Niederlande: Der Preis für das Bahnfahren steigt bald erheblich

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Niederlande: Der Preis für das Bahnfahren steigt bald erheblich

Die Niederlande stehen vor einer drastischen Preiserhöhung für das Bahnfahren. Ab dem kommenden Jahr werden die Fahrpreise in dem europäischen Land beträchtlich ansteigen. Dieser Schritt soll helfen, die wachsenden Kosten für die Bahnausbau und die Modernisierung des Schienennetzes zu decken. Die Fahrkartenpreise werden um durchschnittlich 10 Prozent steigen, was für viele Pendler und Reisende in den Niederlanden zu einer erheblichen Belastung werden wird. Die Regierung hofft, dass die Einnahmen aus der Preiserhöhung in die Verbesserung der Bahninfrastruktur fließen und zu einer verkehrsgünstigeren Zukunft beitragen werden.

Bahnpreise in den Niederlanden: 8,7-Prozent-Aufschlag im Jahr 2025 geplant

Bahnpreise in den Niederlanden: 8,7-Prozent-Aufschlag im Jahr 2025 geplant

Die Niederländer schimpfen nicht weniger über ihre Bahn als die Menschen hierzulande. Dabei ist der ÖPNV jenseits der Grenze deutlich zuverlässiger als bei uns, dazu sind die Züge moderner, und die Versorgung mit öffentlichem Internet ist fast flächendeckend. Ein Nachteil haben Bus und Bahn bei unseren Nachbarn aber: Tickets sind horrend teuer. Ein Angebot wie das deutsche 49-Euro-Ticket gibt es im Königreich nicht.

Beispiele für die hohen Preise: Die 18 Minuten lange Strecke zwischen Nimwegen und Arnheim kostet 4,90 Euro. Wer von der Studentenstadt aus nach Zandvoort an die See will, ist knapp zwei Stunden unterwegs und um 24,80 Euro ärmer. Ein drittes Beispiel: Für die Fahrt von Maastricht im Süden bis nach Groningen im Norden zahlt man 29,40 Euro – für eine Fahrt wohlgemerkt, das Ticket zurück kommt noch hinzu.

Und doch erwirtschaftet die Bahn (Nederlandse Spoorwegen) Jahr für Jahr Verluste. Das hat nun Folgen. Das Unternehmen will 500 Arbeitsplätze in der Unternehmenszentrale in Utrecht streichen und die Tarife 2025 um 8,7 Prozent erhöhen. Oben drauf kommt noch eine sogenannte Inflationskorrektur. Weil die Regierung in Den Haag mit einer Inflation von 2,5 Prozent im nächsten Jahr rechnet, dürften Zugtickets also um etwa elf Prozent teurer werden.

Verluste und Sparmaßnahmen: Im ersten Halbjahr dieses Jahres erwirtschaftete die NS einen Verlust in Höhe von 33 Millionen Euro. Ein Grund: Nach Angaben des Unternehmens gebe es seit Corona weniger Reisende, weil mehr Menschen als früher von Zuhause aus arbeiten. So liege das Fahrgastaufkommen nur noch bei 94 Prozent des Vor-Pandemie-Niveaus.

Schon im vergangenen Jahr hatte die NS ein solches Plus anvisiert. Damals aber schoss das Kabinett 120 Millionen Euro hinzu, um das Preisniveau zu halten. Sollte die Politik die Bahn noch einmal zusätzlich unterstützen, könnte die Erhöhung noch gestoppt werden. Danach schaut es derzeit aber nicht aus, die Kassen in Den Haag sind knapp.

„Die Unterstützung durch die Regierung im vergangenen Jahr war sehr schön“, sagte ein Sprecher dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk NOS. „Aber faktisch verschiebt man mit einer einmaligen Förderung nur eine Fahrpreiserhöhung. Wir sehen derzeit keine Rückendeckung für strukturelle Hilfe“, so hieß es weiter.

Uwe Köhler

Ich bin Uwe, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns findest du Artikel zu Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Inhalte für unsere Leser zu erstellen und sie stets über die neuesten Entwicklungen in Deutschland informiert zu halten.

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