Lufthansa und Eurowings melden stärkeren Wettbewerb bei Ticketpreisen

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Lufthansa und Eurowings melden stärkeren Wettbewerb bei Ticketpreisen

Die Deutsche Lufthansa AG und ihre Tochtergesellschaft Eurowings haben einen stärkeren Wettbewerb bei den Ticketpreisen gemeldet. Dies bedeutet, dass die beiden Fluggesellschaften ihre Preise für Flugtickets signifikant senken werden, um sich besser im Markt zu positionieren. Dieser Schritt wird voraussichtlich zu einer Erhöhung der Nachfrage nach Flugreisen führen und somit den Wettbewerb zwischen den Fluggesellschaften verschärfen. Die niedrigeren Preise sollen vor allem auf den Hauptstrecken gelten, auf denen Lufthansa und Eurowings direkt konkurrieren. Durch diese Maßnahme wollen die beiden Fluggesellschaften ihre Marktanteile erhöhen und sich gegenüber ihren Wettbewerbern positionieren.

Ticketpreise fallen: Lufthansa und Eurowings streben nach besserer Marktposition

Die Kunden können sich freuen, die Aktionäre haben Pech: Auch wegen sinkender Ticketpreise rutschen die Gewinne von Lufthansa ab. Nachdem im Boom nach der Corona-Krise Flugreisen im Schnitt um rund 20 Prozent teurer wurden, sank der durchschnittliche Erlös pro Reisendem um rund fünf Prozent im zweiten Quartal.

Der operative Gewinn rutschte von 1,1 Milliarden Euro auf nur noch knapp 700 Millionen Euro ab, der Nettogewinn halbierte sich auf 470 Millionen Euro. „Wir sind und können nicht zufrieden sein“, sagte Vorstandschef Carsten Spohr. Er rechnet im gesamten Jahr mit harten Preiskämpfen auf vielen Routen.

Auch deshalb erwartet Spohr im gesamten Geschäftsjahr nur noch ein operatives Ergebnis von maximal 1,8 Milliarden Euro – rund ein Drittel weniger als im Vorjahr.

Wettbewerb bei Flugpreisen: Lufthansa und Eurowings reagieren auf sinkende Erlöse

Wettbewerb bei Flugpreisen: Lufthansa und Eurowings reagieren auf sinkende Erlöse

Die Kranich-Airline ist Marktführer in Europa und versucht, die Marktführung auszubauen durch die Übernahme von immer mehr Airlines, wie nun ITA aus Rom.

Leitung Carsten Spohr (57) ist Vorstandschef seit 2014. Der Wirtschaftsingenieur ist auch ­ausgebildeter Pilot.

Trotz Preisdruck erwartet man bei der Lufthansa einen sehr guten Reisesommer. Die Buchungen liegen bis Ende Oktober um rund zehn Prozent höher als im Vorjahr. Geschäftsreisende fliegen zwar weiterhin seltener, aber Privatpersonen buchen häufiger.

Die beliebtesten Sommer-Reiseziele 2024 sind erneut Spanien, Portugal, Italien und Griechenland, sowie Fernreisen in die USA, Japan und das südliche Afrika. Auffallend viele Privatpersonen buchen Premium-Tickets, berichtet Lufthansa.

Der Vorstand zeigte nach Regionen, wo die Preise aktuell am stärksten sinken: Auf Routen nach Nordamerika ging der durchschnittliche Erlös pro Passagierkilometer („Yield“) um 2,6 Prozent nach unten, in Europa sind es 3,7 Prozent. Nach Afrika blieben die Preise stabil, aber bei den Routen nach Asien und in den Pazifik sank der Wert um 9,9 Prozent.

Gerade chinesische Airlines würden stärker als vor einem oder zwei Jahren um Passagiere werben, berichtete der Vorstand. Entsprechend verschärfe sich die Konkurrenz.

Der Gegenwind zeigt sich bei vielen Faktoren. Die Passagierzahl stieg zwar um zehn Prozent auf 60 Millionen im ersten Halbjahr in der gesamten Lufthansa-Group inklusive Swiss, Austrian oder Eurowings, aber der Umsatz stieg nur um sieben Prozent auf 17,3 Milliarden Euro.

Streikkosten in Höhe von rund 500 Millionen Euro belasteten das Unternehmen. Und weil der Vorstand weiter sinkende Ticketpreise befürchtet, wurde ein Sparprogramm für die Hauptmarke Lufthansa aufgelegt.

Gleichzeitig ist der Konzern dabei, immer mehr Urlaubsflüge vom Ferienflieger Discover übernehmen zu lassen und mehr Zubringerflüge zu den Drehkreuzen Frankfurt und München durch den Ableger Lufthansa City Airlines fliegen zu lassen.

Auf Nachfrage schloss Finanzvorstand Michael Niggemann nicht aus, dass in einiger Zeit alle europäischen Zubringerflüge zu diesen zwei Hauptflughäfen von Lufthansa City Airlines übernommen werden. Sie habe 30 bis 40 Prozent niedrigere Personalkosten als die Stammmarke.

Bei Eurowings stieg die Passagierzahl im ersten Halbjahr um 13 Prozent auf knapp zehn Millionen. Aber der Umsatz legte um zwölf Prozent zu, während die operativen Kosten um rund 15 Prozent stiegen. Als Ergebnis erhöhte sich der operative Verlust (Ebit) um 160 Prozent auf 90 Millionen Euro.

Spohr sagte, der Kurzstreckenableger sei „enorm erfolgreich“ und habe sich gut gegen Billigflieger wie Ryanair und Easyjet positioniert. Aber auch Eurowings stehe „unter Wettbewerbsdruck“.

Ein Sprecher des Unternehmens erklärt, Eurowings habe sich schon länger „eiserne Kostendisziplin“ auferlegt. Steigende Ausgaben unter anderem für Sicherheitsgebühren seien eine hohe Belastung.

Uwe Köhler

Ich bin Uwe, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns findest du Artikel zu Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Inhalte für unsere Leser zu erstellen und sie stets über die neuesten Entwicklungen in Deutschland informiert zu halten.

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