Ratingen: Dreherei an der Homberger Straße feierte 100. Geburtstag

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Ratingen: Dreherei an der Homberger Straße feierte 100. Geburtstag

Am 7. Oktober 2022 beging die Dreherei an der Homberger Straße in Ratingen einen bedeutenden Meilenstein: den 100. Geburtstag. Die traditionsreiche Firma, die sich seit Generationen im Familienbesitz befindet, kann auf eine reiche Geschichte zurückblicken. Seit 1922 hat sich die Dreherei zu einem wichtigen Teil der lokalen Wirtschaft entwickelt und hat sich stets für die Bedürfnisse ihrer Kunden eingesetzt. Zum Jubiläum fanden Feierlichkeiten statt, an denen Mitarbeiter, Kunden und Freunde teilnahmen, um diesem wichtigen Ereignis zu gedenken.

Dreherei an der Homberger Straße feierte Geburtstag

Ratingen war im Jahr 1893 noch ein überschaubares Städtchen mit knapp 650 Häusern und rund 5500 Einwohnern. Ähnlich überschaubar waren zu jener Zeit noch die Ursprünge der Maschinenfabrik an der Homberger Straße, die in ihrer Anfangszeit noch aus einer Fabrikantenvilla und einer kleinen Werkshalle bestand.

Doch das Unternehmen wuchs stetig und prägte später die Homberger Straße mit ihren roten Backsteinhallen. Eines der Gebäude, die einstige Schlosserei und Dreherei entstand vor genau 100 Jahren.

Das Unternehmen wuchs

Das Unternehmen wuchs

Das Gebäudeensemble, das den Bürgern heute unter Ratinger Maschinenfabrik ein Begriff ist, firmierte damals noch unter Hentschel & Co., wurde aber bereits 1898 in neue Hände übergeben und hieß fortan Ullrich und Hinrichs.

Hergestellt wurden Einrichtungen für Branntweinbrennereien, Brauereien, Dampfziegeleien sowie Dampfmaschinen, Dampfpumpen und Transmissionen. Im Jahr 1900 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.

Die Zukunft des Geländes

Die Zukunft des Geländes

Die alten Lagerhallen an der Homberger Straße in Ost wurden abgerissen. Auf dem rund 14.000 Quadratmeter großen Gelände sollen Wohnhäuser mit 119 neuen Wohnungen entstehen. Die markante Sheddachhalle, in der früher die Putzerei untergebracht war und das Trafohäuschen sollen erhalten bleiben.

Die neue Bebauung soll sich optisch in die zum Teil denkmalgeschützte Architektur einfügen.

Die Geschichte des Unternehmens

Die Geschichte des Unternehmens

In der Zeit um die Jahrhundertwende erlebte der Standort an der Homberger Straße die umfangreichsten baulichen Aktivitäten. Die alte Gießerei mit Kessel- und Maschinenhaus entstand 1899, die direkt an der Straße gelegene Kessel- und Kupferschmiede, sowie Verwaltungsgebäude und Putzerei wurden zwischen 1901 und 1903 errichtet.

Zwischen den markanten Sheddachhallen (diese Bauweise wurde häufig gewählt, um große Hallenflächen zu überdachen) und der alten Fabrik wuchs eine Schlosserei. Im Jahr 1924 schließlich entstand als Doppelhalle zur Homberger Straße Schlosserei und Dreherei und eine neue Gießerei.

Erst im Jahr 1927 wurde die Produktionsstätte in Ratinger Maschinenfabrik und Eisengießerei umbenannt.

Die Produkte des Unternehmens

Die Produkte des Unternehmens

Der Betrieb spezialisierte sich auf den Maschinen- und Anlagenbau für Nahrungsmittelwerke, Mühlenbetriebe sowie für die Kunstseide- und Zellwollfaser-Fabrikation. Die Produkte waren so gefragt, dass sie europaweit exportiert wurden.

Ein Blick in die Produktionshalle im Jahr 1942. Foto: Stadtarchiv Ratingen

Die Stilllegung des Unternehmens

Die Stilllegung des Unternehmens

Gebaut wurde danach nicht mehr, produziert aber sehr wohl. So leistete die Ratinger Maschinenfabrik einen wertvollen Beitrag beim Wiederaufbau der im Krieg zerstörten Brücken über Rhein und Mosel.

„Das Unternehmen exportierte europaweit vollständig eingerichtete Fabrikanlagen, unter anderem Ende der 1950er-Jahre eine komplette Zellwollfaser-Spinnstraße nach Portugal. Darüber hinaus war es führend in der Herstellung von Vergütungsanlagen und stellte Anlagen für den Industrieofenbau sowie für Hüttenwalzwerke her“, so ist es auf Stele 10 des Ratinger Industriepfads zu lesen.

1978 wurde der Betrieb schließlich stillgelegt.

Das heutige Gelände

Einige Gebäude stehen bis heute unter Denkmalschutz, ein Teil der Fabrikanlagen wurde jedoch abgerissen. In eine der Hallen zog im Jahr 2017 Edeka Kels ein und ergänzte den historischen Bau durch einen modernen Neubau. Ein Teil des Geländes soll schon bald mit Wohnhäusern neu bebaut werden.

Das Gelände bleibt also ein Ort für Leben und Arbeiten in Ratingen.

Klaus Schmitz

Ich bin Klaus, ein Experte und leidenschaftlicher Autor für Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport. Ich bin stets bestrebt, unseren Lesern fundierte und aktuelle Informationen zu liefern, die sie informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Journalismus und meiner Liebe zur deutschen Sprache bin ich stolz darauf, Teil des Teams von Real Raw News zu sein.

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