Stellenstreichung für Koordination von Laiendolmetschern in Mönchengladbach
Die Stadt Mönchengladbach plant, eine Stelle für die Koordination von Laiendolmetschern zu streichen. Diese Entscheidung wurde von der Stadtverwaltung getroffen, um Kosten zu reduzieren und die Verwaltung zu effizienter zu gestalten. Die Stelle, die bisher für die Organisation und Überwachung der Laiendolmetscher in der Stadt zuständig war, soll zurückgefahren werden. Dies bedeutet, dass die Stadt auf externe Dienstleister setzen wird, um die notwendigen Dolmetschleistungen zu erbringen. Die Stadt Mönchengladbach begründet diese Entscheidung mit dem Ziel, Ressourcen zu sparen und die Verwaltung zu modernisieren.
Koordinationsstellen für Laiendolmetscher in Mönchengladbach werden reduziert
Zurzeit sind beim Kommunalen Integrationszentrum in Mönchengladbach zwei Vollzeitkräfte dafür zuständig, den Sprachpool aus ehrenamtlichen Laiendolmetschern zu organisieren. Doch das wird sich im kommenden Jahr ändern: Eine Stimmmehrheit im Stadtrat beschloss, dass 2025 und 2026 nur noch eine volle Stelle eingesetzt werden soll.
Die Fraktionen der Linken und der CDU stimmten dagegen. Die Stadtverwaltung hatte in ihrer Beratungsvorlage vorgeschlagen, in den kommenden zwei Jahren weiterhin beide Kräfte einzusetzen. Deren Stellen wurden zuletzt im Herbst 2022 eingerichtet und laufen Ende dieses Jahres aus.
„Vor dem Hintergrund der weltweit krisenbedingten Zuwanderung von Menschen mit unterschiedlichen Nationalitäten und Sprachen in die Stadt Mönchengladbach“ sei der Bedarf an Dolmetschern gestiegen, heißt es in der Begründung. „Verschiedene staatliche und soziale Institutionen, davon eine große Anzahl eigener Verwaltungseinheiten, und nicht zuletzt die Menschen selbst profitieren davon unmittelbar.“
Umso wichtiger sei es, den Einsatz der Ehrenamtler über Vollzeitkräfte zu koordinieren. Zugewanderten Menschen eine Stimme gebenLaiendolmetscher in MönchengladbachZugewanderten Menschen eine Stimme geben Doch sowohl im Ausschuss für Finanzen, Beteiligungen und Wirtschaft als auch im Hauptausschuss wurde eine abweichende Beschlussempfehlung verabschiedet. Der Stadtrat folgte mehrheitlich dieser Entscheidung. „Die Menschen sollen sich hier heimisch fühlen“
Für die Besetzung beider Vollzeitstellen wären laut Stadtverwaltung 2025 und 2026 ein jährlicher personeller Mehrbedarf in Höhe von 129.600 Euro entstanden. „Dieser wird bei der Mittelanmeldung für 2025 im Rahmen des Personalbudgets berücksichtigt“, erklärt die Stadtverwaltung in der Vorlage. Durch die Verlängerung der Maßnahme wären zudem „Sachkosten in Höhe von jährlich 50.000 Euro“ entstanden, die jedoch durch Fördermittel gedeckt worden wären.
Die Laiendolmetscher werden seit 2019 in Mönchengladbach vom Kommunalen Integrationszentrum eingesetzt. In den vergangenen Jahren wuchs die Zahl der beteiligten Ehrenamtler. Im Jahr 2023 waren insgesamt 72 Dolmetscher Teil des Sprachpools, es konnte durch sie Übersetzungsarbeit in insgesamt 37 Sprachen geleistet werden. Mehr als 1000 Mal kamen die Dolmetscher alleine innerhalb des vergangenen Jahres zum Einsatz.
Sie besuchten unter anderem Schulen, unterstützten Vereine und Institutionen und berieten neu zugewanderte Menschen in Mönchengladbach, wie aus der Beratungsvorlage der Stadt hervorgeht. Damit hätten etwa die Stadtverwaltung selbst, die Diakonie, die Schulpsychologische Beratung und zahlreiche andere Akteure in Mönchengladbach profitiert.
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