Teilnehmer tagung in Chicago: Biden kämpft vor US-Demokraten mit Tränen

Index

Teilnehmer tagung in Chicago: Biden kämpft vor US-Demokraten mit Tränen

Am vergangenen Wochenende fand in Chicago eine wichtige Teilnehmer tagung der US-Demokraten statt, bei der Joe Biden, der aktuelle Präsidentschaftskandidat, eine emotionale Rede hielt. Der 76-Jährige kämpfte sichtlich mit Tränen, als er über die Herausforderungen sprach, denen sich die Demokratische Partei gegenübersieht. Biden appellierte an die Delegierten, sich für die Werte der Partei einzusetzen und die Wähler zu überzeugen, dass die Demokraten die richtigen Lösungen für die Probleme des Landes haben.

Teilnehmer tagung in Chicago: Biden kämpft vor USDemokraten mit Tränen

Joe Biden umarmt seine Tochter Ashley nach deren Rede fest und verweilt mehrere Sekunden in ihren Armen. Dann wischt sich der US-Präsident mit einem Taschentuch über die Augen und geht ans Rednerpult. Die 43-Jährige hatte mit einer ebenfalls emotionalen Rede über ihre Kindheit und ihren Vater gesprochen.

Tränen und Tribut: Biden ehrt seine Tochter Ashley bei emotionaler Rede

Tränen und Tribut: Biden ehrt seine Tochter Ashley bei emotionaler Rede

Sie bezeichnete ihn dabei als ihren besten Freund und als einen Kämpfer, der sein ganzes Leben lang unterschätzt wurde. Joe Biden trat nach ihr ans Rednerpult und fasste sich ans Herz, während ihn der Saal bejubelte. Ich liebe dich, sagte er an seine Tochter gerichtet. Auch seiner Frau Jill machte er eine Liebeserklärung und sagte, sein Herz klopfe noch immer wild, wenn sie die Treppe herunterkomme. Familie sei alles, betonte er. Familie ist der Anfang, die Mitte und das Ende.

Biden kämpft mit Tränen um das Herz der Demokraten

Biden kämpft mit Tränen um das Herz der Demokraten

Wir wissen beide, dass wir noch viel zu tun haben, aber wir bewegen uns in die richtige Richtung, fuhr Biden mit Blick auf Vizepräsidentin Kamala Harris fort. Den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump bezeichnete Biden als Verlierer. Er forderte die US-Bürger auf, eine Staatsanwältin ins Oval Office zu setzen, anstatt einen verurteilten Straftäter.

Emotionaler Auftakt: Biden und Harris bei Demokraten-Parteitag in Chicago

Emotionaler Auftakt: Biden und Harris bei Demokraten-Parteitag in Chicago

Seid ihr bereit, Kamala Harris und Tim Walz zu wählen?, rief er den Tausenden Delegierten zu. Seid ihr bereit, für Freiheit zu stimmen? Er betonte: Die besten Tage liegen nicht hinter uns, sondern vor uns. Seine Rede wurde immer wieder von Jubel unterbrochen. Danke, Joe, brüllen die Delegierten in Sprechchören. Und später: Wir lieben Joe.

Das war es genau, was die Partei brauchte, um ihre neue Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris zu präsentieren. Doch Biden ist auch in den kommenden Monaten in einer eigenartigen und undankbaren Rolle. Das gilt für den Wahlkampf - und für seinen Job im Weißen Haus.

Proteste beim Demokraten-Parteitag fallen kleiner aus als erwartet

Proteste beim Demokraten-Parteitag fallen kleiner aus als erwartet

Kritik an Nahost-Politik

Das versucht die Partei bei ihrem Treffen in Chicago, das der neuen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris gewidmet ist, zu übertünchen. Doch Biden ist auch in den kommenden Monaten in einer eigenartigen und undankbaren Rolle. Das gilt für den Wahlkampf - und für seinen Job im Weißen Haus.

Die (Nicht-)Rolle im Wahlkampf

Direkt nach seinem großen Auftritt beim Parteitag verabschiedet sich Biden in eine längere Pause und fliegt von Chicago aus nach Kalifornien. Dort verbringt er den Rest der Woche ohne öffentliche Termine. Dass Biden parallel zum restlichen Parteitag komplett abtaucht, spricht Bände.

Der Demokrat ist seit seinem Ausstieg aus dem Rennen im Juli erst ein Mal mit Harris bei einer Wahlkampfkundgebung aufgetreten. Überhaupt machte er sich öffentlich rar.

Biden wird mit Mini-Rede von Kamala Harris überrascht

Es drängt sich der Eindruck auf, dass - nach seinen vielen peinlichen Auftritten der vergangenen Monate, die zu seinem Rückzug führten - es vorerst die Strategie der Demokraten ist, die Zahl seiner Auftritte möglichst gering zu halten. Und damit auch das Risiko weiterer Patzer, die Harris im Wahlkampf schaden könnten.

In Chicago scherzt Biden zwar, er werde der beste freiwillige Wahlkampfhelfer sein, den Harris und ihr Vize Tim Walz je gesehen hätten. Doch eine prägende Rolle Bidens in ihrem Wahlkampf ist derzeit nicht absehbar.

Für Harris ist die Bilanz der gemeinsamen Regierungszeit an manchen Stellen problematisch

Etwa beim Thema Migration. Außerdem muss sie sich nach den Jahren in Bidens Schatten in ihrer neuen Rolle als Nummer eins einfinden. Daher dürfte sie eher versuchen, im Wahlkampf etwas Abstand von ihrem Chef zu halten.

Nach den parteiintern konfrontativen Wochen bis zu Bidens Ausstieg sind die Demokraten auch bemüht, neue Geschlossenheit zu demonstrieren. Genau darum geht es auch bei Bidens Auftritt in Chicago, wo er Harris anpreist: als tough, erfahren, als eine Frau mit Charakter und Integrität.

Die Rolle als Präsident Biden ist noch bis Januar

Er ist nun das, was Amerikaner als lame duck bezeichnen - also als jemanden, der am Ende seiner Amtszeit steht und daher dramatisch an Macht und Einfluss verloren hat. Ich habe noch fünf Monate in meiner Präsidentschaft, sagt Biden in Chicago. Ich habe eine Menge zu tun. Und er habe die Absicht, all das auch noch zu erledigen.

Allerdings ist das nicht ganz einfach. Das Rampenlicht gehört jetzt allein Harris und dem Wahlkampf. Die Demokraten im Kongress sind vor allem damit beschäftigt, ihre eigenen Sitze im Parlament bei der Wahl zu verteidigen. Und auch internationale Partner überlegen sich eher, wie sie mit einer künftigen US-Regierung zusammenarbeiten können, anstatt noch große Initiativen mit dem scheidenden Amtsinhaber anzustoßen.

Das gilt nicht nur mit Blick auf Harris, sondern auch mit Blick auf den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump, bei dem bereits mehrere internationale Regierungschefs vorstellig geworden sind.

Biden dürfte dennoch versuchen, in den verbleibenden Monaten an seinem politischen Vermächtnis zu arbeiten. Er schaffte erst im dritten Anlauf den Einzug ins Weiße Haus - als ältester US-Präsident aller Zeiten. Vielleicht macht die Tatsache, dass es für ihn so schwierig war, dorthin zu kommen, das Loslassen schwerer.

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up