Nabu NRW: Diese Schmetterlinge wandern durch Krefeld

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Nabu NRW: Diese Schmetterlinge wandern durch Krefeld

In der Stadt Krefeld in Nordrhein-Westfalen herrscht derzeit ein großer Aufbruch: Tausende von Schmetterlingen haben sich auf den Weg gemacht, um ihre Winterquartiere zu erreichen. Laut dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) NRW handelt es sich um eine der größten Schmetterlingswanderungen der Region. Die Schmetterlinge, die hauptsächlich aus der Gattung des Tagfalters stammen, sind auf der Suche nach geeigneten Plätzen, um den Winter zu überstehen. Die Bevölkerung von Krefeld ist aufgerufen, den Schmetterlingen einen ungehinderten Weg zu ermöglichen und sie bei ihrer Wanderung zu unterstützen.

Schmetterlinge verschwinden: Krefeld verzeichnet nur Falter

Die Schmetterlinge stecken in einer tiefen Krise, das hat die jährliche Zählaktion des Naturschutzbundes (Nabu) NRW gezeigt. Einen Monat lang konnten Teilnehmer der landesweiten Aktion die Falter zählen und die Zahlen melden, doch ließen sich kaum Schmetterlinge blicken – auch nicht in Krefeld.

Nabu NRW: Schmetterlingszahlen fallen um die Hälfte

Nabu NRW: Schmetterlingszahlen fallen um die Hälfte

„Immer wieder kam die Rückfrage, wo denn die ganzen Schmetterlinge wären“, erläutert der Nabu NRW. „Insgesamt sind rund 10.000 Beobachtungen bei uns eingegangen, nur wenig mehr als die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr.“

Krefeld: Wo sind die Schmetterlinge, die sonst durch die Gärten und Parks fliegen?

Krefeld: Wo sind die Schmetterlinge, die sonst durch die Gärten und Parks fliegen?

Doch wo sind die ganzen Schmetterlinge hin, die sonst im Sommer durch Krefelds Gärten und Parks sowie über die Wiesen flatterten? „2023 war bereits ein außerordentlich schlechtes Schmetterlingsjahr. Dieses Jahr schließt daran nahtlos an“, kommentiert Karl-Heinz Jelinek, Schmetterlingsexperte des Nabu NRW, die Ergebnisse.

Der schon lange zu beobachtende Artenschwund wie auch der Rückgang der Individuenzahlen innerhalb einer Art seien vor allem der massiven Belastung der Kulturlandschaft durch Überdüngung und Pestizideinsatz geschuldet. So machten Fachleute die zunehmende Kontamination von Naturschutzgebieten mit Pestiziden verantwortlich für einen Teil des zu verzeichnenden Falterschwundes.

Vermutlich konnten sie im vergangenen Jahr davon profitieren, dass ihre Raupenfutterpflanze, die Brennnessel, nicht vertrocknet ist“, sagt Jelinek. Der Admiral hat nicht nur einen imposanten Namen, auch sein Erscheinungsbild ist pompös.

Ergebnisse der Zählaktion

Ergebnisse der Zählaktion

In Krefeld sind 49 Meldungen eingegangen, in denen 135 Falter gemeldet wurden, so der Nabu. Bei den Tagfaltern sieht es in NRW wie folgt aus:

  • Platz 1: Die Weißlinge mit rund 1500 Meldungen für NRW.
  • Platz 2: Das Tagpfauenauge mit 1300 Meldungen.
  • Platz 3: Der Admiral mit knapp 1000 Beobachtungen.
  • Platz 4: Das Große Ochsenauge wurde landesweit 670 Mal gesichtet.
  • Platz 5 und 6: Das Landkärtchen und der Zitronenfalter mit jeweils rund 290 Meldungen.
  • Platz 7: Der Schornsteinfeger und die Gruppe der Dickkopffalter liegen knapp dahinter mit je rund 270 Meldungen.

Weitere Plätze:

  • Der C-Falter (195)
  • Der kleine Fuchs (110)
  • Die Gruppe der Bläulinge (100)
  • Weit abgeschlagen der Distelfalter (45)

Nachtfalter

Nachtfalter

Auch unter den sechs zur Beobachtung vorgeschlagenen Nachtfalter-Arten zeichnet sich ein schlechtes Zählbild ab:

  • Platz 1: Die Gammaeule wie im Vorjahr vorne, weist aber lediglich 86 Zählungen auf.
  • Platz 2: Auch das Taubenschwänzchen kommt auf dem zweiten Platz mit 61 Beobachtungen nicht an das Vorjahresergebnis von insgesamt 410 Beobachtungen heran.
  • Weitere Plätze:
  • Der Ockergelbe Blattspanner (25)
  • Das Sechsfleck-Widderchen (17)
  • Der Ampferspanner (5)

In NRW leben übrigens rund 2500 Schmetterlingsarten. Davon sind laut Nabu NRW gerade einmal fünf Prozent Tagfalter, die anderen 95 Prozent der Schmetterlingsarten gehören zu den unauffälligeren Nachtfaltern. Der Insektenrückgang jedoch betrifft beide. Gerade mal ein Drittel der Schmetterlinge in NRW gelten nicht als als gefährdet.

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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