Radevormwald: Wohnen im Alter - und kein Konzept

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Radevormwald: Wohnen im Alter - und kein Konzept

In der Stadt Radevormwald stehen viele Fragen im Raum, wenn es um das Wohnen im Alter geht. Die Einwohnerzahl der Stadt steigt kontinuierlich und damit auch die Zahl der älteren Menschen, die sich auf die Frage stellen, wie sie ihr Leben im Alter gestalten können. Doch bisher gibt es in Radevormwald kein Konzept, das den Bedürfnissen der älteren Generation gerecht wird. Die Frage nach geeigneten Wohnformen, nach pflgeorientierter Infrastruktur und nach Angeboten zur sozialen Teilhabe bleibt unbeantwortet. In diesem Artikel werden wir uns mit der Situation in Radevormwald auseinandersetzen und nach Lösungen suchen, die den Bedürfnissen der älteren Bevölkerung entsprechen.

Wohnen im Alter: Frauen in Radevormwald suchen nach Lösungen

Viele Menschen schieben unliebsame Themen wie Altern und Tod gerne auf die lange Bank. Doch es ist wichtig, sich frühzeitig um Patientenverfügung, Vollmachten und die Frage zu kümmern, wie man leben möchte, wenn man nicht mehr alleine kann.

Bei einem Themennachmittag des Frauentreffs der evangelischen Gemeinde Remlingrade-Dahlerau im Bürgerzentrum am Siedlungsweg wurde dieses Thema aufgegriffen. Die Frauen hatten sich eingeladen, um sich über die Möglichkeiten und Hilfsangebote im Alter zu informieren.

Viele Frauen ohne Konzept für das Alter

Viele Frauen ohne Konzept für das Alter

„Ich hoffe eigentlich, dass ich noch lange gesund bleibe und in meinem Haus wohnen kann und einfach eines Morgens nicht mehr wach werde.“ So lautete die Antwort mehrerer Teilnehmerinnen. Doch ein echter Plan, gestand auch Dorit Lauterbach, Sprecherin und Organisatorin des Frauentreffs, nicht.

„Wir sind viele Alleinstehende im Frauentreff, und es betrifft so viele von uns“, sagte Lauterbach und erklärte damit auch die Wahl des Themas für den Nachmittag.

Info-Termin zur Pflegeberatung

Wer sich gut beraten lassen will, kann sich jederzeit beim Trägerverein „aktiv55plus“ melden und einen Termin zur Pflegeberatung vereinbaren. Tel. 02195 9277353 oder per E-Mail an [email protected]

Wer sich eigenständig einen Überblick über Angebote und Kosten verschaffen will, kann sich auf der Seite www.pflegelotse.de umschauen. Hier sind alle Pflegeeinrichtungen und Dienstleister aufgelistet.

Ein Überblick über die Möglichkeiten

Kyra Springer, diplomierte Pflegewirtin und Koordinatorin des Trägervereins „aktiv55plus“, und Melanie Oeck-Pütz, Geschäftsführerin der häuslichen Kranken- und Seniorenpflege Banaszek, informierten die Frauen über die verschiedenen Möglichkeiten und Hilfsangebote.

Springer kennt sich als diplomierte Pflegewirtin und Koordinatorin des Trägervereins „aktiv55plus“ bestens aus und konnte den Frauen diesbezüglich auch jede Menge Tipps geben. Beispielsweise sei es nicht nötig, an ein Bett gefesselt zu sein, um etwa „Entlastungsleistungen“ in Anspruch nehmen zu können.

Ab einem Pflegegrad zwei würden diese Dienstleistungen, wie etwa Haushalts- und Einkaufshilfen, beispielsweise von der Pflegekasse übernommen.

Pflegegrad beantragen

„Wie wird denn überhaupt ein Pflegegrad beantragt?“, wollte eine Teilnehmerin wissen, woraufhin Springer das Prozedere erklärte: „Den Pflegegrad beantragt man bei den Krankenkassen. Bei einigen kann man anrufen, dann bekommt man einige Fragen gestellt, und die schicken dann den medizinischen Dienst zu einem nach Hause. Bei anderen bekommt man dann ein Formular nachhause geschickt.“

Erst wenn dieser überprüft sei, würde ein Termin mit dem Medizinischen Dienst für einen Hausbesuch vereinbart.

Wohnen im Alter

In Radevormwald seien ihr „barrierearme Wohnungen“ etwa an der Uelfe-, Wiesen- und Bachstraße bekannt. Eine andere Möglichkeit sei das „Wohnen mit Service“ oder wie es im Volksmund bekannt ist „Betreutes Wohnen“.

Bei diesem Modell wohnen die Senioren in eigenen Wohnungen und haben die Möglichkeit, Dienstleistungen einer ambulanten Pflege zu erhalten. „Hierbei sollten Sie aber immer ganz genau nachfragen, was genau zum Service gehört“, riet Springer.

Melanie Oeck-Pütz berichtete über die Wohngemeinschaft an der Elberfelder Straße, eine ambulant betreute Wohngruppe mit elf Zimmern, mit eigenen Duschen und WCs für die Bewohner, samt Gemeinschaftsräumen, Wintergarten und Terrasse.

„Bei diesem Wohnmodell wird Gemeinschaft großgeschrieben“, sagte sie. Die Bewohner leben miteinander, kochen zusammen, spielen miteinander und unternehmen Ausflüge, alles mit Unterstützung von zwei Pflegern pro Schicht.

Eine „super Alternative zum Heim, mit deutlich mehr Lebensqualität für jene, die gerne in Kontakt mit anderen Menschen sind“, urteilte Oeck-Pütz.

Doch auch hier sei die Warteliste sehr lang und eine frühzeitige Entscheidung ratsam.

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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