Preise für Benzin in Nordrhein-Westfalen bleiben trotz Krisen erstaunlich niedrig

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Preise für Benzin in Nordrhein-Westfalen bleiben trotz Krisen erstaunlich niedrig

Die aktuellen Krisen auf den globalen Märkten haben Auswirkungen auf viele Branchen. Doch überraschenderweise halten sich die Preise für Benzin in Nordrhein-Westfalen trotz dieser turbulenten Zeiten erstaunlich niedrig. Laut aktuellen Daten liegen die durchschnittlichen Tankstellenpreise in dem Bundesland weiterhin unter denen in anderen Regionen Deutschlands. Experten sind sich einig, dass dies vor allem an der starken Konkurrenz auf dem nordrhein-westfälischen Markt liegt. Die Verbraucher profitieren somit von einem regelrechten Preiskampf, der zum Teil auch auf die starke Nachfrage nach Benzin in der Region zurückzuführen ist.

Spritpreise in NRW: Trotz Krisenlage bleiben die Preise für Benzin erstaunlich niedrig

Von Reinhard Kowalewsky

Obwohl die Weltlage unter anderem wegen der Dauerkrise in Nah-Ost und einer eventuellen Wiederwahl von Donald Trump zum US-Präsidenten alles andere als ruhig ist, sind die Spritpreise in diesen Wochen auffällig niedrig. Dies bestätigte sich am Mittwoch, nachdem bekannt geworden war, dass der Hamas-Spitzenrepräsentant Ismail Hanija in Teheran durch eine mutmaßlich israelische Rakete getötet worden war.

Preise für Benzin in Nordrhein-Westfalen: Eine Ausnahme in einer turbulenten Zeit

Preise für Benzin in Nordrhein-Westfalen: Eine Ausnahme in einer turbulenten Zeit

Am Nachmittag war es in Düsseldorf möglich, Super E10 für 1,669 Euro pro Liter zu tanken. Diesel konnte für 1,529 Euro pro Liter in Hilden gekauft werden, bei Jet lag der Mindestpreis bei 1,539 Euro pro Liter. Tankstellen von Esso und Shell boten den Liter Diesel zeitweise ab 1,549 Euro pro Liter an.

So die Angaben der App „Clever-Tanken.de“, deren Informationen auf Daten beruhen, die das Bundeskartellamt bei den Tankstellenbetreibern zwangsweise abfragt.

Die aktuellen niedrigen Notierungen heben sich deutlich von vielen Preisen der jüngeren Vergangenheit ab. Ein Liter Diesel kostete im Oktober noch rund 1,85 Euro, im Frühling lag der Wert oft noch bei 1,75 Euro. Seitdem ging es also um knapp zehn Prozent nach unten.

Zum Vergleich: Laut ADAC lag der Jahresdurchschnittspreis bei Diesel im Jahr 2023 bei 1,722 Euro, im Jahr 2022 sogar bei 1,946 Euro. Vergleichbar sieht der Trend bei Super E10 aus. Dem aktuellen Wert von etwas unter 1,70 Euro steht laut ADAC der Jahresdurchschnitt von 1,791 aus 2023 entgegen. Im Jahr 2022 lag der Schnitt bei 1,86 Euro. Damals war laut dem Automobilclub „das teuerste Tankjahr aller Zeiten.“

Nun bewegt sich der Preis für Diesel laut ADAC „im Bereich des Jahrestiefstandes“.

Gründe für die günstigen Angebote

Hauptgrund für die günstigen Angebote an den Tankstellen sind die deutlich abgesunkenen Notierungen für Rohöl. Der Preis für eine Tonne Rohöl (159 Liter) war Anfang der Woche zeitweise auf 78 US-Dollar gesunken, zum Beginn des Ukraine-Krieges wurden zeitweise noch Werte von deutlich mehr als 100 Dollar erreicht, nun pendelt der Wert bei rund 80 Dollar.

Der ADAC hält für möglich, dass „zeitnah“ die Kraftstoffpreise weiter sinken. Sicher ist das aber keineswegs.

Für weiterhin billiges Öl spricht, dass Russland versucht, das schwarze Gold trotz EU-Sanktionen wo immer möglich loszuwerden. Zweitens hat die US-Regierung ein hohes Interesse daran, die Ölpreise niedrig zu halten, damit die Demokraten mit Kamala Harris eine höhere Chance haben, die Präsidentschaftswahlen im November zu gewinnen. Und als entscheidender Faktor schwächelt die Weltwirtschaft weiter mit einem prognostizierten Plus von nur 3,2 Prozent in diesem Jahr laut OECD. Europa und Deutschland haben noch viel schlechtere Werte.

Jede ernsthafte Eskalation in Nah-Ost würde aber sofort die Preise hochtreiben. 30 Prozent des weltweiten Öls werden über die Straße von Hormus transportiert, die direkt an den Iran grenzt. Falls es zu einem Krieg zwischen Iran und Israel kommt, wäre eine Attacke auf die Schiffsroute wahrscheinlich.

Das Wirtschaftsmagazin „Capital“ schrieb dazu: „Wenn der Iran die Route blockiert, dürfte das Schockwellen auf dem Ölmarkt auslösen.“

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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