Olympia 2024: Deutsche Fechter verpassen Medaille in Paris - Leid weiterhin

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Olympia 2024: Deutsche Fechter verpassen Medaille in Paris - Leid weiterhin

Die deutsche Fechtmannschaft muss sich erneut mit einer enttäuschenden Bilanz bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris auseinandersetzen. Trotz harter Vorbereitung und großer Erwartungen konnten die deutschen Athleten keine Medaille erringen. Dies bedeutet, dass die Leidenszeit für die deutsche Fechtkommunität weiterhin anhält. Bereits bei den letzten Olympischen Spielen in Tokio 2021 blieb die Mannschaft ohne Edelmetall. Die Frage, warum die deutsche Fechtmannschaft nicht an ihre erwarteten Leistungen anknüpfen kann, bleibt weiterhin unbeantwortet.

Olympia: Deutsche Fechter verpassen Medaille in Paris

Leid weiterhin: Deutsche Fechter bleiben medallos in Paris. Enttäuschung nach Olympia-Aus für Sauer und Szabo.

Anne Sauer konnte die Tränen nicht zurückhalten. Eine Gänsehaut habe ihr die beeindruckende Kulisse im edlen Grand Palais bereitet, sagte die Florettfechterin. Am Ende sei sie aber eben doch enttäuscht.

Das Warten des Deutschen Fechter-Bunds (DFeB) auf eine Olympia-Medaille geht noch mindestens vier Jahre weiter. Fechter Szabo scheitert dramatisch am Weltranglistenersten.

Deutsche Fechter ohne Medaille:

Deutsche Fechter ohne Medaille: 'Alte Zeiten werden nie mehr wiederkommen', sagt Sportdirektor Kirch

Der Traum von Olympia-Medaille ist geplatzt. Fechter Szabo scheitert dramatisch am Weltranglistenersten. Nach Einschätzung des Sportdirektors sogar eher länger.

Er hoffe, dass man bei den Spielen 2028 in Los Angeles wieder ein größeres Team am Start habe, sagte Tobias Kirch. Aber ich glaube, bis wir wirklich wieder erfolgreich sein können, brauchen wir mindestens acht Jahre.

110 Bilder: Der Zeitplan der Sommerspiele in Paris in der Übersicht

Was ist nur los bei den einst so erfolgsverwöhnten deutschen Fechterinnen und Fechtern? Mit dem kleinsten Olympia-Aufgebot seit 68 Jahren waren sie nach Paris gereist - mit gerade mal zwei Sportlern.

Einen Tag nach dem dramatischen Aus von Säbelfechter Matyas Szabo gegen den Ägypter Ziad Elsissy scheiterte auch Sauer im Viertelfinale knapp an der italienischen Weltmeisterin Alice Volpi.

Ich habe meine Leistung bestätigt. Aber eine Überraschung wäre auch schön gewesen, sagte Sauer, die zwischendurch am Kopf getroffen worden war. Nach einem kurzen Check durch einen Arzt konnte sie weiterkämpfen, die Niederlage aber nicht verhindern.

Die letzten Medaillen gab es 2012 in London, als Britta Heidemann Silber mit dem Degen und die Florett-Herren Bronze holten.

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Disziplinen, Zeitplan, Favoriten

Alte Zeiten werden nie mehr wiederkommen, sagte Kirch vor der malerischen Kulisse des Grand Palais. Und es habe verschiedene Gründe. Man befinde sich in einem Umbruch und habe bereits sowohl strukturelle als auch personelle Veränderungen angeschoben, erklärte der Sportdirektor, der selbst erst seit Mai 2023 im Amt ist.

Doch es braucht Geduld. Und ein Einsehen. Die alten Zeiten werden nie mehr wiederkommen. Wir müssen gucken, dass wir unter den neuen Bedingungen erfolgreicher werden, sagte Kirch.

Was er damit meint: Deutsche Fecht-Erfolge sind durchaus wieder möglich, doch die Voraussetzungen dafür haben sich verändert. Vor 20 Jahren war die Welt im Fechten noch eine andere, erklärte Kirch. Da war es noch sehr europalastig. Mittlerweile ficht die ganze Welt – teilweise auch unter sehr professionellen Strukturen und mit sehr guten Anreizsystemen.

Die internationale Konkurrenz hat nicht nur aufgeholt, sondern die Deutschen in gewissen Bereichen erst mal abgehängt. Wenn immer davon gesprochen wird, was Deutschland früher für eine Fechtnation war, werden aus meiner Sicht Äpfel mit Birnen verglichen, sagte Säbelfechter Szabo nach seiner dritten Olympia-Teilnahme.

Er wolle die Leistung früherer Athleten nicht schmälern, aber die Situation sei heute einfach eine andere als damals. Wenn er etwa sehe, wie viel Geld die Sportler in Südkorea verdienen und was dort in die Sportart investiert wird, ist es kein Wunder, dass sie Erster in der Weltrangliste sind und den Olympiasieger stellen, meinte Szabo nach dem Säbel-Coup von Oh Sanguk.

Andere Nationen locken die Athleten auch mit Stipendien. Auf früheren Erfolgen ausgeruht? Nachwuchsprobleme, weniger finanzielle Mittel als früher - der Weg der deutschen Fechter ist steinig. Vielleicht haben sie sich auf den Erfolgen der Vergangenheit auch eine Zeit lang ausgeruht.

Der Verband muss sich stark hinterfragen, räumt Sportdirektor Kirch ein und versichert: Das tut er aktuell. Um in vier Jahren in Los Angeles oder spätestens 2032 in Brisbane auf der olympischen Bühne endlich wieder mehr als eine Statistenrolle einzunehmen.

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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