23.300 Unterschriften gegen Microsoft-Rechenzentrum

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23.300 Unterschriften gegen Microsoft-Rechenzentrum

In der Stadt Karlsruhe hat sich eine breite Öffentlichkeit gegen die geplante Errichtung eines Microsoft-Rechenzentrums ausgesprochen. Innerhalb kürzester Zeit haben sich 23.300 Bürger gegen das Projekt ausgesprochen und ihre Unterschriften unter eine Petition gesetzt. Die Bürgerinitiative Kein Microsoft-Rechenzentrum in Karlsruhe hatte die Petition initiiert, um gegen die Pläne des US-Konzerns zu protestieren. Die Gegner des Rechenzentrums fürchten sich vor einer Zunahme des Stromverbrauchs, einer Belastung der Umwelt und einer Bedrohung der Datensicherheit. Die Stadtverwaltung muss sich nun mit den Bedenken der Bürger auseinandersetzen und eine Entscheidung treffen.

Microsoft-Plan: Unterschriften gegen Rechenzentrum im Rheinischen Revier

Seit Anfang des Jahres ist bekannt, dass der US-Konzern Microsoft im Rheinischen Revier drei Rechenzentren für seine Cloud- und KI-Dienste bauen will. Zwei Rechenzentren sollen im Rhein-Erft-Kreis, in Bedburg und in Bergheim, entstehen, ein Drittes möglicherweise in Grevenbroich.

Landes- und Lokalpolitiker über Parteigrenzen hinweg begrüßen die Pläne, man erhofft sich, dass so ein Teil der Arbeitsplätze, die durch den Kohleausstieg wegfallen, ersetzt werden können. Doch nicht alle sind begeistert, der Umweltverband BUND sammelt nun Unterschriften gegen das Projekt.

Über 23.300 Unterschriften sind bereits zusammengekommen. Der BUND stört sich vor allem an der Nutzung des bisher unversiegelten Ackerlandes für die Rechenzentren. Der Verband fordert das Unternehmen auf, andere Flächen zu suchen.

Kritik an Microsoft-Ansiedlung: Menschen fordern andere Standorte für Rechenzentren

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Der BUND schlägt vor, die Zentren stattdessen auf den jetzigen Kraftwerksflächen zu bauen, beispielsweise auf dem bereits versiegelten, ursprünglich für die Expansion des RWE-Kraftwerks Niederaußem vorgesehenen Gelände. Auch ein Bau auf den ehemaligen Tagebauflächen sei eine Option, sagt Dirk Jansen, Geschäftsleiter des BUND in NRW.

Die Stadt Bergheim winkt ab: Auf dem Stadtgebiet gebe es keine alternative Fläche für Microsoft, also keine bereits versiegelte, zur Nutzung freie Fläche. Die ehemaligen Kraftwerksflächen würden erst viele Jahre nach dem geplanten Baubeginn frei, und die Tagebauflächen seien nicht verfestigt genug für die Errichtung des Rechenzentrums.

Microsoft verweist außerdem darauf, dass für den Bau Ausgleichsflächen an anderer Stelle geschaffen werden würden. Auch an der Reduktion des Wasserverbrauchs arbeite man, beispielsweise wolle man gesammeltes Regenwasser zur Kühlung verwenden sowie den Kühlwasserbedarf des Rechenzentrums durch die Entwicklung von sogenannter Kaltplattentechnologie weiter reduzieren, um so die Wasserentnahme aus dem öffentlichen Netz zu reduzieren.

Nach eigenen Angaben hat der Konzern so den Verbrauch an Wasser pro Kilowattstunde Strom seit den frühen 2000er Jahren um 80 Prozent gesenkt. Auch der Strom für die Rechenzentren werde vollständig aus erneuerbarer Energie gewonnen, so Microsoft.

Seit die Petition des BUND am 5. August online frei geschaltet wurde, haben sich über 23.300 Menschen dazu entschieden, die Forderungen zu unterstützen. Zum Vergleich: Der Rhein-Erft-Kreis hat etwa 480.000 Einwohner.

Doch selbst bei den Grünen kommt der BUND mit seiner Kritik nicht an. Die Grünen vor Ort bekräftigen auf Anfrage ihre „geschlossene und ausdrückliche Unterstützung“ für den Strukturwandel im Rheinischen Revier. NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) sieht die Microsoft-Ansiedlung ohnehin als einen großen Erfolg. Ihr Ministerium geht davon aus, dass die Ansiedlung langfristig bis zu 5000 neue Arbeitsplätze schaffen könne, sofern man die Folgeansiedlungen berücksichtige.

Das Ministerium hält den Standort für richtig: Ein Standortfaktor sei dabei die Nähe zu Datenautobahnen, diese sei ebenfalls nicht an allen theoretischen Ausweichstandorten gegeben, so das Ministerium.

Uwe Köhler

Ich bin Uwe, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns findest du Artikel zu Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Inhalte für unsere Leser zu erstellen und sie stets über die neuesten Entwicklungen in Deutschland informiert zu halten.

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