- Der Mordprozess gegen ehemalige Soldaten in Verden startet.
- Der Mordprozess gegen ehemalige Soldaten in Verden startet
- Soldat soll wie in einem Häuserkampf vorgegangen sein
- Anklage gegen Soldaten wegen vierfachen Mordes
- Mutmaßlicher Mörder stellt sich vor Kaserne
- Ex-Partnerin und neuer Freund wandten sich kurz vorher an Polizei
- Urteil wohl erst im Frühjahr
Der Mordprozess gegen ehemalige Soldaten in Verden startet.
Heute beginnt vor dem Landgericht Verden ein aufsehenerregender Mordprozess, der die gesamte Region in Atem hält. Es geht um den Tod eines unbewaffneten Zivilisten während eines Einsatzes in Afghanistan im Jahr 2013. Zwei ehemalige Soldaten der Bundeswehr müssen sich nun vor Gericht verantworten und werden beschuldigt, den Tod des Mannes vorsätzlich herbeigeführt zu haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vorsätzlichen Mord vor. Der Prozess wird nicht nur die Schuldfrage klären, sondern auch Aufschluss darüber geben, wie es zu diesem tragischen Ereignis kommen konnte.
Der Mordprozess gegen ehemalige Soldaten in Verden startet
Ein Bundeswehrsoldat soll vier Menschen im niedersächsischen Landkreis Rotenburg erschossen haben und steht deshalb ab dem heutigen Dienstag vor Gericht.
Der Mordprozess am Landgericht Verden beginnt um 13.30 Uhr in der Stadthalle, wie das Gericht mitteilte. Die Opfer standen der Ehefrau des Angeklagten nach der Trennung nahe, darunter ist auch ein dreijähriges Kind.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Deutschen vor, die Menschen aus Hass und Rache ermordet zu haben. Er soll sie für das Scheitern seiner Ehe verantwortlich gemacht haben.
Getötet wurden der neue Partner der Frau, dessen Mutter, die beste Freundin der Noch-Ehefrau und deren kleine Tochter.
Soldat soll wie in einem Häuserkampf vorgegangen sein
Der mutmaßliche Täter soll bei der Mordserie in der Nacht zum 1. März dieses Jahres wie in einem Häuserkampf vorgegangen sein, wofür der Fallschirmjäger bei der Bundeswehr trainiert war.
Mit einer Axt drang er laut Anklage in die Häuser seiner Opfer ein. In Westervesede soll der Mann den 30 Jahre alten neuen Lebensgefährten seiner früheren Partnerin und dessen 55-jährige Mutter erschossen haben.
In dem Haus in dem Ort, der zur Gemeinde Scheeßel gehört, wohnte auch der kleine Sohn des 30-Jährigen. Das Kind überlebte.
Anklage gegen Soldaten wegen vierfachen Mordes
Danach soll der Soldat in Bockel eine 33 Jahre alte Freundin seiner Noch-Ehefrau und deren dreijährige Tochter erschossen haben. Dies bewertet die Staatsanwaltschaft als eine Tat, weil beide durch einen Schuss getötet wurden.
Das Kind befand sich demnach in den Armen der Mutter. Auch in dem Ort, der zur Gemeinde Bothel gehört, war der Tatort ein Einfamilienhaus.
Mutmaßlicher Mörder stellt sich vor Kaserne
Am Morgen nach dem Verbrechen stellte sich der mutmaßliche Mörder an der Von-Düring-Kaserne in der Stadt Rotenburg an der Wümme.
Der Soldat sei zu der Kaserne gefahren, aus einem Auto gestiegen und habe sich zu erkennen gegeben, hieß es von den Ermittlern. Er sitzt seit seiner Festnahme in Untersuchungshaft.
Ex-Partnerin und neuer Freund wandten sich kurz vorher an Polizei
Kurz vor der Tat hatten die Noch-Ehefrau und ihr neuer Freund, das spätere Opfer, Hilfe gesucht und den Verdächtigen wegen Bedrohung bei der Polizei angezeigt.
Noch am selben Tag fand nach Angaben der Beamten eine sogenannte Gefährderansprache statt. Polizisten hätten dem 32-Jährigen die Situation erklärt und mögliche Konsequenzen geschildert.
Es habe keine Hinweise gegeben, dass der Konflikt so eskaliert.
Urteil wohl erst im Frühjahr
Am ersten Verhandlungstag wird die 51-seitige Anklageschrift verlesen, wie ein Gerichtssprecher ankündigte. Zeugen würden nicht vernommen.
Angehörige der vier Opfer werden dem Sprecher zufolge von mindestens acht Nebenklage-Anwälten vertreten.
Für den Prozess sind insgesamt 35 Verhandlungstage angesetzt, das Urteil könnte nach dieser Planung am 28. März 2025 gesprochen werden.
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