokal des Königs weitergeht. Höhepunkt ist schließlich die Proklamation des Königs und der neuen Prinzen am Festzelt auf dem Festplatz um 18 Uhr, eine Stunde später beginnt der Krönungsball im Festzelt.

Am Montag ist ab 14 Uhr Familientag mit ermäßigten Preisen auf dem Kirmesplatz. Um 22 Uhr endet dann offiziell die Kirmes.

Ursachen für die kleine Kirmes

Ursachen für die kleine Kirmes

Dass die Schützenkirmes in diesem Jahr so vergleichsweise klein ausfällt – das wussten Einheimische und Schausteller –, lag am parallel laufenden Umbau des Bahnhofplatzes, auf dem sonst ebenfalls Fahrgeschäfte und Buden aufgestellt werden.

Ob sich angesichts der Umstände nicht eine Absage der Kirmes eher gelohnt hätte? Dazu hatten Schausteller und Einheimische gemischte Gefühle.

Christian Cürten, der seit weit über 25 Jahren mit seinem Getränkestand zur Hückeswagener Schützenkirmes kommt, zeigte Verständnis für den Umbau und äußerte sich zunächst noch bescheiden: „Der Freitagabend war verhältnismäßig gut besucht. Für gewöhnlich ist am Samstag zum Feuerwerk immer mehr auf der Kirmes los. Aber dieses Regenwetter ist ja auch nicht zuträglich.“

Das Angebot der Stände auf der Kirmes war gewohnt groß, die Fläche aber wegen des Umbaus des Bahnhofsplatzes deutlich eingeschränkt.

Grundsätzlich, bemerkte Cürten, seien alle Jahrmärkte rückläufig. „Das liegt sicherlich an den gestiegenen Preisen und daran, dass die Menschen nicht mehr so viel Geld im Portemonnaie haben.“

Zukunft der Kirmes

Die Hückeswagener Kirmes könne nur eine Chance haben, wenn nach der Baustelle wieder mehr und größere Fahrgeschäfte den Jahrmarkt in der Schloss-Stadt bestücken. Das wünschten sich auch junge Hückeswagener wie Michael Scheler und seine Freunde.

Die Kirmes habe für ihn einen besonderen Nostalgiewert, versicherte der 23-Jährige. Für ihn gehöre ein Kirmesbesuch nach wie vor zur geliebten Tradition. Die diesjährige Kirmes aber sei sehr enttäuschend.

„Wir finden es gut, dass die Kirmes trotz allem aufgebaut wurde, aber schön ist sie nicht“, machte Scheler deutlich. Er bezweifelte gar, dass die geringe Attraktivität der diesjährigen Kirmes nur wenig mit der Baustelle zu tun habe. „Es ist ja grundsätzlich so, dass die Feste zurückgehen und kleiner werden. In Hückeswagen gibt es sowieso nicht mehr so viel für uns Jugendliche.“

Mit seinen Freunden habe er sich deswegen trotzdem auf der Kirmes getroffen, obwohl außer Autoscooter keine Attraktionen für diese Altersgruppe hier bereitstanden. „Ein Breakdance wäre ganz gut“, sagte Scheler. „Überhaupt mehr Fahrgeschäfte.“ Doch er sah ein, dass in Hückeswagen die Flächen dafür fehlen. „Vielleicht wäre es eine Option, sich mit Wipperfürth zusammenzuschließen“, regte er an.

Schaustellerin Karen Sackenheim wünschte sich derweil, dass die Schützen selbst über die Tage grundsätzlich mehr Präsenz auf der Kirmes zeigten. „Sie sind ja hauptsächlich im Zelt. Aber ich glaube, wenn sie mal häufiger auf dem Platz wären, würde das auch schon mehr Besucher anlocken.“

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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